Es waren natürlich auch nur vereinzelte Eltern, aber die reichen aus, um einen die Arbeit schwer zu machen. In meinen vorherigen Einrichtungen hatte ich nie Probleme und wir Männer waren herzlichst willkommen. Ich habe auch schon in Einrichtungen gearbeitet, in denen sogar mehr Männer als Frauen waren. Bei Krankheitsausfällen kam es auch schon vor, dass nur Männer in der Gruppe waren. Ich habe mal gelesen, dass Frankfurt sogar den höchsten prozentualen Männeranteil im U6-Bereich hat. Das ist aber schon so vier, fünf Jahre her, also vielleicht nicht mehr die aktuellste Zahl.
Bei mir lag es diesmal wirklich am Stadtteil. Der Stadtteil war in den 90ern und 00ern als "Frankfurter Ghetto" bekannt. In den letzten Jahren hat es sich durch Gentrifizierung etwas gewandelt, aber gerade wir hatten viele Familien von Sozialwohnungen, bis auf ein Kind hatte die gesamte Gruppe einen Migrationshintergrund, einige Familien mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. Ich will aber nochmal betonen, dass viele sehr herzlich waren und mich akzeptiert haben. Man kann es also auch nicht pauschalisieren und einen gesamten Stadtteil verurteilen!
Man muss aber auch dazu sagen, dass ich mir diese Einrichtung gar nicht ausgesucht habe, sondern dorthin versetzt wurde, weil dort acht Leute binnen zwölf Monate gekündigt haben und sie Personal brauchten, um die Lücke zu stopfen. Meine vorherige Einrichtung wollte ich gar nicht verlassen und da wurde ich sogar für meine Röcke und Nagellack gefeiert. Das habe ich hier mal an anderer Stelle beschrieben und meine Arbeit als "Safe Space" bezeichnet. Ich habe die Stelle lange vermisst, aber da bin ich auch drüber hinweg. Es wäre schön, wenn ich etwas finde, wo ich so ähnlich arbeiten kann, wie damals.