Rockmode.de

Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: Skirttrender am 08.12.2004 00:18

Titel: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 08.12.2004 00:18
Hallo,

interessiert doch (wieder) Einige, also eröffne ich als neues Thema.

Meine (Ex-)Partnerin(36) akzeptierte den Rock zuhause, innerhalb der eigenen Whg. Aber außerhalb, oder zusammen mit anderen Leuten, wollte sie das auf gar keinen Fall, und / - mit mir gesehen werden.
Ich denke, sie hat es auch immer als Macke oder Spleen von mir angesehen, und geglaubt irgendwann vergeht das wieder.

Nun, der Rock bleibt eine ernsthafte Sache von mir, und diese Beziehung ist vergangen. (aber nicht wegen dem Rock, überhaupt nicht.)

Gruss

Skirttrender(43)
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Edelweiss am 08.12.2004 09:17
Hallo Skirttrender,

ich glaube, dass dies ein elementares Problem ist. Möglicherweise würde sich die Anzahl der Rockträger schlagartig erhöhen, wenn die Partnerinnen nicht blockieren würden. Weil alle diejenigen dann auch Röcke tragen würden, die sich zwar trauen, aber derzeit noch mit Rücksicht auf die Partnerschaft es nicht tun.

Eine mitunter langjährige Beziehung an den Nagel zu hängen, um Röcke tragen zu können, sehe ich als etwas weltfremd.

Das Problem Partnerin muss an der Wurzel angegangen werden. Mit Logik kommen wir nicht weiter. Das Ganze läuft auf emotionaler Ebene. Vielleicht muss an den Stützbalken ihres Weltbildes gerüttelt werden.

Wir sollten gemeinsam die wahren Ablehnungsgründe herausarbeiten und sammeln. Wenn wir die haben, können wir uns Gedanken machen, wie wir dagegen vorgehen können.

Viele Grüsse
Edelweiss
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Herminator am 08.12.2004 09:52
Meine Frau gehört ja zu den "Blockiererinnen". Sie wollte, dass ich nur in der Wohnung und ausserhalb Wuppertals Rock trage. Aber inzwischen gewöhnt sie sich anscheinend langsam an den Gedanken und ich trage bei immer mehr Gelegenheiten Rock - bei Geburtstagsfeiern von Freunden, zur Weihnachtsfeier in Altenheim, am Sonntag war ich im Kilt in unserer Gemeinde. Ich denke es ist manchmal einfach eine Sache der langsamen Gewöhnung.  :D Sie merkt ausserdem inzwischen, dass es zwar immer wieder irritierte Blicke gibt, aber die kommen von Menschen, bei denen sowieso klar ist, dass sie nicht angepasstes Verhalten nicht akzeptieren, dass aber die positive Anerkennung und das Nicht-Beachten bei weitem überwiegt! Und ich weiß ja, das genau hier ihr Problem liegt!


Ich weiß allerdings nicht, wie ich mit einer soliden Ablehnung umgehen würde, das ist sicherlich viel schwieriger. Wobei ich das Problem eigentlich nur sehe, wenn in einer bestehenden Beziehung der Mann anfängt Rock zu tragen, wenn sie ihn gleich so kennen lernt sind doch klare Fakten geschaffen.

Schalom
Hermann
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Ferdi am 08.12.2004 13:40
Hallo zusammen!

Ich muss jetzt sehr vorsichtig sein, denn dieses Thema treibt mir die Zornesröte ins Gesicht. Wer einmal so weit gekommen ist, sich so zu entfalten wie ich das jetzt mache, der stellt sich zwangsläufig die Frage, warum er sich sein ganzes bisheriges Leben lang so drangsalieren liess. Der sieht auf einmal was er vorher nicht so gesehen hat: Dass Frauen eine wahnsinnige persönliche Freiheit geniessen, bis hin zu der Tatsache, dass sie mit Kleidung die Männer ordentlich "verrückt" machen können.

Wie sieht denn so ein 08/15-Männerleben aus? Man wächst ins Schulalter, wird da erstmal schon eingeschränkt. Nun ja, hier sind Jungen und Mädchen noch gleichmässig von betroffen. Aber dann kommt's: Junge muss sich für einen Beruf entscheiden, fängt eine Ausbildung an. Dann kommt "Vater Staat" und sagt: So, jetzt machen wir mal einen richtigen "Mann" aus Dir. Du kommst zur Bundeswehr, da zeigen wir Dir mal, wo der Barthel den Most holt. Und dann darf er monatelang durch den Dreck robben, mit der Zahnbürste Panzer und LKW reinigen und wenn er Pech hat gerät er auch noch an Sadisten, die ihm beibringen wollen, wie man Menschen quält (Coesfeld, in allen Nachrichten). Währenddessen lernen die Mädchen wie man sich schminkt, wie man sich hübsch kleidet, sie sehen welch unerschöpfliche Kleidungsvielfalt ihnen zur Verfügung steht, sie lernen wie man mit frechen Miniröcken Männern den Kopf verdreht, um sie dann im entscheidenden Moment stehen zu lassen. Wenn Männer sich nach ihnen umdrehen, weil ihnen ihre Beine gefallen schreien sie gleich "sexuelle Beläääästigung" und rufen nach GSG9 und SEK gleichzeitig!

Dann geht's in die Ausbildung. Während die Jungs richtig lernen, wie man schweisst, schraubt, lötet und misst, wie man Häuser baut und Autos repariert, scharwenzeln die "Damen" durch die Betriebsabteilungen, wedeln mit dem Miniröckchen und landen auf einmal als gutbezahlte Chefsekretärin auf dem Schoss des Chefs. Oder sie gelangen via Quote auf Ministersessel und produzieren im Akkord männerdiskriminierende Gesetze.

Dann wird irgendwann mal geheiratet. Ein Ehevertrag wird natürlich mit dem Totschlagargument "Du liebst mich nicht, hast Du kein Vertrauen?" abgelehnt. Denn jetzt soll möglichst ungestört die Umerziehungsphase beginnen. Spätestens mit der Ankunft des ersten Kindes sollte sich der Mann tunlichst in eine gespaltene Persönlichkeit verwandeln, denn er muss natürlich einerseits so viel Kohle heranschaffen, dass sich Madame die vielen Röcke kaufen kann, die der Mann niemals tragen darf, denn er ist ja "nur" ein Mann, andererseits soll er sich natürlich zu mindestens 50% in Haushaltsführung und Kindererziehung einbringen. Dass ein Mann in dieser Wahnsinnsrolle keine Zeit mehr hat, auf sich selber, seine Erscheinung und sein Aussehen zu achten, liegt auf der Hand. Und was passiert nun? Madame findet kein Gefallen mehr an ihrem Angetrauten, sie brennt mit einem Trainer aus ihrem Fitness-Studio durch. Und nun schlägt der Staat mit dem Abbruchhammer zu: Scheidung, Aufstockungsunterhalt (Madame darf ihre 1000 Röcke natürlich behalten und ihren "ehebedingten Lebensstandard", dafür muss Männe von nun an mit einem Wohnklo vorlieb nehmen). Und das Kind darf der arme Mann natürlich auch nicht mehr sehen, denn er trägt ja Röcke, und das mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Madame ihre Hosen, aber da er ja "nur" ein Mann ist, gefährdet er mit dieser sadistischen Abartigkeit die "gesunde" Entwicklung des Kindes: ==>Jugendamt, alleiniges Sorgerecht für Madame, Umgangsboykott "zum Wohle des Kindes".

Diese Story ist masslos übertrieben, ich weiss das. Ich weiss auch genau, dass die auf keinen hier zutrifft, auch auf mich nicht, sie ist rein fiktiv. Aber nur durch heftige Ãœberzeichnung kann man auf ein bestehendes Problem hinweisen: Frauen haben in jeder Beziehung absolute Narrenfreiheit, Männer werden geknebelt, ausgenutzt "abgeliebt und abgezockt" und dürfen dann noch nicht mal anziehen, was sie wollen.

Deswegen bringt mich das Thema "Blockadehaltung der verpartnerten Frauen gegenüber ihren Männern" regelmässig auf Lichtgeschwindigkeit (180 reicht schon längst nicht mehr). Dieses ganze Gerede von "was sollen denn die Nachbarn sagen" und so weiter, das sind alles Ausreden. Den Frauen ist es auch heute noch lieber, einen total angepassten, perfekt programmierten, problemlos steuerbaren Arbeitsroboter mit eingebautem Gelddrucker und im Standard"gehäuse" an ihrer Seite zu haben als einen Mann mit Rückgrat und Format, der zu sich selbst steht, der sich individuell kleidet und als Individuum aus der Masse heraustritt. Der, wenn er gerne Röcke oder was auch immer tragen will, das auch umsetzt und seinen Weg geht. Aber solche Männer sind für gewisse Frauen schwierig, weil sie einen eigenen Willen haben, weil sie mit Recht sagen: "Wenn ich Dir nicht gefalle, dann geh' doch!", weil sie sich aufgrund des Rückgrats nicht verbiegen lassen!

Wichtiger Hinweis: Hier handelt es sich um meine eigene Meinung, die für alle anderen völlig unverbindlich ist. Ich will niemanden bekehren, das auch so zu sehen, ich will nur kundtun wie ich das sehe. Und ich füge hinzu, dass ich, seitdem ich mir diese Freiheiten einfach genommen habe, die für Frauen das Selbstverständlichste der Welt ist, der glücklichste und stolzeste Mensch bin. KEINE FRAU kann mir jemals diese Glücksgefühle und Lebensqualität vermitteln. Aber ich kann aus dieser Position heraus viel offener, freier und liebevoller, viel unbefangener mit den Frauen umgehen, weil ich sie als liebenswerte, gleichberechtigte Mitmenschen ansehe und nicht als Herrinnen über mein Leben.

Ich werde nie mehr in die traditionelle Männerrolle zurückfallen, da bekommt man mich auch mit Gewalt nicht mehr hin. Es sind nicht nur die schönen Röcke die ich jetzt tragen kann, die mich so glücklich machen, es ist vor allem die Tatsache, dass ich mich total und restlos von dieser diskriminierenden Rolle befreit habe, die Männer in dieser Gesellschaft spielen müssen. Es ist wirklich so wie ich schon früher beschrieben habe, es ist wie wenn ich aus einer trostlosen grauen Wüste herausgetreten wäre in eine sonnenüberflutete, blühende Welt, die in meinen Gedanken dem Paradies schon sehr nahe kommen könnte.

Gruss,
Ferdi


Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: karber am 08.12.2004 18:39
Wunderbar!

Aber bitte WO hast du übertrieben?? Das ist doch die Realität und unsere 'normale' Gesellschaft.

LG Karl
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 08.12.2004 20:07
Hallo Ferdi,

nein Ferdie, Du hast nicht (viel) übertrieben, so sind viele Frauen schon, aber zum Glück nicht Alle. (Siehe auch aktuell SPIEGEL Nr 49,"Der geplünderte Mann")

Der Kern: Heute halten sich alle Frauen für super-emanzipiert, egal obs zutrifft oder nicht. Wenn eine Frau sagen würde, sie wäre nicht emanzipiert, würde sie sich bei den anderen Frauen aufs Gröbste blamieren.

Ein Mann-mit-Rock wäre aber noch viel mehr emanzipierter, als jede Frau. Und Frau kann nicht (sofort) mit einem gleichwertigen/gleichhohen Emanzipations-Beweis "gegenschlagen". Also ist Frau "tödlich" beleidigt, dass es Männer gibt, die noch emanzipierter sind, als sie selber.

Anderer Punkt: Mann-mit-Rock fällt auf. Frau hat Angst, mit ihrem Mann-im-Rock aufzufallen. ER stiehlt IHR die Show, außerdem drehen sich (vermutlich alle) Frauen nach ihrem Mann um. DASS DARF NICHT SEIN. Also Rockverbot für den eigenen Mann in der öffentlichkeit, besonders wenn zusammen unterwegs mit ihr.

Wir Männer-mit-Rock wollen aber unser erreichtes Ziel der eigenen, inneren Emanzipation weder nehmen noch beschränken lassen. Wir wollen unsere Emanzipation auch weiter fortsetzen und weiter entwickeln. Dies geht aber nur, wen wir unsere Emanzipation verwirklichen, ausführen und ausleben lassen dürfen, egal ob als Single oder in einer Beziehung.

Also Partnerinnen: Lasst Eure Männer Rock tragen, so oft und wohin sie wollen. Wenn Ihr das behindert, schadet Ihr Euch und Eurer Beziehung schlussendlich selber.

Viele Grüße,

Skirttrender

(Hmm, bald werden wir den Kilt als Kampf-Fahne hissen ?)
 
 
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: hirti am 09.12.2004 12:52
Hallo,

Mit der Problematik der Männerrock-nicht-akzeptierenden Partnerinnen gebe ich euch recht.

Aber dass man bei dieser und jeder anderen möglichen Gelegenheit immer wieder jammern muss dass man so arm ist weil einen die Emanzipation überrollt... muss das sein? Wer nicht zum Bundesheer will, darf zum Zivildienst, wer mit seinem Job nicht zufrieden ist darf sich um einen besseren bewerben...

Man verzeihe mir die rustikale Forumlierung, aber wer sich auf den Schädel scheißen lässt, ist häufig selber Schuld.

Und nun könnten wir eigentlich auch wieder beim eigentlichen Thema des Threads weiter diskutieren?

Grüße,
hirti
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: ANAP am 09.12.2004 13:15
Zitat
ich glaube, dass dies ein elementares Problem ist. Möglicherweise würde sich die Anzahl der Rockträger schlagartig erhöhen, wenn die Partnerinnen nicht blockieren würden.

Hallo zusammen,

finde seit langem mal wieder etwas Zeit, um mich hier auch aktiv zu beteiligen und nicht nur die Beiträge anderer zu lesen.

Ich glaube, dass die "blockierende" Partnerin zwar ein nicht zu unterschätzendes Hinderniss auf dem Weg darstellt, dass Mann-im-Rock als so normal gilt wie (heute) Frau-in-Hose, aber ich denke auch, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Schließlich gibt es auch genügend Männer, die, obwohl sie keine Partnerin haben, nicht im Rock in der Öffentlichkeit auftreten.

Und dafür gibt es Gründe!

Und: Ich denke, die sind garnicht soweit von denen derjenigen Frauen entfernt, die nicht wollen, dass ihr eigener Partner im Rock öffentlich (oder überhaupt, gibt`s ja auch noch, als quasi "verschärfter" worst case) auftritt.

Dabei meine ich, dass das größte Problem (beider Geschlechter!) in diesem Punkt liegt:
Zitat
Mit Logik kommen wir nicht weiter. Das Ganze läuft auf emotionaler Ebene.

Jeder Mensch wird durch Anlage (auch genetische), Erziehung, sozio-kulturelle Umwelt, Erlebnisse, Verarbeitung und Bewertung dieser Erlebnisse, etc., etc., geprägt. Diese Prägung geschieht sehr unbewußt, wir nehmen dies (meist) garnicht (bewußt) wahr. Diese Prägung empfinden wir solange als das Natürlichste der Welt, bis wir auf irgend eine Weise mit dieser Prägung in Konflikt geraten (wie auch immer dieser Konflikt aussehen mag / sich äußern mag). Erst jetzt werden wir gewahr, dass es anscheinend in uns verschiedene, sich auch widerstreiten könnende Instanzen, oder Werte, oder Entscheidungszentren, oder was auch immer, gibt.
 
Aber selbst dies nehmen wir oft nur als difuses Gefühl, Unwohlsein, etwas Unangenehmes wahr. ???

Es benennen zu können ist bereits der nächste Schritt.

Es analysieren und dessen Ursachen (vielleicht) heraus zu finden ist noch ein weiterer Schritt.

Und was noch viel schlimmer ist:
Selbst wenn wir wissen, wo die Wurzel des Ãœbels liegt,  wissen wir noch nicht zwangsläufig wie wir dieses Ãœbel beseitigen können,

und selbst wenn wir dies geklärt haben, haben wir es noch lange nicht beseitigt (sprich uns verändert).

Es gibt bekanntermaßen unterschiedliche Menschen. Manche tun sich mit Veränderungen sehr leicht, andere nicht. Demeinen reicht es aus, wenn er weiß, dass er durch eine früher erworbene Prägung heute in seiner persönlichen Entwicklung gehindert wird um alle "Bedenken" über Bord werfen zu könne und auch niemals wieder in seine alten Gewohnheiten zurück zu fallen, andere haben mit der Ãœberwindung oder dem Hinwegfegen ihrer (bisherigen) "Wertmaßstäbe zur Orientierung im Leben und Bewältigen des Lebens" eben etwas mehr Arbeit.

Und für manche (ich glaube sogar für die allermeisten) ist es harte Arbeit,
die
erstens den Willen voraussetzt diese Arbeit auf sich zu nehmen,
und zweitens
die Kraft voraussetzt, diese (zusätzliche!) Belastung zu meistern. (Wer etwa sowiso schon am Leistungslimit läuft, wird diese zusätzliche Kraft nicht haben, selbst wenn der Wille zur Veränderung da ist.)  :(

Und das scheint mir auch ein Grund dafür zu sein, dass es manchmal sehr lange dauert, bis dass sich etwas verändert.

Aber, und das halte ich für den Durchbruch des Rockes am Manne für das aller Entscheidenste: Warum kommen nicht mehr Männer überhaupt in Konflikt mit "ihrem" Wertmaßstab, dass Rock (oder Kleid) nur ein Kleidungsstück für Frauen ist? ???  :o  ;D

War da nicht ´mal ´was mit Bedürfnisse wecken und Werbung, oder so ähnlich?  :D

Wo sind die großflächigen Plakatwände mit Mann im Rock? Wo die ganzseitigen Anzeigen in Zeitungen? Wo die Werbespots in Funk und Fernsehn?  8)

Alles zu teuer? Wie wäre es mit Spenden? oder Sponsoring?
(Dazu wär ´ne Vereinsgründung vielleicht gar nicht so schlecht, zwecks Gemeinnützigkeit  ;D und Spendenquittungen, und so was (es gab ja schon ´mal solche Gedanken zur Bündelung und Organisation der "Freunde des Männerrocks").

Das ist mein voller Ernst!!

Es grüßt Euch alle ganz herzlich

ANAP,

die sich jetzt wirklich überlegen muss, ob sie ihren Beitrag auch an der richtigen Stelle plaziert hat.  :P


Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Wolfgang am 09.12.2004 20:39
Hallo Zusammen,

ich möchte mal ein wenig über Gefühle schreiben, die ich im Zusammenhang mit "Partnerschaft und eigener Mann im Rock" erlebt habe und immer wieder noch erlebe.

Ich gehöre mittlerweile zu den Männern, deren Frauen das Rocktragen weitestgehend akzeptiert haben. Einschränkungen gibt es noch, wenn es um das Wohl der eigenen Kinder gehen könnte (...wie könnten sich sich die Nachbarn verhalten, vor allem gegenüber dem Jüngsten (unser Sohn ist halbneun), der sich ja selbst noch nicht "wehren" kann...) oder wenn ich zu sehr dem bisherigen eher weiblich geprägtem Erscheinungsbild eines Menschen in Deutschland im Rock entspreche (kurzer Lederrock und kniehohe Stiefel beispielsweise).

Ferdi, deine "Schwarz-Weiß-Darstellung" ist zwar interessant, wenn es um das Abstecken der Extreme geht (für mich ist sie aber ein wenig zu einseitig, aber was soll`s), im wirklichen Leben gibt es für mich viel mehr Facetten in der Gefühlswelt. Hier ein paar Beispiele (ohne Wertung bezüglich der Reihenfolge):

- Mut, wenn ich mich selbst überwinde, in einem extrem auffälligen Outfit unters Volk zu treten (rote Nylonstrümpfe, Lederrock und enge Stiefel). Das ich da auffalle, ist logisch, selbst wenn der Rock allgemein anerkannt wäre. Auch eine Frau würde in so einem Outfit auffallen und muss sich wahrscheinlich noch blödere Kommentare anhören als ich. Kleiner Tipp: Wer in so einem Outfit schon mal rumgelaufen ist, für den wird der lange Jeansrock eine Selbstverständlichkeit (so habe ich es jedenfalls bei mir erlebt).

- Gleichgültigkeit, wenn ich im langen Rock unterwegs bin und einige Leute gucken, andere es nicht mal registrieren.

- Ärger und Hilflosigkeit gepaart mit Wut, wenn ich mich wieder mal einer Diskussion wegen dem Rock stellen muss, obwohl ich ja nichts Verbotenes mache (kommt wirklich hin und wieder vor, obwohl meine Frau das Rocktragen grundsätzlich akzeptiert, ist halt so)
 
- Verständnis für die Zurückhaltung meiner Frau an manchenTagen (ich erkenne, dass es für sie auch nicht einfach ist), wenn ich selbst sehe, wie saublöd manche Menschen reagieren und ich mir vorstelle, dass diese Menschen meine Familie "schneiden".

- Ärger über Andere, die meinen, mich mit blöden Kommentaren zu beglücken.

- Stolz, wenn ich mich aus der grauen Masse hervorhebe und registriert werde.

- Ehrgeiz, an dem Ziel zu arbeiten, dass der Rock am Mann in absehbarer Zeit als "gewöhnlich" angesehen wird.

- Freude, wenn ich mich mit Menschen unterhalten kann, die ebenfalls Rockträger sind oder dies akzeptieren.

