Lieber Loki,
danke für den Diskurs. Vorweg, ich beziehe mich bei meinen Aussagen, auf das, was die Professoren damals so in den Symposien an der Uni erzählt haben und ich in Büchern wie „Molecular Neurobiology“ gelesen habe.
Aktuelles zu PET’s findest du u.a. im „Journal of Neuroscience“.
https://www.jneurosci.org/Aber auch in Science, Geo und der National Geographic gibt es immer wieder gute Artikel zu ähnlichen Themen.
Systematisches Erkennen bedeutet bei der Krähe, dass sie probiert bis sie eine Lösung findet. Irgendwann wird sie auch merken, dass die leichteren Styroporblöckchen für ihre Zwecke ungeeignet sind und sie nicht mehr benutzen. Aber auch dann weiß sie eben nicht, warum leichte Körper den Wasserpegel nicht zum Steigen bringen.
Das erst wäre eine kognitive Leistung. Ohne Probieren kann die Krähe nicht darauf schließen, dass die Syroporblöckchen ungeeignet sind. Und ohne ein Hirnareal, das logische Verknüpfungen in Echtzeit leistet, wird ihr das auch nie gelingen. Eine Krähe kann nicht mit ausschließlichem Denken (ohne Probieren) die Lösung ihres Problems finden. Menschen können beides, probieren und studieren.
Das ist doch einer der Gründe, warum wir keine gemeinsame Gattung mit „Urmenschen“ wie Lucy (Australophithekus afarensis) bilden. Lucy ist unsere prähistorische Urmutter, aber sie ist kein Mensch wie Homo habilis oder Homo sapiens, eben wegen der unzureichenden kognitiven Leistungen. Aber sie bleibt unser „Urahn“ mit dem wir zoologisch eine Unterfamilie teilen.
Lucy kannte keine Werkzeuge und sie konnte kein Feuer machen. Sie konnte nur das machen, was auch die Krähe kann.