Autor Thema: Eine Mutter näht ihrem kleinen Sohn ein Kleid - und die Reaktionen.  (Gelesen 16107 mal)

Offline MartinN

  • Neuling
  • *
  • Beiträge: 60
  • Geschlecht: Männlich
  • Damn - where's my witty sig?

Auf diesen Blog hat mich eine gute Freundin hingewiesen und ich wollte ihn euch nicht vorenthalten (und hoffe, dass er hier noch nicht woanders gepostet wurde). Ne Menge Kommentare ...

http://ringelmiez.de/2016/01/20/ein-kleid-fuer-den-kleinen-sohn-und-warum-alle-soehne-kleider-tragen-duerfen-sollten/


Bye, Martin

Offline henri

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 278
  • Geschlecht: Männlich
  • Röcke für Männer -nicht unmännlich
    • Röcke für Männer - nicht unmännlich
Hoi

Wieder typisch: Da wird von schwul usw. gesprochen. Wäre da ein Mädchen mit Knabenjeans gäbe es überhaupt keine Diskussion: DAS IST DOCH GANZ NORMAL!
Nur bei männlichen Personen wird auf gewisse sogenannt "weibliche" Formen (Kleidung u.a.) diskutiert. Ich habe langsam die Nase voll!!!!


henri
Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig.

androgyn

  • Gast
Das Gesellschaftsbild sieht nunmal so aus. Frauen dürfen alles, Männer nur Mann sein.
https://allysonhoffmann.wordpress.com/2014/01/27/frauen-durfen-alles-manner-nix/

Offline high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.709
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Zitat
Unterm Strich gibt es für mich also keinen nachvollziehbaren Grund, weswegen ein Junge kein Kleid anziehen können dürfte. Oder keine Haarspangen, oder keine pinken Sandalen. Ein Junge darf daran genau so viel Freude haben, wie ein Mädchen. Es gibt keinen Grund, einem Kind Freude an irgendwas zu untersagen oder zu schmälern. Ich hoffe, meine Antworten machen euch ein bisschen Mut, auch eure Jungs zum empowern, wenn sie mit dem Wunsch nach  einem Kleidchen ankommen.

Wäre schön, wenn es keine Leute mehr gäbe, die an Männern herumnöhlen, die Röcke oder Kleider tragen. Und die dabei unterstellen, dass der Rockträger eine Not mit seinem Dasein als Mann hat.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine


Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Das Gesellschaftsbild sieht nunmal so aus. Frauen dürfen alles, Männer nur Mann sein.
https://allysonhoffmann.wordpress.com/2014/01/27/frauen-durfen-alles-manner-nix/

Hallo Nico,

vielen Dank für den Link. Ich denke, Allyson Hoffmann hat in vielem, was sie schreibt, Recht. Männer „dürfen“ viel weniger als Frauen, besonders wenn es um Bekleidung geht; auch könnte es in Deutschland – der Beschreibung nach – etwas schlimmer sein als bei uns.

In einem hat sie allerdings nicht Recht, und es dokumentiert gleichzeitig, dass es in anderen Ländern anders sein kann, wie sie auch am Ende des Artikels erwähnt. Sie schreibt unter anderem:

Zitat
Frau darf sich dann in günstig zu haltenden Kleinwagen setzen und gilt damit als ökologisch rücksichtsvoll, Mann im Kleinwagen ist eher peinlich. Der hat’s dann wohl zu nichts gebracht. Denn eins ist klar, beim ersten Date im Kleinwagen vorfahren… das schmälert die Chance bei Frau deutlich. Da muss Mann schon eine ausgeprägte Persönlichkeit haben, um noch überzeugen zu können. In allen anderen Fällen, macht er damit schon deutlich, dass er wohl nicht in der Lage sein wird, die von Frau angestrebte Familie wunschgerecht mit dem entsprechenden Drumherum zu finanzieren.

Wie bekannt sind Autos bei uns eher unbezahlbar im Vergleich zu anderen Ländern. Deshalb gilt Kleinwagen immer mehr als Norm:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


Schaut Euch mal die Liste an. Unter den 25 meist verkauften Autos (53%) sind die meisten Micro- oder Kleiwagen. Und sie sind generell nicht Frauenautos, sondern für die ganze Familie – oder für den Mann auf der Suche nach einer Frau. Und da sind Kleinwagen keine Hinderung. Er wird dafür nicht verpönt. Von den 670 verkauften Mercedes-Benz E-Klassen dürften die meisten Taxis sein. Von Porsche Cayenne wurden "ganze" 18 verkauft.

Wer weiß, vielleicht wird es in einigen Jahren mit dem Rock ebenso? Es kommt alleine auf die Situation an. Und auf eine anpassungsfähige Gesellschaft.  