- Lust, immer wieder was neues auszuprobieren, weil ich durch das Rocktragen erst erfahren habe, wie schön, angenehm und interessant Mode sein kann.

Ãœbrigens, diese Woche sagte eine Kunde zu mir, bei dem ich das erste mal im Rock war: "Sie sind Ihrer Konkurrenz wie immer einen Schritt voraus" und "..sieht gut aus.."

Außerdem ist ihm auch schon aufgefallen, dass im Gegensatz zur Mode für die Frauen die Männermode eher einfach gehalten ist. Frauenmode gibt es in allen Varianten, Männer haben nur Hosen, Hemden, Pullover und T-Shirts, so seine Meinung.

Oft gilt: Männer werden ja auch nicht zur Mode erzogen. Jungens bekommen Legosteine, um was zu bauen (Ferdi ....künftige Architekten..), während Mädchen Babypuppen mit unterschiedlichen Kleidern bekommen).  

Ein Teufelskreis, aus dem es auszubrechen gilt.

Die meisten Menschen sind Ergebnis (Opfer) ihrer Erziehung. Da auszusteigen und den eigenen Weg zu gehen, ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Da kann man noch soviel über die Emanzipation jammern. Es braucht eben Zugpferde auch wie uns hier im Forum, die bestimmte scheinbare? gesellschaftliche Regeln (wenn es mal so ausdrücken möchte, obwohl sehr nebulös) über Bord schmeißen können und eine neue Mode vorleben.

Also: Nur Mut. Gut Ding will Weile haben. Und es geht ja aufwärts, immerhin...

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang.


 


Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 09.12.2004 23:12
Hallo ANAP,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. (ausdrucken, und gaaaanz gründlich + mehrmals studieren).
Ist schon richtig hier.

Zitat
Mit Logik kommen wir nicht weiter. Das Ganze läuft auf emotionaler Ebene.

Ganz interessanter Aspekt. Ging mir auch so, beim Rock.

Als Mann - mehr oder weniger streng logisch "gepolt".

Ganz früher: Rock=Frauenkleidung - basta - erledigt.

Später: Rock: Das ist ja nur ein Stück Stoff rundherum, sonst nichts ?? Wie soll sowas Simples als Kleidungsstück funktionieren ?? Der Rock scheint für Frauen wohl eher ein Alibi zu sein, um (darunter) halbnackt herumlaufen zu dürfen ?

Später: Die Frauen scheinen weniger Nerven eingebaut zu haben=weniger Kälte-Empfinden. Wie sonst wäre es zu erklären, warum manche Frauen auch im Winter Rock tragen, Manche sogar Minirock. *frier* *schnatter* - das fröstelt Man(n) schon beim Anblick. (Jedenfalls bei mir, bin halt ein fürsorglicher Typ, und denke beim Anblick von Frauen (obwohl hetero) nicht gleich an Sex, usw.)

Erst als ich die Logik komplett beiseite legte (wichtige Voraussetzung dazu), und mal selber einen Rock ausprobierte, (emotionales Erlebnis und Erfahrung), änderte sich meine Einstellung dazu.
----------------------------------------------------------------------------

Prägung u.a.: Mir ging es als Kind lange so, daß mir meine Familie und meine Umgebung alles richtig und in Ordnung schien. Erst ab 12 J. merkte ich, dass längst nicht Alles o.k. war. Mein "Apfel der Erkenntnis" waren die 12 j. Mitschüler, die mich direkt oder indirekt darauf brachten.

Z.B. immer gebrauchte, "altbackene" Klamotten. Meinen Eltern war mein Aussehen egal, Hauptsache überhaupt was an + Geld gespart. Nur Schuhe gab es Neue.

Kein Taschengeld: D.h. kein Eis, kein Lutscher, keine Cola, keine Süßigkeiten etc, am Kiosk nach der Schule kaufen können, wie die Anderen.

Zuhause: Kein Radio, kein Cassettenrecorder, keine Platten, wenig fernsehen.

Meine Eltern waren gar nicht arm, sondern bei den Kindern wurde halt Geld gespart.


Heute ist es genau andersrum. Ich bin den Anderen nicht mehr hinterher, sondern den Anderen mit dem Rock-tragen ein ganz großes Stück voraus. So groß und so gewaltig, daß die meisten anderen Männer da nicht mitkommen können.

Dabei neidische, oder bewunderte Blicke + Gedanken bei Manchen bestimmt. Und so manche Frau überlegt sich, ob sie selber evtl. -auch- wieder Rock tragen will.

Eine zog letzten Sommer sogar deswegen beim nächsten Treffen extra (auch) einen Jeansrock an, Sie meinte wg. Partnerlook, + als kleine Jeansrock-Fraktion gegenüber den vielen Jeanshosen u.ä.

Zitat
Warum kommen nicht mehr Männer überhaupt in Konflikt mit "ihrem" Wertmaßstab, dass Rock (oder Kleid) nur ein Kleidungsstück für Frauen ist? ???

Sie schotten sich schon vorher innerlich ab, um erst gar nicht in eine Konflikt zu bekommen. Rock = Frauenkleidung = basta/erledigt/abgehakt.

Der Kern: Die meisten Männer haben Angst vor Diskriminierung, wenn sie einen Rock tragen würden.
Der Rock wurde früher IMO -auch- zur Diskriminierung der Frau mißbraucht. Hosen schützen besser, sind teurer, also gebührt dem Höchsten=Familienoberhaupt=dem Mann die Hose. Frauen können sich "mit einem Stück Stoff rundherum" selber anziehen. Auch: Männer kaufen ihre Kleidung, sie sind ja auch Geldverdiener=Chef über das Geld, aber (deren) Frauen mußten sich ihre Kleidung meist selber schneidern.

Zitat
War da nicht ´mal ´was mit Bedürfnisse wecken und Werbung, oder so ähnlich?  :D

Wo sind die großflächigen Plakatwände mit Mann im Rock? Wo die ganzseitigen Anzeigen in Zeitungen? Wo die Werbespots in Funk und Fernsehn?  8)

Da sind wir wohl selber aufgerufen. Wenn wir Men-in-skirt unsere Röcke i.d. Öffentlichkeit tragen, sind wir damit auch eine laufende Werbung/Promotion für Mann-im-Rock.

Werbung etc. wird ja nur gemacht, wenn damit ein Profit in Aussicht ist. Da die Mehrheit der Männer -hierzulande- den Rock für sich selber ablehnt, ist somit mit der Mehrheit auch kein Profit zu machen.

Hat Jemand z.B. Werbung fürs Pfeife rauchen entdeckt ? Für Zigaretten ja-massenhaft, aber für Pfeife ? Wo es doch weit mehr Peifenraucher (und -innen) in Dtl. gibt, als männl. Rockträger.

Jaja, in den 60er: "Drei Dinge braucht der Mann: Feuer-Pfeife-Stanwell (-tabak)" Teilweise sogar mit H.J. Kulenkampf.

Und heute ? "Drei Dinge braucht der Mann: Schönes Wetter, Mut, und einen Rock"

Schönen Tag + Gruss an Alle.

Skirttrender
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 10.12.2004 01:11
Hola,

fällt euch was auf? Innerhalb einiger Wochen der dritte Thread zum Thema "Mein Rockablehnende Partnerin". Prima, deutet ja darauf hin, dass am Thema ein gesundes Interesse besteht.

Eins verstehe ich aber nicht so ganz: Man soll sich nicht so schnell auf dem Kopf scheißen lassen, aber genau aus dieser Ecke kommt doch die Information "Mein Freundin zuliebe verzichte ich auf den Rock".

Ringschluß???

adios, Gatito
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Edelweiss am 10.12.2004 10:44
Hi zusammen!

Ich finde es begeisternd, dass soviele Ansichten und Empfindungen konstruktiv zusammen getragen werden.

Weiter so! Wir kommen vorwärts.

Ciao
Edelweiss
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: cephalus am 10.12.2004 11:29
Eins verstehe ich aber nicht so ganz: Man soll sich nicht so schnell auf dem Kopf scheißen lassen, aber genau aus dieser Ecke kommt doch die Information "Mein Freundin zuliebe verzichte ich auf den Rock".

Ringschluß???

adios, Gatito

Tja, vermutlich "Ringschluß".
Manche Leute sind halt nicht so beneidenswert perfekt, konsequent, selbstsicher wie Du.

Cephalus
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 10.12.2004 12:27
Tja, vermutlich "Ringschluß".
Manche Leute sind halt nicht so beneidenswert perfekt, konsequent, selbstsicher wie Du.

hola,

ach was würde ich mich doch freuen, wenn ich jetzt ein "stimmt" antworten könnte. Aber so einfach ist es dann doch auch nicht!  ::)

Gatito
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: ANAP am 10.12.2004 13:08

Hallo Skirttrender,
hallo zusammen

Zitat
Der Kern: Die meisten Männer haben Angst vor Diskriminierung

wie ich ja schon immer sag(t)e: Frauen und Männer sind garnicht so verschieden, zumindest was die Ängste anbelangt.

Zitat
Wenn wir Men-in-skirt unsere Röcke i.d. Öffentlichkeit tragen, sind wir damit auch eine laufende Werbung/Promotion für Mann-im-Rock.

Das stimmt. Aber das ist meiner Meinung nach nicht genug, um "die Sache" entscheidend nach vorne zu bringen. Deshalb auch mein Vorschlag zur "massive(re)n Werbeoffensive", um so doch dem einen oder anderen ein bißchen auf die Sprünge zu helfen in Sachen "neuer Männermode", "neuem männlichen Selbstbewußtsein", "neuem männlichem Selbstverständnis", etc.
Ich bin überzeugt, dass gute Werbung sehr wohl im Stande ist, Bedürfnisse zu wecken, wo bisher noch keine waren.

Zitat
Werbung etc. wird ja nur gemacht, wenn damit ein Profit in Aussicht ist.

Wenn man bedenkt, dass (etwa) die Hälfte der Bevölkerung  männlichen Geschlechts ist, müsste selbst bei einem geringen Prozentsatz ein Geschäft zu machen sein, besonders wenn ich mir überlege wie viele Röcke sich allein mein Mann gekauft hat...

allerdings, und da gebe ich Dir Recht, es gibt ja den Rock schon, aber eben nur in der Damenabteilung, deshalb für Rockhersteller kein zusätzlicher Umsatz und somit auch kein zusätzlicher Gewinn möglich!? (Oder doch? Wenn die Hemmschwelle erst mal viel kleiner ist...???)

Aber auch das muss ja nicht unbedingt für immer und ewig so bleiben.

Liebe Grüße an alle von

ANAP
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Edelweiss am 10.12.2004 13:46
Hallo ANAP,

im Prinzip gebe ich Dir vollkommen recht, aber....

