Jedes Jahr, wenn sich die Straßen langsam gelb färben, geht es wieder los. Die Hausmeister und Gebäudemanagementhilfskräfte tanken ihre Gebläse auf und starten ihre erbarmungslose Hetzjagd auf das Herbstlaub, und geben erst auf, wenn auch das letzte Blatt sicher auf einen Sammelplatz auf dem nächstgelegenen Radweg oder freien Parkplatz gepüstert wurde. Sicherlich gehen von diesem verantwortungslosen Herbstlaub viele Gefahren aus: Wenn es naß wird, kann man darauf ausrutschen. Zwischen den Blättern kann sich weicher Hundekot verstecken und besonders gerissene Exemplare schaffen es sogar, sich in den angrenzenden Privatgrundstücken niederzulassen. Aber kann man das nicht auch mit einem Besen verhindern? Ein einfacher Straßenbesen mit roten Plastikhaaren eignet sich nicht nur hervorragend als Laubscheuche, man kann ihn sogar umdrehen, und damit den Fußweg fegen, und zwar fast lautlos! Außerdem ist ein Straßenbesen viel effizienter als so ein Gebläse. Mit nur wenigen, leicht zu erlernenden, Bewegungen kann auch jede kleine Ecke schnell von Laub befreit werden, ein Besen verbraucht nur wenig Energie (vielleicht ein halbes Schinkenbrot pro Einsatz) und ist praktisch wartungsfrei. Außerdem gibt es keine Sicherheitsvorschriften und man benötigt auch keinen Gehörschutz. Und im Sommer könnten die Kinder der Laubjäger mit den Besen Ritterspiele abhalten (und ich bin froh, daß sie noch nicht herausgefunden haben, daß das auch mit Laubpüstern möglich wäre). Kurz gesagt: Die Laubpüster gehören für mich zu den schlimmsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte!