Als ich elf war, habe ich beschlossen, nie wieder Röcke zu tragen!

[MAS]

Das sagte heute eine Zuhörerin meiner Fortbildung über Religionen, Leben, Sterben und Tod für Palliativpfleger*innen, und meinte damit, dass sie ihre religiöse Erziehung nur als Zwang empfunden habe. Anscheinend gehörte dazu auch der Zwang, immer nur Röcke anziehen zu müssen.

Später fragte eine andere Zuhörerin, warum ich auf Röcke stehe. "Aus dem selben Grund, wie die Dame eben", sagte ich, "um einem Zwang zu entgehen. Ich erklärte weiter, dass mir Röcke gut gefallen, sie angenehm zu tragen sind und ich mich von einer in meinen Augen unsinnigen Konvention befreien wollte. "Das habe ich von Ihnen erwartet", sagte sie dann und fragte, warum so wenige Männer Röcke tragen. Ich gab die Frage an einen anwesenden Mann weiter, der meinte, das liege an der mangelnden gesellschaftlichen Akzeptanz.

Auch ein Taxifahrer fragte mich, warum ich Rock trage und war mit meiner Antwort von wegen Tragegfühl, Aussehen und Emanzipation sehr zufrieden.

LG, Micha

[JJSW]

Lieber Micha

Vielen Dank für diesen Beitrag.
Frauen haben sich vom Rockzwang befreit und wir Männer befreien uns nun vom Hosenzwang. Das ist gerecht.
Wir zeigen anderen, das es auch anders geht und eigentlich jeder das tragen kann und darf, was ihm gefällt.

Und geselschaftliche Akzeptanz kann Mann auch im Rock erriechen. Mit Mut, Beharrlichleit, Selbstvertrauen und manchmal auch Kompromissen.

Grüßle
Jürgen

[MAS]

Lieber Micha

Vielen Dank für diesen Beitrag.
Frauen haben sich vom Rockzwang befreit und wir Männer befreien uns nun vom Hosenzwang. Das ist gerecht.
Wir zeigen anderen, das es auch anders geht und eigentlich jeder das tragen kann und darf, was ihm gefällt.

Und geselschaftliche Akzeptanz kann Mann auch im Rock erriechen. Mit Mut, Beharrlichleit, Selbstvertrauen und manchmal auch Kompromissen.

Grüßle
Jürgen

Der eine Mann, lieber Jürgen, verwies ja auf die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz als Grund dafür, warum er keine Röcke trägt. Für solche Männer kämpfen wir ja mit, damit sie diese Begründung eines Tages nicht mehr haben. Schöner wäre es aber, wenn Männer wie dieser für eben diese Akzeptanz mitkämpfen würden! Zumal das ja auch noch mehr Genuss als Kampf ist.

LG, Micha

[JJSW]

Lieber Micha
Die "Gesellschaft" ist für viele das größte Hemmnis, einen Rock zu tragen. Vor allem die nächsten Angehörigen Frau, Kinder, Eltern. Und dann Freunde, Nachbarn, Kollegen usw.
Du bist oft bei diversen Veranstaltungen im Rock unterwegs und zeigst, das man auch in der Gesellschaft Rock tragen kann.
Leider sind in der Gesellschaft immer noch die Anzugträger in der Mehrheit.
Auch meine Frau besteht bei gesellschaftlichen Anlässen noch oft darauf, daß ich Hosen trage.
Sie meinte auch, wenn es mehr Rock tragende Männer in unserer Stadt gäbe, wäre es leichter für sie.
Gut wäre es auch, wenn es Schauspieler, Künstler, Sportler, Politiker, Firmenchefs geben würde, die auch mal Rock tragen würden. Oder auch mal in Filmen, Fernsehserien, Werbung oder so. Muss ja nicht immer gleich ein Prinzessinnenkleid sein

Immerhin haben sich hier nun einige Neue angemeldet. Wenn wir es schaffen das sie dabei bleiben und auch außerhalb der vier Wände Rock tragen ist das gut.

Grüßle
Jürgen

[MAS]

Lieber Jürgen,

dass ist die Hoffnung, die ich seit 20 Jahren habe. Vor 20 Jahren dachte ich nicht, dass es jetzt, 20 Jahre später, immer noch Menschen geben würde, die in mir den ersten rocktragenden Mann ihres Lebens sehen und dass es Männer geben würde, die sich immer noch nicht trauen, einen Rock zu tragen.

Aber ich habe bzw. wir hier haben doch einen langen Atem und haben vor allem ja Freude daran, Röcke zu tragen, auch wenn wir damit eine Minderheit bilden. 