Wenn die Männer endlich alle Röcke tragen würden, könnten wir noch viel mehr Röcke produzieren und verkaufen. Aber niemand investiert in Werbung, wenn nicht die Aussicht auf Gewinn bestünde. Im Männerrockbereich ist das Risiko, dass es schief geht, einfach noch zu groß. Wir würden nicht nur unser Unternehmen, sondern auch die Existenz unserer Mitarbeiter und unsere eigene aufs Spiel setzen. Werbung ist schweineteuer, wer soll sie bezahlen?

Ich sehe nur die Möglichkeit im permanenten Röcketragen in der Öffentlichkeit. Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab! Ich weiß, daß mich jetzt einige zum Mond wünschen, aber es ist nun mal so. Wir müssen der Realität ins Auge schauen oder uns fragen: Wollen wir die Selbstverwirklichung des Einzelnen oder die Männerwelt in Röcke stecken? Im ersteren Fall wäre ich hier fehl am Platze...

Viele Grüsse
Edelweiss

Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: hirti am 10.12.2004 14:08
Eins verstehe ich aber nicht so ganz: Man soll sich nicht so schnell auf dem Kopf scheißen lassen, aber genau aus dieser Ecke kommt doch die Information "Mein Freundin zuliebe verzichte ich auf den Rock".

Ringschluß???

Hola Gatito,

das kam ganz eindeutig aus meinem Eck und war auf die wieder einmal aufkeimende Jammerei wegen der furchtbar schlimmen Emanzipation gemünzt. Ich habe damit nicht auf das Thema "Frauen und (eigener) Mann im Rock" angespielt.

Um nun auch etwas zum Thema zu sagen:
Ich verzichte nach wie vor auf Röcke und wir haben inzwischen seit geraumer Zeit wieder eine richtig tolle Beziehung. Auf dieser Basis lässt sich auch über Rock & Co das eine oder andere fruchtbare Gespräch führen. Ich arbeite also nach wie vor daran...

Grüße & schönes Wochenende wünscht,
hirti

Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Wolfgang am 10.12.2004 19:21
Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab!

Hallo Edelweiss,

das sehe ich anders (auch wenn ich selbst keine Stöckelschuhe trage, aber nicht weil ich es prinzipiell nicht tun würde, sondern weil es mir glaube ich  nichts bringt (habe es allerdings auch noch nicht versucht, ist einfach kein Bedürfnis da). Da ich im Arbeitsschutz tätig bin, gibt es für Mann und Frau übrigens auch sachliche Gründe, auf Stöckelschuhe zu verzichten - z.B. wegen möglichen Sehnenschäden, Bänderdehnungen und Rückenbeschwerden, von Stolpergefahren mal ganz zu schweigen.

Ich sehe das so:

Ein Mensch fühlt sich im Regelfall in Extremsituationen nicht wohl. Kurzzeitig kann frau/man das machen (Kurzzeitig ist allerdings relativ), aber irgendwie belastet es den Organismus. Durch Extremfälle wird aber die ganze mögliche Bandbreite abgebildet.

Nun kann diese Bandbreite von innen und von außen betrachtet werden:.

a) Von außen: Die Bandbreite geht von schlichtem  Männerrock bis aufgetackeltem Aussehen. Wie verrückt ist doch die Welt.....
 
b) Von innen: Ich lebe bewußt hin und wieder in Extremsituationen, um mich wieder auf das Mittelmaß zu freuen.

Beispiel Rock:

Unauffälliges Mittelmaß (ohne Wertung): Langer Jeansrock (beispielsweise).

Extrem: Rote Nylonstrümpfe, Minirock und Stiefel.

Ich habe es selbst erlebt. Im Minirock, FSH und Lederstiefel bekomme ich je nach Umgebung hin und wieder Herzklopfen, aber wenn ich nachher den Jeansrock anhabe, ist das Tragen wie selbstverständlich.

Ich glaube, man/frau muss die ganze Bandbreite zeigen, um die "goldene Mitte" durchsetzen zu können.

Wenn der lange Jeansrock (ich bleibe nur im Bild, war ja lediglich ein Beispiel) das Maximum des "Erträglichen", des "Möglichen", des "Geduldeten" ist, wird der Durchbruch meines Erachtens schwerer sein.

Die ganz Mutigen (wegen mir auch die Verrückten) tragen das Extreme, die anderen Freunde des neuen Männerstils entscheiden sich dann für das "normale", eben die goldene Mitte.

Ist meine Philosophie.

Ãœbrigens: ich möchte nicht unbedingt die Männerwelt in Röcke stecken. Ich möchte durch mein Verhalten dazu beitragen, dass sich Männer und Frauen über den Rock am Mann Gedanken machen - und dann von selbst drauf kommen, es mal auszuprobieren. Wenn es sich allerdings so ergibt - ist es mir auch recht.

Steuern kann man/frau es m.E. in einer Demokratie nicht, aber wenigstens durch geschickte und gezielte Werbung fördern.

Selbst wenn in 20 Jahren immer noch nicht mehr Männer in Röcken rumlaufen, hätte es aus heutiger Sicht glaube ich auf mein Verhalten keinen Einfluss (sehr gewagt, wer weiß schon, was morgen ist).

Ich verstehe aber, dass ein Hersteller von Männerröcken oder jemand, der mit Männerröcken Geld verdienen will (oder muss) da anders denken muss - ist auch völlig korrekt. Als Unternehmer muss man über kurz oder lang Geld verdienen. Ich hoffe, dass ich durch das Röcketragen dazu beitrage.

Liebe Grüße aus Bayern

Wolfgang

 

Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 10.12.2004 20:04
Hola hirti,

ist mir schon klar das es aus deiner Ecke kam, aber wie gesagt, mein Posting bezog sich lediglich auf
den Widerspruch.

Ansonsten: Zu der Diskussion der "Männerrock und sonst keine Auffälligkeiten". Nicht nur das ich ab und zu FSH trage. Ich verwende MAkeup und Schmuck. Nach der Ricci-Dokrin ein nicht zulässige Maßnahme, oder?

Komisch, gerade wg. der  Faktoren Kosmetik, Makeup und Schmuck achte ich penibel darauf, dass da auch nicht ein Hauch von Tucke hochkommt.

Aber mit Respekt, diese kategorische Verdamung der FSH verwundert mich stark. Ich vermute die AKtiviräten von Levee sind der Aktion "Rock der harte Kerle" nicht zweckdienlich, oder?

naja, macht mal. Ist doch schön wenn eine so übersichtliche Gemeinschaft noch mehr Meinungen hat, wie es in der Weimarer Republik Parteien gab.

adios, Gatito
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: antares am 10.12.2004 21:39
Hi zusammen,

ich gehöre wohl zu einer absoluten Minderheit, wenn ich das hier so alles lese:
Bei mir ist es so, dass ich mich in Röcken außerordentlich wohl fühle und dass meine Frau mich absolut unterstützt, Röcke zu tragen. Ich selbst bin wohl eher der "Bremser", da ich es noch nicht häufig geschafft habe, auch in der Öffentlichkeit und natürlich auch mit meiner Frau (capricorn) draußen im Rock rumzulaufen. Fragt mich nicht, warum das so ist?!?!??

"Aber bitte nicht in FSH und Stöckelschuhen, das schreckt ab!" (Zitat Edelweiss):

Ich persönlich finde, dass eine FSH zum (kurzen, ca. knielangem oder etwas kürzerem) Rock gut aussieht und auch viel besser dazu passt, als z. B. Kniestrümpfe. Schuhe sollten m.E. schon "kräftig deftig" dazu sein, vielleicht knöchelhoch und mit herunter gekrempelten dicken Wintersocken darin, zumindest in dieser Jahreszeit. Im Sommer passen auch Slippers gut dazu.

Auf jeden Fall: Rock und FSH beim Mann schließen sich absolut nicht aus, im Gegenteil, finde ich jedenfalls.

Schöne Grüße

antares
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Ferdi am 10.12.2004 21:52
Hallo ANAP, hirti, Edelweiss, Gatito,

wenn ich Euch alle so lese, dann frage ich mich, wieso ich so überhaupt keine Probleme mit meinen Röcken habe, wieso ich meine Röcke heute so alltäglich und selbstverständlich trage wie früher Hosen. Ich habe dazu keine teuren Werbeveranstaltungen gebraucht, ich wurde nicht durchs Fernsehen dazu gebracht, weil dort Moderatoren wie Thomas Gottschalk stundenlang im Rock moderiert haben. Ich habe das einfach selbst gewollt und fühle mich einfach so sauwohl, dass mich nichts mehr davon los bekommt. Daher bin ich auch der Meinung, dass all die Energie, die jetzt in Werbemassnahmen, sei es eine internationale Männerrockkonferenz, seien es zahllose Zeitungsartikel, Radio, Fernsehen, Film oder Theater, gesteckt wird, wirkungslos bleibt solange der Durchschnittsmann nichts von Röcken wissen will.

Wir können allenfalls durch Aufklärung und Information erreichen, dass das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können, so wie Frauen Hosen tragen können, und dass sie deswegen immer noch die Männer sind und bleiben, die sie immer waren. Das können wir leisten. Aber wirkungsvoll nur durch aktives Vorleben im Alltag. Darauf führe ich den persönlichen Erfolg zurück, den ich in dieser Hinsicht habe. Wir werden aber nicht erreichen, dass in der uns zur Verfügung stehenden Lebenszeit die Mehrheit der Männer auch Röcke tragen wird.

Aber ehrlich gesagt, darauf kommt es mir auch nicht an. Ich trage ja Röcke, für mich ist es "normal" und ich werde auch voll anerkannt. Das kann jeder einzelne auch erreichen, wenn er das will, und dann könnten eines Tages die persönlichen "Gewöhnungszonen", die jeder Rockträger um sich herum aufgebaut hat, zu einer grossen, flächendeckenden Zone werden. Das wird aber noch geraume Zeit dauern.

Schöne Grüsse an alle

Ferdi
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 11.12.2004 04:50
hola Ferdi,

was soll ich antworten? Ich unterstütze deinen Stsandpunkt und ansonsten merkt man hier doch, daß eigentlich jedes Thema breitdiskutiert wird und dann in Lethargie erstarrt. Siehe "Frau und Rock", "Männerrock-Konferenz". etc.

Vielleicht fehlen mir auch ein paar Erfahrungswerte wie Totalles Ablehnen der FSH, Trennungspanik bei Ablehnung des Rockes durch Frauen", "Angst um Arbeitsplatzverlust".

Dazu kommt ja die Sache, Kosmetik und Schmuck.

Vielleicht liegt es daran, dass ich einen Rock fast täglich trage. Auch vor Gericht mich nicht in Panik deswegen stürze.

Oder ist der ultimative Störfaktor meine Studienrichtung? So das ich völlig aus der Art schlage??

