Probleme OHNE Rock

[minirocker]

Naja, Probleme waren es keine, nur es war wohl sehr aufgefallen.
Ich lief auch nicht "unten ohne" herum, sondern hatte schlichtweg eine Hose an. Das war aufgefallen!

Und zwar auf unserem samstaeglichen Troedelmarkt, den ich regelmaessig in Rock besuchte.  Nur musste ich diesesmal eine Hose anziehen, da ich dannach noch arbeiten fahren musste.

Jedenfalls wurde ich gleich  von 4 Leuten angesprochen, mit denen ich vorher noch nie ueber Roecke gesprochen hatte:

Eine Frau meinte: "Sie gefallen mir aber gar nicht heute!" Auf meine Frage warum antwortete sie: "Sie haben ja keinen von Ihren tollen Roecken an"

Dann ein junger Türke, bei dem ich des öfteren PC-Geraffel gekauft hatte, fragte mit einem Grinsen: "Wo ist der Rock?"

Eine andere Verkaeuferin sprach mich an und sagte:  Heute haben Sie zwar keinen Rock an, aber was ich immer schon mal sagen wollte, ihr Sohn sei ja auch schwul und sie habe kein Problem damit. Sein Partner traegt auch immer Rocke und macht sich auch ganz toll als Frau fertig. .." Da musste ich doch unterbrechen: "Das hat bei mir absolut nichts damit zu tun. Ich trage das nur, weil ich Lust dazu habe;  weil ich nicht mehr auf langweilige Bekleidung begrenzt sein moechte. Ganz einfach, nur aus Bock. Schauen Sie sich doch mal um, haetten Sie gedacht, dass all die hosentragenden Frauen hier Lesben sind?" Nach einem sichtlichen Stocken, bei dem man den Euro centweise fallen sah, meinte sie" Eigentlich haben Sie ja recht..."

Ein anderer Verkaeufer rief mir hinterher: "Na, heute ohne Rock?"

Ist schon witzig, dass man angesprochen wird, wenn man KEINEN Rock anhat.

:-) Minirocker

[Skirttrender]

Ist schon witzig, dass man angesprochen wird, wenn man KEINEN Rock anhat.

Hallo minirocker,

ist doch enorm, das ist DEINE Männerrock-Emanzipation für Fortgeschrittene. Indirekt die Belohnung für Dich, für Dein mutiges und stetiges öff. auftreten im Rock.  Und daß sogar  mit Minirock *staun*

Bei mir ähnlich im Bekanntenkreis. Manche Frauen sind etwas enttäuscht, wenn ich mal mit Hose statt Rock komme. Eine Frau hat heute sogar darum gebeten, daß ich morgen auch wieder mit Rock kommen solle.

Gruss

Skirttrender

[triks]

Man kann auch sag, "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert.".

Tja, wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn wir uns ersteinmal an einen Exentriker gewöhnt haben, dann darf sich der aber bitteschön nicht ändern. Nichts ist verstörender, als ein Mensch, der ständig gravierend seine Aufmachung verändert.

In diesem Sinn geniere ich mich immer weniger. Nur Röcke kürzer als knielang mag ich an mir nicht. Ich mag allerdings auch keine Shorts.

Bei Dir, Minirocker, bin ich noch nicht entschieden, ob mir es gefällt oder nicht. Fotos sind eben statisch. Vielleicht gefällt es mir, wenn ich Dich im Alltag sehen würde. Letzlich kommt es aber auf meine Meinungen und Befindlichkeiten überhaupt nicht an, denn Du mußt Dich darin wohl fühlen.

[minirocker]

Hi Triks!


Ja, Rock am Mann ist gewoehnungsbeduerftig.
Minirock wahrscheinlich noch mehr.
Und Reaktionen unter Vorbehalt verstaendlich.
Aber wenn man selbst etwas gefunden hat, womit man
sich identifiziert, dann treten solche formalen Bedenken in den Hintergrund.

Man kann auch sag, "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert.".

Na, das hat fuer mich nichts mit ruinieren zu tun. Ich habe durch mein Outfit bei Leuten, die mir wichtig sind, noch keine Abwertung erfahren, eher im Gegenteil!

 Aber ich denke, Dein Spruch war eher witzig gemeint :-)

Bei Dir, Minirocker, bin ich noch nicht entschieden, ob mir es gefällt oder nicht. Fotos sind eben statisch. Vielleicht gefällt es mir, wenn ich Dich im Alltag sehen würde.  

Ja leider hast du die Moeglichkeiten dazu nie wahrgenommen.
Wir hatte schon einige schoene Treffen in Bremen veranstaltet,
an denen Du leider nicht dabeiwarst, obwohl Du von dort bist.

Oder ist mein Stil (und einiger anderer) sogar gar der Grund fuer dein Fernbleiben? Die Angst, mit solchen "schrillen" Typen zusammen gesehen zu werden?
Kommt mir gerade so der Gedanke, wenn ich mir Deine Vorbehalte gegenueber kurzen Minis vorstelle.
 
