Ich frage mich gerade, warum der Rock eine Beziehung verändern soll? Warum soll er eine Zerreißprobe sein? Er kann eine Bereicherung sein mit all den Dingen, die mit dem Bewusstsein einher gehen, ihn zu tragen. Er ist doch nur ein Kleidungsstück!
Dass das nicht jede Frau an ihrem Mann von Anfang an akzeptiert, ist doch klar! Aber ist es eine Partnerschaft. Da kann man doch auch darüber reden, genau so wie man über andere Dinge in einer Partnerschaft spricht!
Wenn es einem egal ist, was der Parter davon hält, Naja - ist wohl keine so dolle Partnerschaft. Wenn jemanden der Rock auch wichtiger ist als die Partnerschaft, dann ist das Verlangen nach dem Rocktragen größer als die Liebe. Dann hat die Partnerschaft wohl tatsächlich einen untergeordnteten oder gar keine Wert mehr. Dieses "Nebeneinanderleben" sollte man klären und verändern, denn das ist doch nur noch eine WG und keine Beziehung! Das ist doch fürn A...! Also klären und sich wieder lieben oder eben "neue WG", die nicht besser sein muß "Wer weiß schon, was dann noch so kommt..."
Mir ist es eben nicht egal. Meine Frau kann sich nicht recht vorstellen, dass das einröhrige Ding für mich bequemer als eine Hose sein soll. Sie hat scheinbar auch Angst vor der Reaktion anderer. Aber unsere Liebe ist doch stärker, als diese wegen einem Kleidungsstück kaputt zu machen.
Daher ist es eben ein gemeinsamer, Weg, den wir gehen. Ich zeige ihr einfach, dass mir ihre Meinung wichtig ist und dass ich diese respektiere. Ich zeige ihr aber auch, dass es vielleicht gar nicht so böse ist da draussen und sich kaum jemand dafür interessiert. Das geschieht in kleinen Schritten, um ihr jedes mal ein bisschen ihrer Ängste zu nehmen und zu zeigen, dass es auch so normal sein kann, wie wenn jemand eine Mütze trägt, obwohl andere keine tragen.
Wenn also das Bild des eigenen Mannes langsam auch im Rock (trage ja auch Hosen) mit zur Normalität wird, geht es eben in kleinen Schritten voran und auch mal nach draussen. Der Rock hat mich nicht verändert, ich habe dadurch mehr Selbstvertrauen gewonnen und sehe manche Dinge bewusster und eben auch so, dass nicht die Dinge selbst uns Angst machen, sondern eben unsere Vorstellung von den Dingen!
Das ist mir bewusst und so lernt auch meine Frau langsam, dass es eben anders ist, wenn ein Mann im Rock vor die Tür geht, aber eben "nur das Bild der Kleidung des Mannes" ist anders, nicht der Mensch. Wenn das klar ist, dann schwinden langsam auch die Ängste mit jeden geneinsamen Schritt drinnen und auch draußen.
Ich liebe meine Frau, ich will auch nicht nur ausschließlich Röcke tragen. Ich gefalle mir und ihr eben auch in Hosen und damit kann ich gut leben. Vor Jahren fand sie auch, dass ich nicht im Anzug zum einkaufen gehen sollte, sie kam sich immer "underdressed" vor neben mir. Mittlerweile hat sich eben auch ihr Stil geändert, meiner auch. Ich trage die Hemden öfter ohne Krawatte, sie zieht sich auch meist etwas bewusster an als früher, als es für sie nur den "Istabersobequem-Look" gab. So gab es eben auch bis heute eine Annnäherung und einen Kompromiss in dieser Sache. Sie darf sich auch mal bequem kleiden oder edel, so wie ich auch. Und für mich gehört mittlerweile der Rock zur Abteilung "bequeme Kleidung", für sie doch auch?
Mir ist es egal, ob es für Sie diese Woche, nächsten Monat oder erst nächstes Jahr so sein wird, dass sie gern mit mir rausgeht, wenn ich auch mal einen Rock trage. Ich weiß, dass sie es irgendwann gern tut, wenn wir ihre großen und meine kleinen Ängste abgebaut haben - in kleinen Schritten. Wir sind dieses Jahr schon ein großes Stück des Weges dazu gegangen und gehen den Weg gemeinsam weiter. Ich muß doch nichts erzwingen, sondern Ängste nehmen, Mut machen und sie dafür ein bisschen begeistern, was mich daran so begeistert und was ich damit erlebe. Das ist nicht jeden Tag einfach, aber es lohnt sich doch für uns beide.
In einer Beziehung ist es nicht immer einfach, da gibt es ebne auch mal Reibungspunkte, das muss man halt bereden und nicht darüber streiten. Wenn jeder den anderen achtet und man miteinander in Ruhe spricht, versteht man auch, warum der Standkunkt des anderen heute so ist. Das heißt doch nicht, dass der Standpunkt festzementiert ist sondern beruht auf Eindrücken, Erziehung, gemanchten Erfahrungen oder auch Ängsten. Neue Eindrücke können gezielt aufgenommen werden, wir entwickeln uns weiter, Ängste werden abgebaut und neue schöne Erfahrungen kommen dazu. Damit kann man eben auch seinen Standpunkt verändern oder "verrücken". Das geht nur in einer guten Partnerschaft. Da muss es auch mal was geben zum reden und diskutieren. Nur immer "Sonnenschein und alles gut" wäre mir auch zu langweilig, zu viel Harmonie ist doch auch nicht auszuhalten, da kümmert doch alles so sich hin... "Hach ist das heute wieder ruhig, gar nix zu erzählen, alles genau wie immer -- voll Schei...!"
Also was erwartet Ihr? Dass eine Fee kommt, sich neben Eure Frau setzt und sagt "Schau mal, wie schön Dein Mann heute wieder aussieht, egal ob in Hose oder Rock, es ist Dein Mann, den Du so sehr liebst. Er wird Dich ebenso lieben, was auch immer Du heute trägst. Es ist für ihn nur Kleidung wie für Dich auch. Siehst Du wie er Dich sehnsuchtsvoll anlächelt? Mach einen Schritt auf ihn zu..!"
Von "Wau wau, seine Hütte - also unterwirf Dich!" hat die Fee nicht gesprochen! Immer daran denken: Hunde haben Herrchen oder Frauchen, also hört auf zu knurren, bellen und alles zu zerfetzen! Ihr braucht Euch nicht wundern, wenn "Frauchen" Euch an die Kette legt (Euren Freiraum einschränkt) und sich insgeheim nach einem anderen sehnt, der immer für sie da ist und für den sie ihr letztes Hemdchen geben würde... Sei doch selber der, nach dem sie sich sehnt und den Sie haben möchte! Tu auch mal was dafür!
Wartet also nicht auf eine Fee, macht selber den Zauber: Stimmung schaffen und reden, schmusen und lieben! Es lohnt sich!!!
PS: Alle genannten Hinweise sind ehrlich gemeint und der Text enthält teilweise beispielhafte, teils bildliche Sprache, deren Hintergründe nicht jeder immer versteht. Es ist nicht meine Absicht, jemanden zu beleidigen oder zu verletzen. Ich danke nicht fürs Lesen, sondern fürs Beherzigen! Wer Fragen hat, wendet sich bitte an den Autor.