Aus dem Beitrag von Ikm stellt sich eine ganz andere Frage. Nämlich wie wichtig ist das hier, wie wichtig ist Rock und Mann und dann das Stichwort Überzeugen.
Wenn sich viele wundern das das in der Öffentlichkeit kein Thema ist sondern nur bei einer Minderheit wird immer eins vergessen
- Zufriedenheit.
Lasst euch den Begriff mal auf der Zunge zergehen und denkt mal drüber nach!
So ziemlich jeder ist zufrieden mit seiner Kleidungswahl. Es ändert sich immer dann was wenn Unzufriedenheit oder Probleme entstehen. Das ist aber nur bei einem vom 100000 der Fall. Und das ist diese hier versammelte Gruppe, die Minderheit.
Und wenn die nun laut trommelt und Überzeugungsarbeit betreiben will wird die Mehrheit gar nicht wissen wozu.
Wenn ich mit der gewürzten Suppe zufrieden bin schütte ich nicht noch mehr Salz dazu.
Und so bleibt die Minderheit eine Minderheit.
Zumal sie alle ihre Rechte hat. Schranken gibt’s nur im Kopf ( weitgehend).
Großen gesellschaftlichen Veränderungen sind immer große Probleme und Missstände vorausgegangen. Das ist hier definitiv nicht der Fall.
Hm. Hab lange hin und her überlegt, wie ich auf den wichtigsten Aspekt Deines Beitrags eingehe - und ihn nicht stellenhaft zitiere - und die anderen Aspekte unkommentiert lasse.
Ich könnte auch Deinen Beitrag (nicht inhaltlich, sondern) Satz für Satz zerpflücken und auf jeden Satz drei Absätze antworten. So, was Du wohl mit jedem einzelnen Satz meinst und was mir ergänzend dazu einfällt. Käme auch viel Applaus drin vor.
So hab ich´s jetzt im Vollzitat belassen, und versuche mal zusammenfassend auf Deinen Beitrag einzugehen:Du bezeichnest uns als "Minderheit", d´accord! Die Schranken im Kopf gibt es, das sind bedeutende Schranken, d´accord. Mir gefällt nun Dein Zusatz "weitestgehend". Ja, denn Schranken gibt es viele auch ausserhalb von unserem Kopf. Bei dem einen weniger, bei vielen umso mehr.
Glaubst Du, dass ausserhalb "unserer Minderheit" die Zufriedenheit (was Kleidung angeht - speziell eben von Männern) wirklich so absolut auf 100 Prozent steht? Ich glaube, jene "Zufriedenheit" ist bei vielen ein Kompromiss. Weil das so ziemlich alle so machen, die Vorgesetzten, die Väter, die Vorväter. Dabei zu bleiben, ist längst nicht bei allen "Zufriedenheit", sondern die Kröte, die sie schlucken, um solche Dinge zu vermeiden wie: sich lächerlich machen, sich angreifbar machen, sich nicht verstanden zu fühlen, mit Familie, Partnerin und Job anzuecken etc. Das alles sich zu ersparen, stellt man sich "zufrieden" und schluckt eben diese Kröte.
Frauen haben diese Kröte irgendwann nicht mehr als Kompromiss geschluckt. Und das war nicht gleichzeitig der Untergang des Abendlandes. Das jedenfalls nicht.
"Großen gesellschaftlichen Veränderungen sind immer große Probleme und Missstände vorausgegangen. Das ist hier definitiv nicht der Fall." (Timper)"Hier" = bei unserer Minderheit.
Muss jeder selbst beurteilen, wie wichtig ihm Kleidung ist. Wieviel Missstand vorhanden ist, sich in seiner Kleidung, der zweiten Haut, aus welchem Grund auch immer nicht wohlzufühlen.
Man kann den Wunsch, sich wie die Frauen frei kleiden zu können, auch marginalisieren. Für mich - ich wähne mich nicht als Sonderfall - ist dies ein Zeichen fortgesetzter, eklatanter Ungleichbehandlung von Menschen, die sich den Schutz jeglicher Minderheiten groß auf die Fahnen geschrieben haben, aber die Hälfte von sich selbst vergessen.
Du wirst jetzt wieder sagen: kann doch jeder tun wir er will! Er wird (hier bei uns in Deutschland) deswegen nicht verhaftet. Letzteres stimmt. Ersteres nicht: Wieviele von uns hier in unserer Minderheit (die stillen Mitlesenden inbegriffen) würden gerne mehr - lassen es aber bleiben, weil sie doch nicht können, wie sie gerne wollten?! Und wieviele andere draussen, die nicht zu uns Minderheit gefunden haben, würde auch gerne, trauen sich aber noch nicht mal, das irgendwie kundzutun. Zu groß die Widerstände in der Gesellschaft. Noch immer. Ich bin mir sicher: Es gibt eine große Dunkelziffer jenseits unserer kleinen Minderheit. Eigentlich betrifft es jeden Mann, also 50 Prozent unserer Gesellschaft (ausser der drei, vier Prozent, die sich durch LGBTQ oder wie manche von uns hier freigeschwommen haben). Auch wenn es die Mehrzahl der Männer nicht begriffen haben oder nicht bereit sind, dies einzugestehen.