ich glaube, dass dies ein elementares Problem ist. Möglicherweise würde sich die Anzahl der Rockträger schlagartig erhöhen, wenn die Partnerinnen nicht blockieren würden.
Hallo zusammen,
finde seit langem mal wieder etwas Zeit, um mich hier auch aktiv zu beteiligen und nicht nur die Beiträge anderer zu lesen.
Ich glaube, dass die "blockierende" Partnerin zwar ein nicht zu unterschätzendes Hinderniss auf dem Weg darstellt, dass Mann-im-Rock als so normal gilt wie (heute) Frau-in-Hose, aber ich denke auch, dass dies nur die halbe Wahrheit ist. Schließlich gibt es auch genügend Männer, die, obwohl sie keine Partnerin haben, nicht im Rock in der Öffentlichkeit auftreten.
Und dafür gibt es Gründe!
Und: Ich denke, die sind garnicht soweit von denen derjenigen Frauen entfernt, die nicht wollen, dass ihr eigener Partner im Rock öffentlich (oder überhaupt, gibt`s ja auch noch, als quasi "verschärfter" worst case) auftritt.
Dabei meine ich, dass das größte Problem (beider Geschlechter!) in diesem Punkt liegt:
Mit Logik kommen wir nicht weiter. Das Ganze läuft auf emotionaler Ebene.
Jeder Mensch wird durch Anlage (auch genetische), Erziehung, sozio-kulturelle Umwelt, Erlebnisse, Verarbeitung und Bewertung dieser Erlebnisse, etc., etc., geprägt. Diese Prägung geschieht sehr unbewußt, wir nehmen dies (meist) garnicht (bewußt) wahr. Diese Prägung empfinden wir solange als das Natürlichste der Welt, bis wir auf irgend eine Weise mit dieser Prägung in Konflikt geraten (wie auch immer dieser Konflikt aussehen mag / sich äußern mag). Erst jetzt werden wir gewahr, dass es anscheinend in uns verschiedene, sich auch widerstreiten könnende Instanzen, oder Werte, oder Entscheidungszentren, oder was auch immer, gibt.
Aber selbst dies nehmen wir oft nur als difuses Gefühl, Unwohlsein, etwas Unangenehmes wahr.

Es benennen zu können ist bereits der nächste Schritt.
Es analysieren und dessen Ursachen (vielleicht) heraus zu finden ist noch ein weiterer Schritt.
Und was noch viel schlimmer ist:
Selbst wenn wir wissen, wo die Wurzel des Übels liegt, wissen wir noch nicht zwangsläufig wie wir dieses Übel beseitigen können,
und selbst wenn wir dies geklärt haben, haben wir es noch lange nicht beseitigt (sprich uns verändert).
Es gibt bekanntermaßen unterschiedliche Menschen. Manche tun sich mit Veränderungen sehr leicht, andere nicht. Demeinen reicht es aus, wenn er weiß, dass er durch eine früher erworbene Prägung heute in seiner persönlichen Entwicklung gehindert wird um alle "Bedenken" über Bord werfen zu könne und auch niemals wieder in seine alten Gewohnheiten zurück zu fallen, andere haben mit der Überwindung oder dem Hinwegfegen ihrer (bisherigen) "Wertmaßstäbe zur Orientierung im Leben und Bewältigen des Lebens" eben etwas mehr Arbeit.
Und für manche (ich glaube sogar für die allermeisten) ist es harte Arbeit,
die
erstens den
Willen voraussetzt diese Arbeit auf sich zu nehmen,
und zweitens
die
Kraft voraussetzt, diese (zusätzliche!) Belastung zu meistern. (Wer etwa sowiso schon am Leistungslimit läuft, wird diese zusätzliche Kraft nicht haben, selbst wenn der Wille zur Veränderung da ist.)

Und das scheint mir auch ein Grund dafür zu sein, dass es manchmal sehr lange dauert, bis dass sich etwas verändert.
Aber, und das halte ich für den Durchbruch des Rockes am Manne für das
aller Entscheidenste: Warum kommen nicht mehr Männer überhaupt in Konflikt mit "ihrem" Wertmaßstab, dass Rock (oder Kleid) nur ein Kleidungsstück für Frauen ist?

War da nicht ´mal ´was mit Bedürfnisse wecken und Werbung, oder so ähnlich?

Wo sind die großflächigen Plakatwände mit Mann im Rock? Wo die ganzseitigen Anzeigen in Zeitungen? Wo die Werbespots in Funk und Fernsehn?

Alles zu teuer? Wie wäre es mit Spenden? oder Sponsoring?
(Dazu wär ´ne Vereinsgründung vielleicht gar nicht so schlecht, zwecks Gemeinnützigkeit

und Spendenquittungen, und so was (es gab ja schon ´mal solche Gedanken zur Bündelung und Organisation der "Freunde des Männerrocks").
Das ist mein voller Ernst!!
Es grüßt Euch alle ganz herzlich
ANAP,
die sich jetzt wirklich überlegen muss, ob sie ihren Beitrag auch an der richtigen Stelle plaziert hat.