LG, Micha

[ChrisBB]

Hi,

zum Thema des Begriffs "Gesellschaft" fällt mir ein: Das Wort ist ja ein Singular. Aber es beschreibt einen Plural.
Wenn ich mit einzelnen Menschen Rock tragend zusammen bin, machen die kein Problem daraus.
Spricht man aber auf gesellschaftlichem Niveau darüber, ob es gut sei, dass Männer Röcke tragen, wird es schwieriger.
Im Grunde wird der Plural der nicht genauer namentlich benannten Meinungsträger herangeführt, um die Sache schlecht zu reden.
Allerdings passiert letzteres auch im Umgang mit einzelnen persönlich nahen Personen (nicht so sehr bei Euch, Jürgen und Michael).

Jetzt kann man sich fragen, woher das kommt... Und schon wieder sollte ich auf die Medien schelten (schon wieder ein nicht genauer beschreibender Plural).

Einen schönen Tag in Freiheit Euch allen!
ChrisBB

[MAS]

Hi,

zum Thema des Begriffs "Gesellschaft" fällt mir ein: Das Wort ist ja ein Singular. Aber es beschreibt einen Plural.
Wenn ich mit einzelnen Menschen Rock tragend zusammen bin, machen die kein Problem daraus.
Spricht man aber auf gesellschaftlichem Niveau darüber, ob es gut sei, dass Männer Röcke tragen, wird es schwieriger.
Im Grunde wird der Plural der nicht genauer namentlich benannten Meinungsträger herangeführt, um die Sache schlecht zu reden.
Allerdings passiert letzteres auch im Umgang mit einzelnen persönlich nahen Personen (nicht so sehr bei Euch, Jürgen und Michael).

Jetzt kann man sich fragen, woher das kommt... Und schon wieder sollte ich auf die Medien schelten (schon wieder ein nicht genauer beschreibender Plural).

Einen schönen Tag in Freiheit Euch allen!
ChrisBB

Na ja, lieber Chris, die Gesellschaft oder die Medien sind zwei anonyme Größen, die der Einzelne nicht zu steuern können meint. Der Einzelne mekrt zwar an sich, dass er nichts gegen rocktragende Männer hat oder aber er hat was dagegen, will es aber nicht zugeben, entweder weil er nicht unfreundlich sein will oder weil er es nicht fr politisch korrekt hält, aber zu behaupten, "die Gesellschaft" habe was dagegen oder sei noch nicht so weit, das trifft keinen Einzelnen, sondern nur die anonyme Masse. Und der Einzelne kommt auf die Einschätzung, die Gesellschaft sei noch nicht so weit, weil er keine größere Anzahl rocktragender Männer im Alltag sieht, weder auf der Straße, noch in den Medien. Und der Einzelne bekommt mit, wie über Trensvestiten Witze gemacht werden. Auch gegen diese Männer in Frauenkleidung hat der Einzelne nichts, aber er meint, wenn über sie gewitzelt werde, dass seien sie nicht richtig akzeptiert, und das überträgt er auf rocktragende Männer.

Für die Dame, die als junges Mädchen beschloss, nie wieder einen Rock anzuziehen, war es insofern einfacher, denn zu der Zeit ihrer Kindheit gab es schon eine größere Anzahl hosentragender Frauen. Auch wenn diese in dem konservativ-katholischen Millieu ihrer Kindheit nicht os präsent waren und noch schief angeguck wurden, so gab es sie in der größeren Gesellschaft schon so viele, dass sie schon fast normal waren. Da konnte sie sich dann gut anschließen. Einen solchen Boden versuchen wir für die Männer, die gerne Röcke tragen würden, zu bereiten.

LG, Micha

[Skirtedman]

Nun, wer sich gezielt mit der Suche nach Hosen-Alternativen bei Männerkleidung beschäftigt, der muss beim Betrachten der Modenschauen feststellen, dass es für Frühjahr/Sommer 2019 und Übergang 2019 bzw. Herbst/Winter 2019/20 der Rock und auch das Kleid eine sehr weit verbreitete Alternative zu Hosen ist.

Wir scheinen angekommen. Die Zeit der Nur-Hosen-tragenden Männer scheint vorbei. Echt jetzt. Und das durchaus oft auch mit alltagstauglichen Modellen. Die Shows in Berlin, Paris, Mailand, Kapstadt z.B. jetzt im Januar/Februar haben es deutlich gezeigt.

[MAS]

Nun, wer sich gezielt mit der Suche nach Hosen-Alternativen bei Männerkleidung beschäftigt, der muss beim Betrachten der Modenschauen feststellen, dass es für Frühjahr/Sommer 2019 und Übergang 2019 bzw. Herbst/Winter 2019/20 der Rock und auch das Kleid eine sehr weit verbreitete Alternative zu Hosen ist.

