Hallo alle,
meine Eltern waren - wie es, zur Zeit meiner Kindheit, ganz üblich war – Großraucher. Mein Vater rauchte pausenlos, Zigaretten, Zigarren, Pfeife.
Und ich weiß noch, wie viel ich befürchtete, dass er davon sterben könne. Denn eines Tages hatte ich in einer Zeitung gelesen, dass Husten das erste Zeichen von Lungenkrebs war, und er hustete morgens und abends sehr.
Ich sprach mit ihm und mit meiner Mutter darüber, und obwohl beide mir darüber versicherten, dass das Husten keine Rolle spielte, glaubte ich ihnen nicht, hatte doch in der Zeitung gelesen, dass es nicht so war. Ich hatte Riesenangst, dass ich ihn verlieren sollte, und ich beschloss, dass ich NIE selbst rauchen würde.
Bei meiner Mutter war es wohl „nur“ um die dreißig Zigaretten pro Tag, und sie hustete nicht davon.
Meine Eltern rauchten unverzögert weiter, mein Vater, bis er vor 12 Jahren und dann fast 80 Jahre alt von Lungenkrebs erlitt.
Meine Mutter hörte an dem Tag, an dem sie in 1995 erfuhr, dass mein Vater einen enormen Tumor in der einen Lunge hatte, mit dem Rauchen auf und rauchte keine einzige Zigarette mehr, und keinen Tag hatte sie Verlangen nach einer. Sie starb vor drei Monaten an Herzversagen, 87 Jahre alt, und ich vermisse sie sehr.
Ich habe nie geraucht, meine Frau ist Nicht-Raucher, unsere Kinder und Schwiegerkinder sind es auch. Aschenbecher haben wir keine. Meine Kilts riechen nicht vom Tabak, unsere Autos auch nicht.
Aber manchmal, wenn ich draußen bin und plötzlich den Geruch einer Zigarette vernehme, denke ich an meine lieben Eltern zurück und vermisse dann irgendwie auch diesen Geruch.
Gruß
Gregor