Also ich weiß nicht!

adios, Gatito
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: ANAP am 14.12.2004 13:56
Hallo Ferdi,
hallo Edelweiss,
hallo zusammen,

Zitat von Ferdi:
Zitat
wenn ich Euch alle so lese, dann frage ich mich, wieso ich so überhaupt keine Probleme mit meinen Röcken habe, wieso ich meine Röcke heute so alltäglich und selbstverständlich trage wie früher Hosen. Ich habe dazu keine teuren Werbeveranstaltungen gebraucht, ich wurde nicht durchs Fernsehen dazu gebracht, weil dort Moderatoren wie Thomas Gottschalk stundenlang im Rock moderiert haben. Ich habe das einfach selbst gewollt und fühle mich einfach so sauwohl, dass mich nichts mehr davon los bekommt. Daher bin ich auch der Meinung, dass all die Energie, die jetzt in Werbemassnahmen, sei es eine internationale Männerrockkonferenz, seien es zahllose Zeitungsartikel, Radio, Fernsehen, Film oder Theater, gesteckt wird, wirkungslos bleibt solange der Durchschnittsmann nichts von Röcken wissen will.

Wir können allenfalls durch Aufklärung und Information erreichen, dass das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können, so wie Frauen Hosen tragen können, und dass sie deswegen immer noch die Männer sind und bleiben, die sie immer waren. Das können wir leisten. Aber wirkungsvoll nur durch aktives Vorleben im Alltag.

Lieber Ferdi, ich weiß selbstverständlich, dass Du keine Werbung, etc. brauchtest und brauchst, um zum Rock zu kommen. Für Leute wie Dich, die - zumindest in dieser Hinsicht - schon alles erreicht haben, war der Vorschlag auch nicht gedacht.

Meinem Vorschlag lag der Gedanke zugrunde, dass man(n), um eine größere Anzahl von Männern überhaupt einmal zum Tragen eines Rockes bewegen zu können, die Hemmschwelle senken müsste.
Ich habe mir dann überlegt, wie man(n) das machen könnte, und bin dann zum Ergebnis gekommen, dass Werbung ja bekanntermaßen geeignet ist (als ein Mittel, nicht das einzige), Bedürfnisse zu wecken, wo bisher (vielleicht) noch keine waren oder aber nur latent welche waren (und es am Mut fehlte, es auch zu tun).

Ich bin nicht wie Du der Meinung, dass das aktive Vorleben des Tragens eines Rockes in der Öffentlichkeit das einzig Wirkungsvolle ist, was wir tun und leisten können.

Ich glaube wie Du, dass es schon ein großer Fortschritt wäre, wenn
Zitat
das Gros der Bevölkerung einfach nur zur Kenntnis nimmt, dass Männer auch Röcke tragen können...
. Ich denke, wir sind davon noch weit entfernt. Aber eine Veränderung des Bewußtseins der Maßen kannst Du nicht erreichen, wenn Du nicht die Maßen erreichst.
Selbst Du sagst ja, dass die flächendeckende Verbreitung des Mannes im Rock sozusagen das (End-)Ziel ist.
Natürlich ist das Vorleben dabei ein wichtiger und richtiger Schritt, natürlich ist es wichtig und richtig, dass es dieses Forum gibt, wo man/frau sich austauschen kann und so sicher auch langsam und stetig die Zahl derjenigen steigt, die sich trauen einen Rock öffentlich zu tragen.

Aber es ist noch lange nicht das einzige, was wir tun und leisten können, ohne uns dabei finanziell in den Ruin zu stoßen.

Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)
Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.

Diese Fragen / dieses Verhalten würde beispielsweise nicht kosten (außer natürlich Zeit und persönlichen Einsatz), würde aber konsequent durchgeführt (auf Dauer) etwas an entscheidender Stelle bewegen.

Natürlich ist mir klar, dass viele hier garnicht das Verlangen haben, die Welt oder die Menschheit oder das Bewußtsein der Menschen zu verändern (oder doch? Zumindest beim Bewußtsein glaube ich schon, dass einige  bereit wären zuzugeben, dass sie sich in diesem Punkt eine Veränderung wünschen), weil sie selbst ja schon Rock tragen und damit auch keine Probleme (welcher Art auch immer) haben, aber schaden würden sie sich damit sicher auch nicht, es sei denn, sie zögen den größten persönlichen Nutzen daraus, dass sie (noch) einer der wenigen Rockträger sind. Für manche(n)  aber könnte eine niedrigere Hemmschwelle, etwa bewirkt durch eine Veränderung des Bewußseins der Allgemeinheit, der entscheidende Faktor sein, um es selbst einmal auszuprobieren, oder wenn es das schon einmal hat, sich auch öffentlich dazu zu bekenne.

Große Brücken werden immer von zwei Seiten gebaut:Natürlich kann jeder für sich an sich selbst und der Veränderung seines persönlichen Bewußtseins arbeiten, aber was spricht dagegen, auch (nicht ausschließlich) von der anderen Seite her zu bauen, indem man(m) versucht, das Bewußtsein der anderen zu beeinflussen / zu verändern, und zwar mit allen, einem zur Verfügung stehenden, Mittel? Wer von Euch würde beim Bau einer Brücke etwa die schweren Teile selbst schleppen, wenn er einen Kran da stehen hätte, den er nur bedienen müsste?

Und noch ein Satz zur Werbung im großen Stil:
Lieber Edelweiss, natürlich ist mir klar, dass es kein Unternehmen gibt, das riesige Summen in Werbung für ein Produkt steckt, wenn diese nicht in absehbarer Zeit vervielfacht durch den Verkauf dieses Produktes wieder hereinkommen.
Aber ich habe auch nicht davon gesprochen, dass ein Unternehmen das leisten soll.

Wer das leisten kann und will, darüber habe ich mich nicht ausgelassen. Ich hatte in diesem Zusammenhang allerdings den Gedanken eingeworfen, dass es möglich wäre, dass dies von Leuten übernommen wird, die dazu willens sind, und die dann darüber nachdenken könnten, wie sie das bewerkstelligen könnten oder wollten: etwa die Frage, ob man(n) sich dafür organisieren sollte/wollte und wenn ja, in welcher Form, oder welche Möglichkeiten gibt oder gäbe es, Geld zu organisieren (etwa Spenden, Vereinsbeiträge, Zuwendungen wg. Gemeinnützigkeit, sponsoring, etc. etc.).

Diese Fragen habe ich lediglich angedacht oder aufgeworfen ohne jedwede Wertung oder Präferenz.

Liebe Grüße an alle von

ANAP,
die sich jetzt höllisch beeilen muss.


L



Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Günter am 14.12.2004 15:20
Hallo,
ich habe mich bei obiger Thematik mal als "leidtragender" bewußt zurückgehalten.
In vielen Diskussionen mit Frau und Kindern will ich mal deren Gründe für das Ablehnen des Röcke tragens beim eigenen Mann aus meiner Sicht schildern:
1: Angst, dass die Kinder ausgelacht und oder ausgegrenzt werden.
2: In der erarbeiteten sozialen Stellung selber keine negativen Äußerungen ertragen wollen.
3: Warum soll mein Mann Röcke tragen Hosen sind viel bequemer.
4: Was kann schlimmstenfalls passieren wenn es in deiner Firma rumgeht ? ( Grenzwert Betrachtung , was ist der schlimmste Fall ? ) Und das wegen eines Spleens ?

Und nun warum nicht mal die Ängste verifizieren , es mal versuchen ?
--> Einmal geoutet gibt es kein Zurück!
In einer anderen Stadt ?
Kein Zweck dort interessiert es keinen und dort habe ich auch keine sozialen Bindungen !

Warum stört es nicht wenn ein anderer Mann einen Rock trägt ?
--> Kein Einfluß auf das Umfeld meiner Familie !

Was wäre wenn euch täglich ein Mann im Rock begegnete ?
--> Dann wäre es ja normal und nichts von den Befürchtungen würde eintreten !

Was ist mit denen die trotz Familie Röcke tragen ?
--> Die sind rücksichtslos , gleichgültig und leichtsinnig !
 ???
Gruß
Günter
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: cephalus am 14.12.2004 15:36
Hallo Günter,
ich würde Deine Liste gerne noch um zwei banale aber reale Gründe ergänzen.

1. Ihr gefällt es schlicht optisch nicht. Jeder hat gewisse Vorstellungen wie einem der Partner am besten gefällt und die muß ein Rock nicht unbedingt erfüllen.

2. Ein Mann im Rock fällt auf, manche Partnerinnen können es nicht leiden aufzufallen und Blicke auf sich zu ziehen.


Cephalus
Titel: Re: DasPproblem mit der "Männlichkeit"
Beitrag von: Ferdi am 14.12.2004 18:04
Hallo ANAP!

Ich wollte Deinen Vorschlag nicht schlechtreden oder ablehnen, ganz im Gegenteil, ich finde es toll wenn Du als Frau für eine Sache einzutreten bereit bist, die Männer betrifft und wo meines Erachtens nur Männer was erreichen können. Minirocker hat es in dem Handtaschenthread auf den Punkt gebracht:

Zitat Minirocker:

Zitat
Man(n) scheint heutzutage ja eine panische Angst
davor zu haben, dass Dinge am Mann mit irgendetwas weiblichem in Verbindung gebracht werden koennten.
Frauen bedienen sich hemmungslos an maennlichen Accessoires und die Maenner haben Schiss es umgekehrt auch zu tun.  Sie sind wohl noch nicht soweit, mit den Dingen, die sie umgeben, einfach spielerisch umzugehen.
Die Frauen haben sich emanzipiert,  Der Mann hat da wohl noch grosse Probleme mit sich selber.

Da haben die ganzen Schwierigkeiten ihre Ursache, und nicht nur in Bezug auf den Rock sondern in nahezu jeder Beziehung des Lebens. Der Mann ist von einer höheren Macht dazu verurteilt, lebenslang sein Wesen, seine Gefühlsregungen, seine Lebensäusserungen (Weinen, Lachen, Traurigsein usw.) zu verleugnen, zu vergewaltigen und zu unterdrücken. Es wird von ihm verlangt und erwartet, ständig den grossen Macker, den starken Macher, den furchtlosen Beschützer, den heroischen Krieger, den Alleskönner und den Gelddrucker vor sich her zu tragen. Die einem jeden Lebewesen mitgegebenen anderen Eigenschaften muss er mit einem gewaltigen Energieeinsatz ständig vor allen anderen Mitmenschen unterdrücken. Und alles nur, damit er von den anderen als "Mann" anerkannt wird. Nicht etwa ein männlicher Mensch, ein Lebewesen, das eine Frau schwängern kann, muss er sein, nein, das langt doch nicht, "Mann" muss er sein. Nur als "Mann" kann er bei Frauen Eindruck schinden, nur als "Mann" kann er Untergebenen Respekt und Furcht einflössen, das kann selbst ein total Impotenter oder Schwuler sein. Darauf kommt es nicht an, nur die Fassade zählt.

