Also, lieber Rockio: Für eine seriöse Exegese darf man nie einfach Stellen herauspicken, weder die guten, noch die bösen. Man muss Zusammenhänge erkennen können, sowohl innertextliche, als auch kontextuelle. Das ist ja auch eine Wissenschaft bzw. wissenschaftliche Disziplin für sich.
Dann erkläre die mörderischen Stellen bitte! Warum sind sie alle Deiner Meinung nach ganz harmlos.
Und wer hat die Deutungshoheit?
Die Bibel soll wohl nicht von Theologen allein gelesen werden, sondern auch von jedem Laien. Oder ist die Bibel ursprünglich schon nur für die geschrieben worden, die genau wussten wie die vielen Widersprüche der Sammlung aufzulösen, weg zu erklären waren. Ist die "Heilige" Schrift primär für Rabulistiker, Exegeten und Interpreten geschrieben oder für die Gläubigen?
Wenn jetzt Christen oder Juden einzelne Stellen für sich zur geistigen Erbauung heraussuchen, wie z.B. das Liebesgebot, ist das was anderes. Aber auch dieses Herauspicken sollte nicht die ganze Arbeit sein.
Wieso ist das was anderes? Die suchen sich offenbar die Tötungsgebote nicht heraus und lassen sie beiseite (weil sie das Bild stören?).
Schwierig wird es meines Erachtens aber vor allem wenn Gegner böse Stellen herauspicken und den Gläubigen zu "beweisen", wie böse ihre Religion doch "eigentlich" ist. Das geschieht aber leider immer wieder, auch zwischen den Religionen.
Negatives wegzulassen oder es immer nur wegzuerklären (nicht aber dasselbe mit den "lieben" Stellen zu tun), kann wohl nicht das Richtige sein.
Konkrete negative, also intolerante oder gewaltrechtfertigende Interpretationen seitens der Gläubigen anzuprangern,
Ich habe
nicht die Interpretationen
der Gläubigen angeprangert, sondern einige der vielen bedrohlichen Stellen selbst zitiert.
Es gibt so viele solche Stellen in der Bibel, dass ich gerne wissen möchte, wie man das alles nur wegerklären kann. Was die Gläubigen daraus machen, steht nochmals auf einem anderen Blatt.
ist was anderes, als die Grundlage des Glaubens auch der toleranten und friedlichen Gläubigen nur so zu interpretieren, dass die intoleranten usw. Interpretationen als die einzig richtigen hingestellt werden.
Das wird ja nicht nur so interpretiert, sondern die negativen Sachen werden üblicherweise weggelassen. Dagegen wende ich mich.
Statt anderen ihre Bösartigkeit vorzuhalten
Bitte genau lesen: Das habe ich nicht getan, außer dem fiktiven Gott gegenüber und den (hoffentlich fiktiven) unbelegten Äußerungen Jesu, die nicht als freundlich und "liebenswert" daherkommen und dem "Liebet eure Feinde" offen widersprechen. Auf die Wegerklärung warte ich immer noch.
ist es aber besser, selber das Böse zu vermeiden, das Gute zu tun und so als gutes Beispiel voranzugehen. Oder?
Du versuchts das ebenso wie ich - wir müssen uns also nun wirklich darüber belehren!
LG