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.153
  • Geschlecht: Männlich
Hallo!

Ich würde es anders formulieren: Männer dürfen die schlechten Sachen machen, Frauen die guten...

Männer dürfen böse sein, können Kriege führen, dürfen täuschen, dürfen unterdrücken, dürfen Verbrechen begehen, dürfen eine Bank ausrauben.... Und das alles mit der Erlaubnis der Gesellschaft.
Angesichts der Erziehung der Kinder ist für mich dass was auf der Welt derzeit passiert nur die logische Folge. Seltsam dass aber die meisten trotzdem noch daran festhalten wollen.

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er
Hallo Harry,

in vielen Ländern bekommen Männer noch die besseren Jobs und das bessere Gehalt. In einigen Gesellschaften sind Frauen unterdrückt und müssen dem Mann untertänig sein. 

Wenn wir Männer uns wirklich wünschten – als Masse – Röcke zu tragen, hätten wir auch die Macht dazu.

Aber einige haben nicht den erforderlichen Mut, und die allermeisten wollen es überhaupt nicht.

Es würde zweifelslos sehr befördernd sein, falls Frauen Männer in Röcken sehen möchten. Aber auch damit liegen wir nicht gut.

Gruß
Gregor   
Gruß
Gregor

Offline Peter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.680
  • Geschlecht: Männlich
Wie bekannt sind Autos bei uns eher unbezahlbar im Vergleich zu anderen Ländern. Deshalb gilt Kleinwagen immer mehr als Norm:
...

Wer weiß, vielleicht wird es in einigen Jahren mit dem Rock ebenso? Es kommt alleine auf die Situation an. Und auf eine anpassungsfähige Gesellschaft.  

Hallo Gregor,

die Gesellschaft in Dänemark scheint mir, die PKW-Auswahl betreffend, nicht "anpassungsfähig", sondern vielmehr gezwungen, durch hohe Steuern...

Viele gesellschaftliche Wandel funktionieren nur über Zwang: entweder hohe Kosten oder Strafandrohung, ohne diese würde immer noch in Restaurants geraucht und nur wenige würden den Gurt im Auto anlegen.

Insofern sehe ich das wie du: wahrscheinlich bräuchte es eine Art Luxussteuer auf Hosen, damit mehr Männer Rock tragen.

Liebe Grüsse

Peter


 
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.939
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Gunde zusammen!

Bei solchen gesellschaftlichen Normen frage ich: Wer unterstützt sie, wer profitiert davon, und wer kann sie ändern?

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline cephalus

  • Team
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.547
  • Geschlecht: Männlich
    • muenchengefluester
    • Münchengeflüster
Was mir bei diesem und ähnlichen Artikeln und den dazugehörigen Kommentaren auffällt ist, zum einen welche Emotionen da geweckt werden, schon an der Anzahl der Kommentare zu erkennen, und wie Ausdrucksweise und Schreibstil meist mit dem Inhalt korrespondieren:
Je gewandter sich die Schreiber ausdrücken und je feiner sie argumentieren, desto häufiger gibt es Zustimmung zur "unangepassten" Kleidung.

Ich finde es schön, wenn scheinbar unter den Gebildeten mehr Akzeptanz besteht, als im Durchschnitt, finde es aber andererseits traurig, dass auch hier das Thema eine Emotion wert ist.
Für mich wäre das Ziel erreicht, wenn sich keiner mehr Gedanken über die Art der Kleidung macht, sondern eher über Stoff und Muster diskutiert würde.



 
Ich würde es anders formulieren: Männer dürfen[...] unterdrücken, dürfen Verbrechen begehen, dürfen eine Bank ausrauben.... Und das alles mit der Erlaubnis der Gesellschaft.

Oh, bei uns in Deutschland ist das anders, da hat die Gesellschaft etwas dagegen und droht mit derben Sanktionen.
Aber gut zu wissen, wenn ich mal Geld brauche, der Weg nach Österreich ist nicht weit.

 ;D ;D

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er

Insofern sehe ich das wie du: wahrscheinlich bräuchte es eine Art Luxussteuer auf Hosen, damit mehr Männer Rock tragen.


Oder es würde bewiesen, dass Hosen Männern die Gesundheit gefährden.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline GregorM

  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 8.086
  • Geschlecht: Männlich
    • Wie wär's mit einem Kilt?
  • Pronomen: Er

Bei solchen gesellschaftlichen Normen frage ich: Wer unterstützt sie, wer profitiert davon, und wer kann sie ändern?


