NATÜRLICH MÜSSEN FRAUEN AUCH MACHEN! Jeder IST jemand und TUT etwas. Bei der Betrachtung ging es doch nur um die vordergründigen Rollenzuweisungen. Ich erkläre das mal anders: Seit zwei Jahren mache ich bei uns die Wäsche. Ich würde mal sagen, richtig gut sogar: nix verwaschen, wenig Knitter, kaum noch Einzelsocken …
Wenn man sowas irgendwem (Mann oder Frau) erzählt, kann man regelrecht die Augen rollen hören: "Ach Gottele - er macht also die Wäsche und ist jetzt ganz stolz drauf." Will sagen: Frauen haben schon zu allen Zeiten genauso viel und hart gearbeitet, die ihnen zugewiesenen Arbeiten wurden nur nicht wertgeschätzt. Am Ende gewinnen sie aber. Inzwischen steuern wir auf eine Gesellschaft hin, in der nicht mehr genug wertschöpfende Arbeit für alle da ist. Das verändert auch die Werte und macht macht vormals weibliche Domänen attraktiver für Männer. Bei der Übertragung des Emanzipationsideals von Frauen auf Männer geht es ja um die Frage, ob wir nicht eventuell auch etwas gewinnen können (statt einfach nur einsichtig unsere Privilegien zu teilen).
Das sehe ich kommen und find's sehr positiv.
Hallo Jan Paul,
mit Machen und Sein ist meinen Verständnis etwas völlig anderes gemeint. Männer werden zu Subjekten gemacht. Der Golddigger kannst du auch gleich deinen Ferrarischlüssel oder deine Brieftasche geben. Hast du eines von beiden nicht, hast du als Mann den SMV eines Obdachlosen. Du musst dir für eine Frau erst einen Wert erarbeiten. Frauen werden von Chads begehrt weil sie Frauen sind und jede attraktive Frau hat mehrere Omegas in ihrem Orbit kreisen, die sie auf ihrer Plantage einsetzt.
Kannst du mir ein paar genaue Privilegien nennen? Mir wollen so keine richtig einfallen. Selbst der Chad ist unprivilegiert gegenüber einer Frau. Schau mal nach Skandinavien wo die Gleichstellung fortgeschrittener ist, dort entscheiden sich Frauen viel häufiger für typische Frauenberufe. Männer sind in Erziehungsberufen gar nicht richtig gewollt, auch wenn mehr männliche Erzieher gewünscht werden. Kein normaler Mann setzt sich freiwillig Sexualvorwürfen aus, die über kurz oder lang anfangs von Eltern kommen werden. Besonders wenn es um Mädchen und Trösten geht. Alle Männer mussten erstmal enorme Arbeit ins Vertrauen der Eltern leisten. Das behindert die eigentliche Arbeit. Später haben sie den Job gewechselt, wenn sie nicht schon wegen (unberechtigten) Vorwürfen vorsichtshalber versetzt wurden. Keine Kita wird sich so ein Image aufbürden. Und eine Familie können sie davon auch nicht richtig ernähren, das macht den Chad zum Cuck Simps. Darum sollen mehr Frauen in die besser bezahlten Technikberufe statt in die Kitas. Also was sollen Männer dann dort? 
Gruß,
kf
Kleiderfan,
mit "machen und sein" ist 100%ig genau das gemeint, was ich gemeint habe - schließlich habe ich es selbst geschrieben. Hingegen bleibt auch mir verborgen, was
du eigentlich meinst. Vermutlich geht es da um die Belegung einer Opferrolle als Mann, die ich für mich keineswegs erkennen kann. Vielmehr habe ich mich mit Stereotypen auseinandergesetzt und herausgefunden, dass ich mit der Art meiner Kleidung, also dem bewusst und einfach zu verändernden Teil meines äußeren Erscheinungsbilds, großen Einfluss auf die Wahrnehmung durch andere nehmen kann. Auf diesem Weg musste ich viele eigene Vorbehalte überprüfen und meist fallenlassen. Darunter zum Beispiel die (wie ich inzwischen finde, ziemlich unverschämte) Annahme, dass das "weiblichere" Auftreten mit Unfähigkeit gleichgesetzt werden könnte - ich befürchtete zum Beispiel, von Handwerkern nicht mehr ernst genommen zu werden. Genauso die Sorge um Missverständnisse zu meiner sexuellen Orientierung. Bekennende Schwule sehen sofort: das ist eine Hete mit Kleid - und das Interesse aus der Damenwelt ist eher gestiegen. Und wie schon anderswo festgestellt wurde, haben insbesondere Muslime, denen man ja ein hinterwäldlerisches Geschlechterrollenbild unterstellt, überhaupt kein Problem mit einem Mann, der Frauenkleider anzieht.
Die einzige Gruppe von Menschen, die es nicht schnallt, sind die verkappten Schwulen. Also die, die ein Heteroleben führen und Schiss vor ihrer eigenen Homosexualität haben.
Nach meiner Erfahrung ist ein Mann im Kleid bei einigermaßen souveränem Auftreten allgemein vollkommen selbsterklärend.
Also nix für ungut: mit deiner ringenden Suche nach Anhaltspunkten dafür, irgendwie als Mann benachteiligt zu sein, kannst du bei mir nicht landen.