Hi Folks,
mein letzter Beitrag zu diesem Diskussionsfaden habe ich auf der ersten oder zweiten Seite geschrieben. Ab da habe ich nun gerade alles danach Geschriebene sehr aufmerksam gelesen und mir 10 Beiträge gemerkt, auf die ich gerne sofort reagiert hätte. Ich habe aber erstmal weitergelesen und gemerkt, dass es leider aus dem Themenverlauf wieder extrem ausbüxen würde, wenn ich auf alle noch etwas sagen würde.
Drum knüpfe ich zunächst nur hier im aktuellen Themenfeld an:
...
Nehmen wir aber mal folgende Situation: Du musst dir in einem Gebäude, in dem du noch nie vorher warst eine Information holen. Dieses Gebäude hat X-beliebige Räume, verteilt in X- beliebige Stockwerke. Noch weist du nicht in welchem Raum du hineingehen musst, du musst dich dazu erst im Gebäude Informieren. Da du vorher nicht weist in welchen Raum du gehen musst, muss nun Grundsätzlich die Wahl gegeben sein unter X-beliebigen Räumen, in X-beliebigen Stockwerken. Dies Wahlmöglichkeit kann aber nur in einer Raumzeitlosen Ebene existieren. Währe diese Wahlmöglichkeit in dir, währen sie ja der Raumzeit ausgesetzt. Sobald du weist in welchen Raum du gehen musst empfängst du diese Gedanken (=Informationen) und du definierst in dir mit diesen Gedanken ein klares Ziel, und zwingst sie in die Raumzeit.
Insbesondere die fett unterlegten Passagen des Zitates unterliegen keiner in sich schlüssigen Begründung, sondern sind Behauptungen oder Interprettionen oder Deutungen, wie auch immer man das bezeichnen möchte.
Wenn ich einen Raum X brauche in einen Gebäude mit Y Stockwerken, ich aber nicht weiss, welcher Raum in diesem Gebäude es ist, dann ist das keine Wahlmöglichkeit, sondern dann ist das ein Problem, das mich in meinem Hier und Jetzt belastet und mir innewohnt. Wenn ich nach einer Zeitspanne Z den für mich wichtigen Raum X gefunden habe, dann mag das Problem vielleicht gelöst sein, aber zuvor war es das das Ergebnis meines Problems in meinem damaligen Hier und damaligen Jetzt. Und nach der Zeitspanne Z ist in meinem jetzigen Hier und jetzigen Jetzt das Problem nicht mehr existent, dennoch war es immer ort- und zeitgebunden und da ich Teil des Problems war, hatte es immer etwas auch mit mir zu tun. Ich kann da nichts von einer raumzeitlosen Ebene erkennen.
Und selbst wenn es so wäre, so brauche ich keine raumzeitlose Ebene, um das Phänomen "Problem" zu erklären, es war jederzeit im normalen Raum-Zeit-Fluss innewohnend, so wie wir Menschen mit gewiss begrenztem Erlebnishorizont es uns erklären können.
Wenn wir hinausschauen ins für unsere Massstäbe unendlich erscheinende Weltall, dann stoßen wir sehr wohl an begreiffähige Grenzen. Die Frage nach der "Unendlichkeit" des Raumes ist ja nur ein kleines Besipiel unserer Erkenntnisbeschränktheit. Das, was wir da draussen sehen, ist ja nur ein Abbild von dem, was wir soeben oder die letzten paar Hundert Jahre da draussen zu Gesicht bekommen haben. Wir alle wissen inzwischen, dass das Licht woh sehr lange unterwegs zu sein scheint, ehe es uns von den meisten Objekten erreicht. Was wissen wir also wirklich, wie das Universum 2019 insgesamt aussieht. Wenn wir Objekte beobachten, die 2 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, so sehen wir nur, wie sie vor 2 Milliarden Jahren aussahen. Wie sehen sie heute aus?
Das sind die wahren Felder, die die Frage nach Raum-Zeit-Verhältnissen ins Wanken bringen. Aber nicht, wann ich einen Gedanken fasse, und wohin ich ihn lenke.
Natürlich sind Weltbilder labil und können ins Wanken geraten. Dass die Erde eine Scheibe ist, scheint widerlegt. Vieles, worauf sich die moderne Wissenschaft stütz, kann möglicherweise in irgendeiner Zukunft vollkommen widerlegt werden - nicht auszuschließen, dass es Menschen gibt, die bereits eine gewisse Ahnung davon haben mögen.
Doch ist mir lieber, mich auf vertrautes, vielfach getestetes Wissen zu stützen als auf Ahnungen oder Spekulationen.
Wenn ich mir Eure Diskussionen in diesem Thread anschaue, so ahne ich, dass einige der Mitdiskutanten wohl eher nach dort tendieren:
Nicht unser Körper ist Hort unserer Gedanken. Sondern die Gedanken suchen sich unsere Körper, um sich zu entfalten. Dem widerspricht aber, warum sich Gedanken dann in Gebilden (unseren Körpern) manifestieren, die einem Alterungsprozess unterliegen, einer Herkunft, einer in sich zusammenhängenden Umgebung, und einem Werdegang, der dem sicheren Zerfall (dem Tod) entgegenstrebt.
Ist es nicht wirklich wahrscheinlicher, dass Gedanken (wie andere es hier schon geäussert haben) einfach Folge von existierenden Körpern sind, die eben diesen Körpern innewohnen und physisch aufs Engste damit verknüpft sind? Muss ich Energie aufwenden, um mir Dinge zu denken, die ich mit meiner Erfahrungswelt auch ohne diese Dinge schon erklären könnte? Muss ich mich nach Dingen sehnen, die ausserhalb meines Erfahrungshorizonts liegen? Bin ich so enttäuscht von meinem Hier und Jetzt, um mir mein Seelenheil erträumen zu müssen? Oh, mein Fragenkatalog beginnt abzutriften