"Liebe Erdbewohner, darf ich vorstellen: Seine Männlichkeit, der "Mann", Herr über Himmel und Erde, Beherrscher und Zerstörer der Länder und Meere, der Lüfte und des Weltraums....und so weiter".  Zerstören ist männlich, Gefühle sind es nicht.

Ohne mich!!!!

Wehe dem Mann, der - wie Minirocker zu Recht moniert hat - auch nur die Spur weiblichen Verhaltens an den Tag legt. Der ist sofort ein Schlappschwanz, Weichei, Warmduscher, Looser und weiss der Geier was die Menschheit sich sonst noch für Nettigkeiten solchen Mitmenschen gegenüber hat einfallen lassen. Aber für diesen ganzen Kokolores dürfen sich die Männer dann 'nen ganzen Katalog Krankheiten abholen, und als ob sie es als Erlösung von dem Leben im irdischen Gesellschafts-Fegefeuer empfinden, dürfen sie dann durchschnittlich sieben Jahre früher in die Kiste als die Frauen. Das soll jetzt kein Vorwurf oder Neid gegenüber den Frauen sein, denn die Männer sind es ja letztlich selber schuld, dass sie das ganze Theater mitmachen.

Halt!!! Eine Mitschuld muss ich den Frauen geben: Sie bevorzugen offenbar Männer, die genau das mitmachen, was ich beschrieben habe. In Frauenforen wird immer wieder die Forderung aufgestellt, dass sich die Ehemänner beispielsweise mehr in Haushalt und Kindererziehung und -betreuung einbringen sollen. Wenn Männer aber dazu bereit sind, dann werden sie von den Frauen verschmäht, denn "was sollen denn die Leute sagen", wenn der Mann sich um Haushalt und Kinder kümmert, den Kinderwagen schiebt und mit den Kindern auf den Spielplatz geht, während die Frau einem gutbezahlten Job nachgeht und das Familieneinkommen heimbringt? Das funktioniert zwar, wenn sich die beiden Partner lieben und sich darüber einig sind, aber "was sollen denn nur die dreimalgottverfluchten Leute denken?".

Das alles ist der Grund, warum Männer solche Schwierigkeiten haben, sich aus ihrem "Cocon" zu befreien. Ich habe das getan und es hat mir verdammt gutgetan. Ich habe in den letzten Jahren fast schon das Gefühl gehabt, die Zeit liefe rückwärts und ich würde immer jünger. Ich kann zwar mit dieser Lebensphilosophie keine Reichtümer anhäufen, brauche ich auch nicht, ich habe ja was ich zum Leben brauche, aber ich bin glücklich, zufrieden und ruhe in mir selbst. Und daher habe ich auch niemals Schwierigkeiten gehabt, Röcke zu tragen. Ich bin aber sehr skeptisch, dass es gelingt, eine nennenswerte Menge Männer da hin zu bringen. Dazu halte ich die Männer einfach für zu schwach. Das verlangt innere Energie, und die hat kaum jemand. Leider.

Ist das schön, dass man sich in so einem Forum mal die Seele erleichtern kann. Ich wünschte mir, es gäbe in der Welt weniger "Männlichkeit", dann wäre die Welt wirklich ein wundervoller Planet. Aber so ist das Leben für die anderen Männer eine Zwangsjacke, und das macht bestimmt  keine Freude.

Grüsse,
Ferdi


Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 14.12.2004 19:26
Hallo Ferdi,

ausführliche und temperamentvolle Antwort von Dir, bravo.

Kurz was von mir- = vermute, gleiche Einstellung wie Du.

Ich bezeichne mich immer zuerst (und lieber) als Mensch, statt als Mann, denn "Menschlichkeit" ist mir lieber + besser als "Männlichkeit".

Auch mein Gegenüber, ist mir völlig egal, ob das ein Mann oder Frau ist, Hauptsache -Mensch-.

Ich bin froh, keine Frau sein zu müssen, aber ich hänge trotzdem mein "Mann sein" nicht heraus.

Lieber ein "Mann" statt ein "Männchen" zu sein.

Heiraten und eigene Kinder habe ich mir schon früh abgewöhnt + darauf verzichtet. Juristisch + finanziell in Dtl. zu teuer. Ich will mein eigenes Leben, und nicht der Schaffe- und Zahlemann für Andere lebenslänglich sein.

Ich schätze, die meisten Frauen (Ausnahme ANAP u.ä.) haben Probleme mit sooo weit emanzipierten Männern, weil dies nicht in ihre Männer-Vorstellungen/Klischees und Lebensplanungen hineinpassen.

Gruss

Skirttrender(43)

(.....der eigentlich schon weg sein müßte.....)
 ;) ;) ;) ;) ;)
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 14.12.2004 22:12
hola,

kleine Verständnisfrage: Wenn man Frau (und Kinder) hat ist das Rocjtragen per se gleich mit rücksichtslos gleichzusetzen? Woher definiert sich diese Logik??

Also ich probiere es mal: Ich trage als Mann Röcke, also mächte ich eine Frau sein.

seufz........

adios, Gatito
Schwuchtel von Gottes Gnaden  :P
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Günter am 14.12.2004 22:28
Hi Gatito,
hat nichts mit Schwuchtel etc zu tun.
Die beschriebenen Ängste haben etwas mit sozialer Anerkennung zu tun.
Und die Rücksichtslosigkeit meint gegenüber der eigenen Fam. speziell den Kids gegenüber.
Gruß
Günter
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 14.12.2004 23:13
Hola Günter,

danke für die Erklärung, ich mache jetzt absichtlich keinen auf blöd, aber ich lese andauernd: "Meine Frau lehnt den Rock ab (weil sie irgendwelche Nachteile befürchtet), daher gehorche ich meiner Frau...".

Aber noch nie habe ich gelesen:

Meine Frau versucht auch meine Interessen zu verstehen.......

Immer bemerke ich, dass Frau nur "buh" sagen muß und das Thema Röcke wird beerdigt, oder unter solchen Formulierungen "in 500 km Entfernung darf ich dann". Vielleicht bin ich mit 36 ja noch zu jung, aber ich dachte bislang, dass Beziehungen immer dann gut laufen, wenn beide PArtner gleichberechtigt agieren und nicht ein Nachgeben des Mannes (auf Weisung der Frau) als Rücksichtsnahme deklariert wird. Wie gesagt: An welchen Stellen nimmt die Frau Räcksicht auf  dem Mann.

Na klar, jetzt werden ein paar posten "aber die Kinder, die Kinder sind so wichtig". Alles klar. Aner auch aus kinderlosen Beziehungen kommen solche Meldungen.

adios, Gatito
der die Frechheit hatte, in seiner letzten Beziehung Rock zu tragen und vorher nicht um Erlaubnis fragte. Leider ist daran nicht die Beziehung zerbrochen.
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: henri am 15.12.2004 13:12
Hallo ANAP und andere


Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,    
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)


Mache ich alles bei jedem Einkauf. Wenn ich mehrmals dasselbe geschäft besuche, wiederhole ich mich natürlich nicht immer wieder, dann kennen die Verkäuferinnen meine Anliegen.

Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.


Habe schon in vielen Geschäften (Herrenabteil!) nach Röcken gefragt, wie ihr ja wisst, ohne Erfolg, bis auf einen Laden in Bern (metro; glaub ich). Dort war die Antwort positiv. Das erstaunte Gesicht hatte da wohl ich!! Aber da waren erstens nur zwei Modelle und diese würde ich nicht mal zu Hause im Finstern tragen! :o
Ein Filialleiter einer bekannten Kleidermarke wäre wohl gerne auf meinen Vorschlag, Röcke an Männerpuppen auszustellen, eingegangen. Ihm sind jedoch von der Geschäftsführung weit weit oben die Hände gebunden  >:(

Gruss
heinz

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 15.12.2004 23:04
Hallo Gatito,
kleine Verständnisfrage: Wenn man Frau (und Kinder) hat ist das Rocktragen per se gleich mit rücksichtslos gleichzusetzen? Woher definiert sich diese Logik??

Hilfe, nein, das ist KEINE Logik/nicht logisch. Dass sind (Vor-)Urteile.

Frauen sind soziale Kontakte noch wichtiger, als Männer. Sei es zum plaudern, für gegenseitige Hilfe, oder frau darauf angewiesen ist, oder zu sein glaubt.

Den Frauen sind die besonderen Vorteile ihres Mannes wichtig, nicht deren "Nachteile". Sie glauben, Rock-am-Mann sei für sie ein Nachteil, weil Angst vor Verlust von sozialen Kontakten. Es genügen dazu schon ihre Vorurteile in ihrer Phantasie, und schon münzen sie diese Vorurteile in Tatsachen um.

Die Frauen vermuten: Die Nachbarn, die dann nicht mehr reden, sondern misstrauisch rüber äugen. Die Freunde, und gar die eigene Familie, die sich abwenden würden. Die "gutgemeinten Ratschläge", die Trennung/Scheidung vorschlagen würden, usw., usw. Angst vor Vorurteil: "Perverser, Tunte, Schwuchtel," usw.

Dann noch die eigenen Kinder, wo sie dann Angst um deren Psyche/Entwicklung bekommen, besonders bei  Söhnen, usw.

Alles zusammen: Ängste. Und Angst hat man vor etwas Unbekanntem. For was Bekanntem, oder gar bereits Erfahrungen gemacht, wäre nicht Angst, sondern Furcht.

Ich würde in einer Partnerschaft schon Rücksicht nehmen, auf solche Ängste. Aber mir deshalb nicht (fast) Alles verbieten lassen.

Ich habe einem Mann (Mitte 30, verh., 2 Kinder, Haus gebaut) sein Motorrad (750er, Soft-Chopper) abgekauft. Er tat mir sehr leid, denn seine Frau hatte den Verkauf erzwungen, weil sie ihm das Motorrad fahren verbot. Sie hatte Angst, dass er damit  tödlich verunglücken würde, und sie als Witwe alleine mit Kinder und Haus dastehen würde. Dabei war er ein sehr erfahrener, geübter Motorradfahrer, kein Raser. Und sie hatten sich auch unter Motorradfahrern kennengelernt, und Vieles gemeinsam erlebt.

D.h. die Frau baut sich ihre eigene "Logik": Motorrad fahren=tödlich.  Dazu die Angst, dass es passieren würde.
Aber unbekannt, weil sie ja nicht sagen kann, ob überhaupt tödlich, und wenn dann wann und wo ?
Dass ihr Mann, völlig unschuldig, auch im Auto, am Arbeitsplatz, am Herzinfarkt, im nächsten Moment, o.a. sterben könnte, denkt sie gar nicht.

