Ich habe allerdings gleich befürchtet, dass er in diese Richtung geht, und mit dem Kleid eine andere Geschlechtsidentität ausgedrückt werden soll.
Ja, ging mir genauso.
Und Du wärst mit Deinen Söhnen - alle im Rock - auch in diesen Film gegangen, wenn er den "Jungen im Rock" zum Thema gehabt hätte.
Geht man dergestalt ins Kino zu einem Film mit der 'anderen Geschlechtsidentität' macht man sich gleich verdächtig, ebenso sich im falschen Körper zu fühlen.
Dennoch schaue ich solche Filme recht gerne, weil sie einen kleinen Teil unserer eigenen Problematik mit anschneiden, vor allem aber auch zu träumen davon, wie man selbst als Kind (ich jedenfalls) lange genug von einem anderen Erscheinungsbild meinerselbst geträumt hat (auch, wenn es eben nur um die Kleidung bei mir ging).
Filme wie "Mein Leben in rosarot" oder "The Danish Girl" hab ich also ebenso mit einer gewissen Anteilnahme verschlungen - auch wenn es nicht direkt mein Thema ist.
Ich glaube, ich habe das eingangs beschriebene Problem nicht mehr so - ich glaub, ich steh da mittlerweile drüber -, dass ich mich einer falschen Körperidentität verdächtigt machen könnte, wenn ich im Kleid oder Rock in diesen Film gehe.
Einen ganzen Schwung Reiz, mir den Film anzuschauen, hat es mir aber genommen, weil ich zu erkennen glaube, dass für die Rolle des Oskars sie tatsächlich ein Mädchen genommen haben. Einem Mädchen nimmt man eine Mädchenrolle natürlich auch irgendwie leichter ab. Der erwähnte Reiz (Ein Junge trägt ein Kleid) transportiert dieser Film aber nun wirklich nicht mehr. Ich finde es schade, dass diese Rolle des Oskars/der Lili man nicht einem Jungen zumuten wollte. So bleibt die ganze Aura des Filmes für mich deutlich auf der Strecke.
Und aus der Kritik von Rochus Wolff (wäre eine Inspiration für einen Künstlernamen für mich: Rocco Wolf...

) lese ich auch heraus, dass es wohl wirklich ein Mädchen ist, das den Oskar, pardon die Lili verkörpert.
Schade.
Gruss,
Wolfgang