Hier glaube ich wirklich nicht an einer “höheren Macht”, die alles reguliert, oder es wünscht, sondern, dass die Menschen selbst ihre Normen entwickeln, die sie dann festhalten möchten, weil dann das alles so herrlich unkompliziert wird. Deshalb ändern sich gesellschaftliche Normen so extrem träge.

Niemand profitiert davon. Die ganze Modeindustrie würde aber enorm davon profitieren können, falls sie erreichen könnten, dass sich Männer genau so viel wie Frauen für Mode interessieren würden, und falls man ihnen total neue Klamotten wie Röcke und Kleider verkaufen könnten.

Wohl alleine deshalb werden auch immer wieder auf dem Laufsteg Männer in „femininen“ Gewänden gezeigt, aber dazu zu gelangen, dass die Industrie sich tatsächlich dafür einsetzen sollten, hängt von einer Nachfrage der Männer ab, die noch nicht erkennbar ist.   

Hier müssen erst Männer (und Frauen) mehr Mut aufweisen.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.939
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig

Bei solchen gesellschaftlichen Normen frage ich: Wer unterstützt sie, wer profitiert davon, und wer kann sie ändern?


Hier glaube ich wirklich nicht an einer “höheren Macht”, die alles reguliert, oder es wünscht, sondern, dass die Menschen selbst ihre Normen entwickeln, die sie dann festhalten möchten, weil dann das alles so herrlich unkompliziert wird. Deshalb ändern sich gesellschaftliche Normen so extrem träge.

Niemand profitiert davon. Die ganze Modeindustrie würde aber enorm davon profitieren können, falls sie erreichen könnten, dass sich Männer genau so viel wie Frauen für Mode interessieren würden, und falls man ihnen total neue Klamotten wie Röcke und Kleider verkaufen könnten.

Wohl alleine deshalb werden auch immer wieder auf dem Laufsteg Männer in „femininen“ Gewänden gezeigt, aber dazu zu gelangen, dass die Industrie sich tatsächlich dafür einsetzen sollten, hängt von einer Nachfrage der Männer ab, die noch nicht erkennbar ist.   

Hier müssen erst Männer (und Frauen) mehr Mut aufweisen.

Gruß
Gregor


Mit "profitieren" meine ich nicht nur finanziell, sondern auch, wer Vorteile davon hat. Klar, Gewohnheiten sind  sehr stabil. Wir Menschen sind generell sehr konservativ, also Gewohnheitstiere.

Unkompliziert ist es aber nur, wenn man sich als Mann mit Hosen zufriedengibt. Sobald man einen Rock tragen will, kann es sehr kompiziert werden. Oder Stiefel: Ich finde keine Langschaftstiefel, die mir gefallen, in meiner Größe. Das ist also kompliziert, nicht unkompliziert.

Ich denke, es geht nur über die Gewohnheitsänderung. Je mehr die Menschen rocktragende Männer sehen, desto normaler  wird es für sie. Leider sind wir so wenige und können so die Sehgewohnheiten nur von den wenigen Menschen ändenr, mit denen wir es täglich zu tun haben.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline DesigualHarry

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.153
  • Geschlecht: Männlich
Hallo!

Na klar, auch bei uns werden Bankräuber bestraft, falls man sie kriegt. Auch bei uns wird mit Sanktionen gedroht. Aber wenn diese Maßnahmen etwas bringen würden gäbe es ja keine Bankräuber mehr... Ebenso mit Krieg... Wir alle wissen um die Auswirkungen davon, aber trotzdem erscheint es mir persönlich so, wegen der tagtäglichen Dominanz nicht nur in den Nachrichten, sondern grade auch noch in Filmen, dass der Krieg etwas "lässiges" ist. Denn wenn ich etwas nicht haben möchte, dann beschäftige ich mich mit dem Gegenteil, und kaue nicht Jahrzehntelang an dem was ich loswerden möchte.

Deshalb sind diese schlechten Dinge die Mann so macht, aus meiner Sicht in der Gesellschaft angenommen...

Offline Peter

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.680
  • Geschlecht: Männlich
Insofern sehe ich das wie du: wahrscheinlich bräuchte es eine Art Luxussteuer auf Hosen, damit mehr Männer Rock tragen.
Oder es würde bewiesen, dass Hosen Männern die Gesundheit gefährden.

Das alleine wird wohl nicht reichen: dass beispielsweise Rauchen ungesund ist oder nicht angeschnallt Autofahren gefährlich, dass wusste man(n) schon länger, die Gewohnheiten änderten sich erst per gestzlichem Zwang.

Auf ein Anti-Hosen-Gesetz oder eine Pro-Rock-Steuer werden wir aber vergeblich hoffen...  ;)

LG

Peter
Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zuruecksehnen werden.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up