Ich vermute, bei Mann-im-Rock denken manche Frauen ähnlich: Mann-im-Rock=Diskriminierung durch die Anderen.
Die Angst vor Verlust v. soz. Kontakten, Anerkennung, etc.
Der Tratsch und Klatsch hinterm Rücken. Der Mann deswegen von der Arbeitsstelle gefeuert, die Mietwohnung gekündigt,  usw.
Verstoßen und fortgejagt, als ob die ganze Familie eine ansteckende Krankheit o.ä. hätte.

Vorschlag: Mit der Partnerin zusammen so oft als möglich im Rock in die Öffentlichkeit, um zu beweisen, ob und was an ihren Ängsten überhaupt real ist, und was alles halt nur in ihrer Phantasie und Vorurteile.

Man kann ja auch nicht schwimmen lernen, wenn Andere immer sagen würden:"Geh bloß nie ins Wasser, das ist tödlich."
Also müssen wir "schwimmen" lernen, um mit Rock in die Öffentlichkeit zu gehen, und die Partnerin muß AUCH "schwimmen" lernen, um ihren Mann-im-Rock in der Öffentlichkeit zu akzeptieren.

Ferdi, u.ä. können schon "schwimmen", Manche Andere mehr-oder-weniger -noch- nicht. Aber man kann nie "schwimmen" lernen, wenn man selber Angst vor dem "Wasser" hat, oder Andere einem solche Ängste vormachen würden.

Also Jungs, freuen wir uns Alle auf den nächsten Frühling/Sommer, d.h. für uns im doppelten Sinne = "Bade-Saison".
Und wer`s eilig hat (Respekt), kann ja jederzeit/jetzt schon "schwimmen" lernen.

Ich hoffe, ich habe damit das Thema dieses Thread hier getroffen ?

Viele Grüße,

Skirttrender

(...ich bin immerhin "Freischwimmer", aber ich will noch mehr...)
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Günter am 15.12.2004 23:52
Hallo Skirttrender,
ich denke du hast es super beschrieben.
Ich selber kann schwimmen :D , stellt sich nur die Frage wie bringe ich es den wasserscheuen Familienmitgliedern bei ? ???

Gruß
Günter
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: JuergenB am 16.12.2004 00:04
Nehmen wir als Beispiel das Einkaufen eine Rockes durch einen Mann: Wie läuft das denn bei Euch ab? Wie lief es etwa beim ersten Mal ab? Ich will jetzt nicht näher in diese Diskussion einsteigen, aber
wer von Euch macht sich beispielsweise beim Rockkaufen die Mühe,
- direkt die Verkäuferin anzusprechen,
- sie zu bitten, Euch zu bedienen,
- wer fragt nach Ihrer Meinung, etwa so:"Finden Sie dass mir der Rock steht?"
- sich darüber zu beschweren, wenn es in dem Geschäft eine Herren- und eine Damenabteilung gibt, dass man(n) den Rock nicht in der Herrenabteilung kaufen kann?
- den Geschäftsführer dazu zu überreden, nur ´mal einige Zeit im Schaufenster eine Herrenpuppe im Rock auszustellen? (hat ja sogar schon mal geklappt, soweit ich weiß)
Oder:
Wer von Euch geht einfach ´mal so zu einem reinen Herrenausstatter, und fragt (zum Spaß) nach einem Rock für sich. Das Ergebnis der Nachfrage kennt (heute) jeder. Aber was denkt ihr, was passieren würde, wenn andauernd einer käme und fragte? Ich bin überzeugt, früher oder später käme die GF auf die Idee, sich bei (ihren) Lieferanten nach Männerröcken oder Röcken für Männer zu erkundigen.

Diese Fragen / dieses Verhalten würde beispielsweise nicht kosten (außer natürlich Zeit und persönlichen Einsatz), würde aber konsequent durchgeführt (auf Dauer) etwas an entscheidender Stelle bewegen.

Hallo ANAP,

stimmt genau, diese einfache Nachfrage vermisse ich leider auch bei vielen. Als derjenige, der schon die Männerrockaktion bei s'oliver in Frankfurt ins Leben gerufen hat, wünsche ich mir aus den Foren eigentlich mehr Unterstützung als sie offenbar kommt. In jedem Geschäft nach Männerröcken frage ich nach bzw. schlage vor, geeignete Röcke (vorher vom Personal an mir für gut befunden) an Männerpuppen auszustellen. Klappt meist mit der Aussage "Frauen kaufen die auch wenn sie in der Herrenabteilung hängen, die Männer trauen sich aber nicht in die Damenabteilung" - leider nur vorübergehend, bis irgendein Chef eine Stunde später kommt und wutentbrannt die "bescheurte Verkäuferin" zusammenschreit und sofortige Änderung verlangt!

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß eine gewisse Penetranz Erfolg verspricht. Nur, meine Penetranz alleine ist lokal begrenzt und reicht auch alleine nicht aus, da müssen andere schon mitmachen. Wenn jede/r von uns (ich spreche hier bewußt die Partnerinnen mit an) bei jedem Einkaufsbummel immer- und immer wieder nach Männerröcken fragt, nebenbei mal verlauten läßt "der wäre doch auch was für einen Mann, warum hängen Sie den nicht einfach mal rüber oder dekorieren ihn an der Puppe?", dann wären wir schon einen großen Schritt weiter. Wenn wir dann noch wirklich begeisterte Verkäuferinnen finden, die auch den Mut haben einen beliebigen Kunden einfach  so zu fragen "Wie wäre es mit einem Rock?", dann hätten wir den nächsten Schritt. Wenn diese Verkäuferin nämlich ihrem Vorgesetzten sagt "Ich hatte schon wieder einen Mann der einen Rock gekauft hat", dann werden irgendwann auch die oberen Etagen wach.

Gruß
JürgenB
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Skirttrender am 16.12.2004 03:33
Hallo Günter,

vielen Dank für Dein Kompliment an mein Posting.

Ich selber kann schwimmen :D , stellt sich nur die Frage wie bringe ich es den wasserscheuen Familienmitgliedern bei ? ???

Wie bei Kindern wg. schwimmen lernen: Nicht ins Wasser zwingen, sondern sie neugierig darauf machen, so dass sie dann von selber mitkommen.

D.h. Dich kann Keiner daran hindern, als Mann-mit-Rock in der Öffentlichkeit zu sein, und sei es zunächst alleine. Danach kannst Du den Anderen davon erzählen, wie schön es für Dich war, und was Du dabei alles Schöne und Positive erlebt hast.

Die Anderen erwarten natürlich nur schlechte Erlebnisse, und sind dann ganz erstaunt, wie toll und interessant es gewesen war, und was sie alles verpasst haben.
Das klingt für sie unglaublich, wie aus einem Märchen. Dann kannst Du ihnen (den "Ungläubigen") anbieten, beim nächsten Mal einfach mitzukommen, selber ruhig in Hosen, und als Augenzeuge es selber erleben.

Also werden sie neugierig, und die Neugier wird stärker als die Angst. Und so nach-und-nach werden sie mitziehen. Werden immer öfters ihren Mann-im-Rock erleben, bis es für sie so zur Gewohnheit wird, dass es für sie alltäglich und nicht mehr außergewöhnlich wird. Und an diesem Punkt, hast Du dann die (evtl. sogar volle) Akzeptanz von Deiner Familie.

Viele Grüße,

Skirttrender
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 16.12.2004 05:19
hola Skirttrender,

prima Erkl#rung. Ich würde sogar sogar sagen, dass man für das Thema Mann im Rock und Frauen einen Psychologen bracht.

Für mich stellt sich die Frage, möglichst bald im Rahmen meines Studiums den Kurs Mediation zu belegen. Soll ja immerhin beim Thema Konfliktbewältigung ein mögliches Werkzeug sein.

Ehrlich gesagt würde mich jetzt mal die Meinung einer Frau interesieren, die mit solchen Denkweisen geimpft ist.

adios, Gatito
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: hirti am 16.12.2004 12:30
Hallo,

Der Vergleich von Skirttrender mit dem Motorrad fahren ist wohl einer der besten die ich je gehört habe.
Motorrad fahren ist ein nicht unbedingt nötiges aber schönes Vergnügen und Rock tragen ebenfalls.

Meine Freundin wohnt in einer Stadt in der ein großer österreichischer Motorradhersteller seinen Sitz hat. Fast jeder fährt dort Motorrad / Motocross, aber viele geben es auf wenn sie heiraten, Kinder haben. Natürlich MUSS man nicht tödlich mit dem Motorrad verunglücken oder gelähmt sein, aber es KANN eben passieren.
Und bei den Röcken MUSS auch nichts Schlimmes passieren, aber es KANN. (z.B. wenn ihre beste Feindin uns sieht und dann ärgste Geschichten herum erzählt). Das ist einfach ihre Angst.

Man darf auch nicht vergessen dass die sozialen Beziehungen bei Frauen ungleich schwieriger sind als bei uns. Männer gehen eben ein Bier trinken oder vertiefen sich wieder in eine andere Diskussion und das Problem ist erledigt. Frauen grübeln, diskutieren, denunzieren, verleumden, verfeinden sich, bilden Allianzen mit anderen denen sie wieder irgendeinen Sch... erzählen können... wegen einer für uns unbedeutenden Kleinigkeit. Und das kann ein röcketragender Mann sein.

Während das für unsereinen kaum ein Problem darstellt, kann es für die Partnerin ein Problem sein dessen Ausmaß wir gar nicht mal erahnen können. Darum ist es wohl für die Partnerinnen so schwierig.

Es grüßt hirti
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Gatito am 16.12.2004 19:40
hola,

ich lehne mich zurück. Bis Ende Dezember habe ich noch Zeit mit der Rückmeldung zur Uni. Also kann ich ja noch weiter sammeln!

Gatito
Titel: Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Robrich am 19.10.2008 01:26
Ein herzliches HALLO an alle,
nach langer Zeit möchte ich die Überschrift dieses Threads wieder ins Bewusstsein holen.
Rocktragende Männer? Das geht dann so:

Kann ja jeder gerne machen, aber: nicht der "eigene"! Ein Mann mit "Weiberkram", das hat nun gerade noch gefehlt! Ein richtiger Mann kann gar nicht auf die Idee zu so etas kommen, er ist ja schließlich ein Mann! Das Y-Chromosom schließt das Entstehen von Gedanken an Rocktragen und andere Dinge aus! Und wenn dieses Ausschließen nicht richtig funktioniert? Dann stimmt eben etwas mit dem Y-Chromosom nicht ..... und damit ist dann eine Beziehungsvoraussetzung (in welchem formalen Status auch immer) nicht gegeben .....