Waer schade, wenn dem so waere.
Gruss, Minirocker

[triks]

...
Wir hatte schon einige schoene Treffen in Bremen veranstaltet,
an denen Du leider nicht dabeiwarst, obwohl Du von dort bist.

Oder ist mein Stil (und einiger anderer) sogar gar der Grund fuer dein Fernbleiben? Die Angst, mit solchen "schrillen" Typen zusammen gesehen zu werden?
Kommt mir gerade so der Gedanke, wenn ich mir Deine Vorbehalte gegenueber kurzen Minis vorstelle. ...

Da hast Du mich erwischt! Allerdings hast Du hinsichtlich der Gründe für mein Fernbleiben daneben geraten.


Ich bin extrem norddeutsch veranlagt. Das bedeutet, ich lasse Menschen nur ganz langsam an mich heran. Ich bin nicht sehr gesellig und - was man bei mir vielleicht nicht erwartet - ich bin ein sehr komplizierter Mensch. Darum vielleicht mein Avatar. Ich wäre gern ein Bär von geringem Verstand. Aber es ist noch ein weiter Weg zum Buddha.

Dann ist es so, dass ich noch immer sehr unorientiert bin, was das Rocktragen für mich bedeutet. Zur Zeit sehe ich es als Teil meiner Emanzipation einerseits und als Ãœbung des Nichttun andererseits. Es gibt darüber hinaus Aspekte, die ich mit mir selbst abmachen muß und nicht öffentlich zur Diskussion stellen werden.

Wenn ich bislang Treffen in Bremen oder sonstwo fern geblieben bin, dann hat das etwas mit mir zu tun, mit meiner Unsicherheit, meinen Zweifeln, meinen Vorerfahrungen mit anderen Menschen. Vor allem hatte es damit zu tun, dass sich die Termine mit familiären Ereignissen überlagerten. Ich wäre beispielsweise dieses Jahr gern in Peine gewesen, hatte mir sogar einen Kilt* gekauft, aber es kam anders, nämlich mir etwas dazwischen: eine Geburtstagsfeier.

Es ist für mich keine Frage des Bekleidungsstils eines Anderen, ob ich mich mit Demjenigen zusammen in der Öffentlichkeit zeige.

* Ein Kilt von Unionkilts, der mir dann an mir aber nicht gefiel, worauf er bei ebay wieder unters Volk gebracht wurde.

[Skirttrender]

Hallo triks,

ich glaube, Deine innere Auseinandersetzung mit dem Thema Rock-am-Mann ist für Dich momentan noch spannender und vielfältiger, wie die Röcke selber ?

Und ich denke, wie bei Jedem. Erst mal mit sich selber und Allem klar kommen, bevor man den Schritt nach draußen macht. Alles zu seiner Zeit, nichts überstürzen.

Meinen allerersten Rock habe ich mir vor *grübel* ca. 10 Jahren selber geschneidert. Dieser "Prototyp" sah katastrofal aus (wenig Nähkenntnisse), ich hatte ihn dann wieder auseinander getrennt, ...und Thema erst mal "erledigt".

Dann vor drei Jahren mit gekauften Röcken begonnen, verschiedene ausprobiert, die Hälfte davon wieder aussortiert, usw. usw.
Ich glaube, viele Männer hier haben die Hälfte ihrer Röcke wieder aussortiert, um die andere Hälfte zu finden, die ihnen zusagt.

Also triks, dann wünsche ich Dir weiter spannendes entdecken und ausprobieren. Sowohl wg. der Röcke, als auch mit Dir selber deswegen.

Gruss

Skirttrender

[triks]

... ich glaube, Deine innere Auseinandersetzung mit dem Thema Rock-am-Mann ist für Dich momentan noch spannender und vielfältiger, wie die Röcke selber?

Und ich denke, wie bei Jedem. Erst mal mit sich selber und Allem klar kommen, bevor man den Schritt nach draußen macht. Alles zu seiner Zeit, nichts überstürzen. ...

Röcke sind für mich total unspannend. Meine Röcke sind für mich Alltagkleidung. Ich trage nur zur Arbeit keine Röcke*.  Meine Freizeit verbringe ich überwiegend im Rock. Ich gehe so beispielsweise ins Theater, zum Kaufmann oder auch zum Schützenverein. Beim Nähkurs, den ich im Frühjahr besucht habe, war ich auch im Rock. Den Schritt nach Draußen habe ich vor zirka drei Jahren gemacht.


Meine Auseinandersetzung mit mir selbst ist vermutlich auf mein Klimakterium virile zurückzuführen. Ich komme halt in die Jahre...


* Ich trenne generell Arbeit und Privatleben. Ich hatte mehrfach im Berufsleben Führungsaufgaben, so auch jetzt wieder, und habe mit einer Vermischung von privaten und beruflichen Beziehungen schlechte Erfahrungen gemacht. Es gab Kollegen, die meinen Rollenwechsel vom Privatmenschen zum Vorgesetzten bei der Arbeit nicht gut verkraftet haben. Außerdem kenne ich die Ansichten und spitzen Zungen der Kollegen nur zu gut.