Sich abzugrenzen, bedeutet leider immer auch, das Ausgegrenzte schlecht(er) zu machen. Warum sich überhaupt abgrenzen? Warum extra erwähnen, dass man nicht schwul oder transidentische "Neigungen" hätte?
Wir leben sowieso mit Abgrenzungen. Einige sind dezidierte Verbote, andere Normen, die wir natürlich umgehen können, aber dann nicht immer ohne Probleme.
Wenn man sich gesellschaftsabweichend kleiden möchte, muss man sich auf mögliche Anfeindungen einstellen.
Ja, genau. Das ist präzise, was ich oben meine. Und ist das schön? Meiner Ansicht nach, höchstens so richtig für diejenige, die sich gerne verpönen und erniedrigen lassen, also einer Art Masochismus unterdrückt sind.
Wenn das Problem ist, dass die Kleidungsweise mit Homosexualität, Transsexualität und anderen „Neigungen“ verbunden wird, verstehe ich gut, dass einige gerne irgendwie erwähnen möchten, dass sie zwar anders gekleidet gehen, aber sonst ganz „normal“ veranlagt sind.
Oder, dass sie die Kleidungsweise derart anpassen, dass sie nicht brauchen, sich auf Anfeindungen einstellen zu müssen.
Die Zahl der Doofen, die meinen etwas sagen zu haben, nimmt leider immer mehr zu. Und gerade die jüngere Generation ist da - trotz tausend Piercings und Tattoos - viel konservativer als ihre Eltern eingestellt.
Könnte es nicht damit zusammenhängen, dass einige Rockträger „mutiger“ geworden sind und sich deshalb näher der Schwul/Transe-Schublade befinden als vor fünf oder zehn Jahren?
Ich allerdings erlebe, dass die Umwelt stets toleranter wird. Auch wenn ich in Deutschland unterwegs bin.
Da macht es dann unter Umständen auch keinen Unterschied, ob auf dem Rock/ Kilt "for men only" draufsteht oder der Markenname eines bekannten Nur-Herrenmode-Lables. Der Minderbemittelte wird trotzdem nur sehen: Mann + Rock = geht gar nicht!
Da hast du recht. Die Umwelt kennt nicht den Unterschied zwischen einem Rock für Männer und einem
ähnlichen, aber für Frauen hergestellt.
Doch Mann + Rock an sich geht schon. Das bin ich ziemlich sicher. Mann + Rock + andere Frauensachen dagegen viel seltener. Die Wippe überkippt einfach. Und Interesse könnte demzufolge mit Verachtung gewechselt werden.
Aber bevor ich hier Grundsatzdiskussionen anfange und Reden schwinge - mal eine zentrale Frage vorab: Wieso möchtest Du Rock tragen?
Vermutlich aus denselben Gründen wie ich und (viele) andere hier: weil ein Rock anders ist und bequem und Erneuerung und Abwechslung bringt. Nicht weil er in der Frauenabteilung zu kaufen ist.
Aber das verhindert ja nicht, dass man sich auch um die möglichen Konsequenzen kümmert. Genau deshalb sind meine Röcke meistens kariert und in der ganzen Welt als Männerbekleidung anerkannt.
Gruß
Gregor