Ganz offensichtlich liegt hier eine Blockade vor, deren Behebung ein hartes Stück Arbeit erfordert. Es sind einerseits zwar die Reaktionen auf Rocktragen in der Öffentlichkeit ( = weit entfernt von den eigenen vier Wänden ) mit klar überwiegendem Vorsprung positiv (sofern man überhaupt von merkbaren Reaktionen sprechen kann). Diese entfernte Öffentlichkeit ist aber andererseits eine ganz andere als diejenige der Partnerin, und damit steht der Rocker dann bei ihr nicht etwa modisch-individuellen Maßstäben, sondern konventionellen Sozialisationsmaßstäben gegenüber. Die Haupteigenschaft "Mensch" mit allen seinen vielen Facetten wird dem Mann damit mehr oder weniger abgesprochen. Dem Imperativ "SEI EIN MANN" muss(?) er (brav!) gehorchen und sich SELBST damit eigentlich aufgeben. - Wie oft kommt es vor (sehr oft!), dass es heißt "nun habe ich ihn endlich dahin gebracht, wo ich ihn haben wollte, aber dann ....."?!
Vor einiger Zeit las ich einen Vergleich: ein Mann ist wie Sand auf der Hand, der beim Zusammendrücken nur umso schneller zwischen den drückenden Fingern wegrieselt. Das Beharren auf der Einschränkung "Mann=Hose" ist ebenfalls solch eine (Un-)Art von Zusammendrücken. Und damit doch eine eigentlich partnerschaftswidrige Verhaltensweise.  Oder?
LG Robrich
Titel: Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Hans am 10.11.2008 07:39
Hallo Zusammen,

in vielen anderen Beiträgen habe ich es auch schon geschrieben: geht auf Eure Partnerin ein, seid langsam und behutsam mit Euren Wünschen Rock zu tragen.
Das "Schwimmenlernen" braucht eben seine Zeit.  ;)
Ich habe es geschafft. Meine Frau akzeptiert mich so wie ich bin. Sie liebt meine Röcke zwar nicht unbedingt und mag mich in einer schönen Hose bstimmt lieber.
Aber wir gehen gemeinsam aus, ob mit Hose oder Rock.  :)
Gestern waren mir hiewr in der Nähe auf einem Martinsmarkt, beide im Rock und abends in der Oper in Hannover. Hier fiel mein langer Nadelstreifenrock bald mehr auf als in dem kleinen Ort.
Etwas gutes ist aber auch dabei, wie meine Frau festellen musste.
Sie hatte noch geschaut und sucht mich, lief aber an mir vorbei. Sofort wurde sie angesprochen:"Ihr Mann steht da vorne".
Also doch ein Vorteil. Es kommt immer darauf an wie man es sieht.
Also eine schöne rockige Vorweihnachtszeit.  ;)

LG Hans
Titel: Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: Peterjo am 10.11.2008 22:38

Gestern waren mir hiewr in der Nähe auf einem Martinsmarkt, beide im Rock und abends in der Oper in Hannover. Hier fiel mein langer Nadelstreifenrock bald mehr auf als in dem kleinen Ort.

LG Hans


Hallo Hans,

in der Oper trifft man sicher viele, die selbst unter dem Zwang des "dresscode" stehen. Ich hatte das vor kurzem in den Kunstmuseen in Hannover erlebt. Ganz anders als in Hamburg oder Köln / Bonn. Ich konnte ja nur das Verdrehen der Hälse oder ähnliche Reaktionen beobachten. Das heißt aber noch lange nicht, dass der Mann im Rock abgelehnt wird, er ist nur ungewohnt. Es waren recht viele dabei, die durchaus freundlich guckten.

Es wird Zeit, dass sich doch mal einige Rocker in dieser Provinzstadt treffen und sich besichtigen lassen.
Gut dass du Flagge gezeigt hast.

MfG

Peterjo
Titel: Re:Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: androgyn am 10.05.2015 21:45
Wobei ich das Problem eigentlich nur sehe, wenn in einer bestehenden Beziehung der Mann anfängt Rock zu tragen, wenn sie ihn gleich so kennen lernt sind doch klare Fakten geschaffen.
Wenn es zum Kennenlernen kommt... Ich habe mich zwar auch mal mit einem Mädel, die mich in Röcken kannte, zum Kaffee getroffen und haben später auch öfters was unternommen. Aber es ist nie ernstes daraus geworden. Es lag vermutlich auch am Rock. Auch wenn sie und andere Frauen oft etwas anderes als Grund erzählen, muss das noch lange nicht der wahre Grund sein. Sie müssen schließlich damit umgehen, dass ihr Freund Röcke trägt, oder sogar eine bessere Figur darin macht. Freundschafltich ja. Beziehungstechnisch eher nicht.

Wie sieht denn so ein 08/15-Männerleben aus? Man wächst ins Schulalter, wird da erstmal schon eingeschränkt. Nun ja, hier sind Jungen und Mädchen noch gleichmässig von betroffen. Aber dann kommt's: Junge muss sich für einen Beruf entscheiden, fängt eine Ausbildung an. Dann kommt "Vater Staat" und sagt: So, jetzt machen wir mal einen richtigen "Mann" aus Dir. Du kommst zur Bundeswehr, da zeigen wir Dir mal, wo der Barthel den Most holt. Und dann darf er monatelang durch den Dreck robben, mit der Zahnbürste Panzer und LKW reinigen und wenn er Pech hat gerät er auch noch an Sadisten, die ihm beibringen wollen, wie man Menschen quält (Coesfeld, in allen Nachrichten). Währenddessen lernen die Mädchen wie man sich schminkt, wie man sich hübsch kleidet, sie sehen welch unerschöpfliche Kleidungsvielfalt ihnen zur Verfügung steht, sie lernen wie man mit frechen Miniröcken Männern den Kopf verdreht, um sie dann im entscheidenden Moment stehen zu lassen. Wenn Männer sich nach ihnen umdrehen, weil ihnen ihre Beine gefallen schreien sie gleich "sexuelle Beläääästigung" und rufen nach GSG9 und SEK gleichzeitig!

Dann geht's in die Ausbildung. Während die Jungs richtig lernen, wie man schweisst, schraubt, lötet und misst, wie man Häuser baut und Autos repariert, scharwenzeln die "Damen" durch die Betriebsabteilungen, wedeln mit dem Miniröckchen und landen auf einmal als gutbezahlte Chefsekretärin auf dem Schoss des Chefs. Oder sie gelangen via Quote auf Ministersessel und produzieren im Akkord männerdiskriminierende Gesetze.

Dann wird irgendwann mal geheiratet. Ein Ehevertrag wird natürlich mit dem Totschlagargument "Du liebst mich nicht, hast Du kein Vertrauen?" abgelehnt. Denn jetzt soll möglichst ungestört die Umerziehungsphase beginnen. Spätestens mit der Ankunft des ersten Kindes sollte sich der Mann tunlichst in eine gespaltene Persönlichkeit verwandeln, denn er muss natürlich einerseits so viel Kohle heranschaffen, dass sich Madame die vielen Röcke kaufen kann, die der Mann niemals tragen darf, denn er ist ja "nur" ein Mann, andererseits soll er sich natürlich zu mindestens 50% in Haushaltsführung und Kindererziehung einbringen. Dass ein Mann in dieser Wahnsinnsrolle keine Zeit mehr hat, auf sich selber, seine Erscheinung und sein Aussehen zu achten, liegt auf der Hand. Und was passiert nun? Madame findet kein Gefallen mehr an ihrem Angetrauten, sie brennt mit einem Trainer aus ihrem Fitness-Studio durch. Und nun schlägt der Staat mit dem Abbruchhammer zu: Scheidung, Aufstockungsunterhalt (Madame darf ihre 1000 Röcke natürlich behalten und ihren "ehebedingten Lebensstandard", dafür muss Männe von nun an mit einem Wohnklo vorlieb nehmen). Und das Kind darf der arme Mann natürlich auch nicht mehr sehen, denn er trägt ja Röcke, und das mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Madame ihre Hosen, aber da er ja "nur" ein Mann ist, gefährdet er mit dieser sadistischen Abartigkeit die "gesunde" Entwicklung des Kindes: ==>Jugendamt, alleiniges Sorgerecht für Madame, Umgangsboykott "zum Wohle des Kindes".

Diese Story ist masslos übertrieben, ich weiss das. Ich weiss auch genau, dass die auf keinen hier zutrifft, auch auf mich nicht, sie ist rein fiktiv. Aber nur durch heftige Ãœberzeichnung kann man auf ein bestehendes Problem hinweisen: Frauen haben in jeder Beziehung absolute Narrenfreiheit, Männer werden geknebelt, ausgenutzt "abgeliebt und abgezockt" und dürfen dann noch nicht mal anziehen, was sie wollen.
Wie wahr!

Interessanter Gedankenpunkt.
Ein Mann-mit-Rock wäre aber noch viel mehr emanzipierter, als jede Frau. Und Frau kann nicht (sofort) mit einem gleichwertigen/gleichhohen Emanzipations-Beweis "gegenschlagen". Also ist Frau "tödlich" beleidigt, dass es Männer gibt, die noch emanzipierter sind, als sie selber.

Anderer Punkt: Mann-mit-Rock fällt auf. Frau hat Angst, mit ihrem Mann-im-Rock aufzufallen. ER stiehlt IHR die Show, außerdem drehen sich (vermutlich alle) Frauen nach ihrem Mann um. DASS DARF NICHT SEIN. Also Rockverbot für den eigenen Mann in der öffentlichkeit, besonders wenn zusammen unterwegs mit ihr. 

Wer nicht zum Bundesheer will, darf zum Zivildienst
Musste! Frauen brauch(t)en gar nichts von beidem. Aber jetzt ist die Wehrpflicht zu Gunsten der Frau eingestellt.

2. Ein Mann im Rock fällt auf, manche Partnerinnen können es nicht leiden aufzufallen und Blicke auf sich zu ziehen.
Cephalus
Hallo Cephalus,
Frauen möchten selber schon auffallen, wenn sie Lust dazu haben. Sonst würden sie sich nicht bunt und aufreizend kleiden. Das Problem haben sie wohl eher, wenn sich ihr Mann aufreizend und auffällig kleidet.
Titel: Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: DesigualHarry am 11.05.2015 08:31
Hallo!

Meiner Meinung nach ist Gesellschaftsmäßig einfach noch zu viel Unsicherheit im Spiel. Für viele ist der Nahelliegenste Grund warum Männer einen Rock anziehen wollen (bequem..) nicht ersichtlich. Es schwirren immer wieder diese Gedanken der Geschlechtsumwandlung und dergleichen umher. Dass da dann Frauen Unsicher sind, wenn sie vielleicht was Anfangen möchten mit einem Mann der Röcke trägt ist da nur logisch.

Da bleibt einem derzeit wohl nichts anderes übrig als Geduld und Ruhe zu bewahren.
Titel: Re: Frauen und (eigener) Mann im Rock
Beitrag von: androgyn am 11.05.2015 18:15
Da bleibt einem derzeit wohl nichts anderes übrig als Geduld und Ruhe zu bewahren.
Gefühlt, seit 2000.