Wir scheinen angekommen. Die Zeit der Nur-Hosen-tragenden Männer scheint vorbei. Echt jetzt. Und das durchaus oft auch mit alltagstauglichen Modellen. Die Shows in Berlin, Paris, Mailand, Kapstadt z.B. jetzt im Januar/Februar haben es deutlich gezeigt.

Auf dem Laufsteg ja, auf der Straße noch nicht, was die Masse der Männer angeht.

LG, Micha

[Skirtedman]

Na, die Frage ist doch nur, ob sie auch in die Geschäfte kommen.

Auch da können wir mitwirken. Wir brauchen ja nur jedesmal, wenn wir in der Stadt sind, in ein Geschäft mit Männerkleidung gehen und einen der älteren Mitarbeitenden fragen, ob sie denn auch Männerröcke haben. - "Komisch, das wird doch jetzt Mode" sagen und nächstes Mal in einem anderen Geschäft fragen...

[high4all]

Na, die Frage ist doch nur, ob sie auch in die Geschäfte kommen.

Auch da können wir mitwirken. Wir brauchen ja nur jedesmal, wenn wir in der Stadt sind, in ein Geschäft mit Männerkleidung gehen und einen der älteren Mitarbeitenden fragen, ob sie denn auch Männerröcke haben. - "Komisch, das wird doch jetzt Mode" sagen und nächstes Mal in einem anderen Geschäft fragen...

Frage: "Haben Sie Männerröcke?"

Antwort: "Den letzten hat gerade eine Kundin gekauft!"

[MAS]

Na, die Frage ist doch nur, ob sie auch in die Geschäfte kommen.

Auch da können wir mitwirken. Wir brauchen ja nur jedesmal, wenn wir in der Stadt sind, in ein Geschäft mit Männerkleidung gehen und einen der älteren Mitarbeitenden fragen, ob sie denn auch Männerröcke haben. - "Komisch, das wird doch jetzt Mode" sagen und nächstes Mal in einem anderen Geschäft fragen...

Und plötzlich sagt einer ja und zeigt einem so ein Ding vom Laufsteg für 200 €. 

LG, Micha

[high4all]

Na, die Frage ist doch nur, ob sie auch in die Geschäfte kommen.

Auch da können wir mitwirken. Wir brauchen ja nur jedesmal, wenn wir in der Stadt sind, in ein Geschäft mit Männerkleidung gehen und einen der älteren Mitarbeitenden fragen, ob sie denn auch Männerröcke haben. - "Komisch, das wird doch jetzt Mode" sagen und nächstes Mal in einem anderen Geschäft fragen...

Und plötzlich sagt einer ja und zeigt einem so ein Ding vom Laufsteg für 200 €. 

LG, Micha

Anprobieren und, wenn er passt und gefällt, kaufen. Was´n sonst?

Die Gefahr, so einen Rock präsentiert zu bekommen, stufe ich als äusserst gering ein.

LG
Hajo

[MAS]

Na, die Frage ist doch nur, ob sie auch in die Geschäfte kommen.

Auch da können wir mitwirken. Wir brauchen ja nur jedesmal, wenn wir in der Stadt sind, in ein Geschäft mit Männerkleidung gehen und einen der älteren Mitarbeitenden fragen, ob sie denn auch Männerröcke haben. - "Komisch, das wird doch jetzt Mode" sagen und nächstes Mal in einem anderen Geschäft fragen...

Und plötzlich sagt einer ja und zeigt einem so ein Ding vom Laufsteg für 200 €. 

LG, Micha

Anprobieren und, wenn er passt und gefällt, kaufen. Was´n sonst?

Die Gefahr, so einen Rock präsentiert zu bekommen, stufe ich als äusserst gering ein.

LG
Hajo

Ich habe auf Laufstegen bisher noch nie Männerröcke gesehen, die mir gefallen haben.

Anders-Landinger hatte damals schöne, nur eben sehr sehr teuer. Mein langer schwarzer Men-in-time kostete auch über 100 €, aberwar ja auch zuerst für die Hochzeit.

LG, Micha

[cephalus]

Und plötzlich sagt einer ja und zeigt einem so ein Ding vom Laufsteg für 200 €. 

Anprobieren und, wenn er passt und gefällt, kaufen. Was´n sonst?

Die Gefahr, so einen Rock präsentiert zu bekommen, stufe ich als äusserst gering ein.

Hängt einfach nur vom Laden ab: In der Zeit, in der ich viel Zeit in Paris verbracht habe, (ist leider schon wieder ein paar Jahre her) hatte ich ein paar Läden, die sowas immer im Angebot hatten. Leider war es mit 200€ nie getan, und außerdem hatte ich das Gefühl, dass sie auf Kunden mit einem BMI von unter 15 spezialisiert waren

Außer ein paar Overkneestiefeln für Männer(!) habe ich dort nie etwas gekauft.