Wenn wir etwas nicht können, es aber wollen, können wir es lernen. Einen Klit anziehen zum Beispiel. Man kann lernen, wie man ihn um die Hüften legt und die Schnallen schließt. Das kann jeder, wenn er weiß, dass man ihn nicht um die Schultern schwingt und auch weiß, wie eine Schnalle an einem Lederriemen funktioniert (kennt man ja von Gürtel). Wenn jemand das nicht kann, ist doch niemand anderes Schuld, als er selbst.
Willst Du es, kannst Du es. Kannst Du es nicht, lerne es. Traust Du Dich nicht, nehme Deinen Mut zusammen. Mutig sein kann man ebenso lernen, wie einen Gürtel zu schließen. Man kann üben und irgendwann sind auch verschiedene Schnallen kein Problem mehr!
Wer auch mal über sich selbst lachen kann und seine eigene Ist-Situation mit dem vergleicht, was er gern möchte, braucht dann nur noch das zu tun, was nötig ist, es zu ändern.
Der Junge im Kilt hat es erkannt, doch manch Erwachsene tun sich damit sehr schwer! Einfach mal Voruteile und schlechte Gedanken über Bord werfen und den Wind in die Segel blasen lassen. Ohne unnützen Ballast und mit Kenntnis seiner eigenen Ziele kommt man voran.
Man findet seinen Weg nicht, in dem man sich an den Wellen, welche an den Bug schlagen, orientiert. Man findet seinen Weg, wenn man sich an den Sternen orientiert und auch bei manch Seiten- oder Gegenwind die Segel richtig setzt. Man kommt voran, in dem man auch mal gegen den Wind kreuzt, ohne sein Ziel aus den Augen zu verlieren und seine Träume aufzugeben. Wind ist besser, als eine Briese. So wird es was!
Doch mancher träumt von der großen Freiheit und dem Gefühl, etwas schönes oder wichtiges zu tun, doch er lichtet den Anker nicht. Wer hat Schuld? Das reisefertige Schiff? Der Wind? Vielleicht sind es die Sterne am Nachthimmel oder die Sonne am Tag, wenn nun sein Schiff nicht voran kommt und noch in der Bucht liegt? Er selbst hat Schuld.
Wer Schuld hat, hat Macht, denn nur er selbst kann es ändern. Wer den Anker lichtet, löst damit auch eine Kette vom Meeresgrund, an dem sein Schiff festhängt. "Anker lichten, Segel hissen - auf zu neuen Abenteuern!"
Eines Tages wird auch das beste Schiff nicht mehr für eine Ausfahrt taugen und dann werdet Ihr auf der Kaimauer am Hafen der Bucht sitzen, von der aus ihr einst starten wolltet. Ihr werdet Sehnsucht haben, nach all den Dingen, die Ihr tun wolltet und gerne entdeckt hättet. Doch was ist aus dem einst stolzen Schiff geworden? Es liegt mit Schlagseite im Wasser. Statt euer Schiff zu nutzen, ließt ihr es in der Bucht liegen, ihr saht es an, doch ihr seid nie zu imh hinausgerudert, nie an Bord gegenagen. Es liegt in der Bucht vor Anker, ohne je eine Reise zu tun, ohne euch zu aufregenden Abenteuern, die ihr immer erleben wolltet, zu bringen.
Noch heute kennt ihr nichts weiter, ausser das kleine Hafenstädtchen und eurem sehnsuchtsvollen Blick auf das weite Meer, der in Euch das Gefühl hervorruft, etwas verpasst zu haben.
Nun schlagen sanft die Wellen an die Kaimauer, der Himmel ist herrlich blau, die Wolken ziehen. Ihr könntet es auf Vordermann bringen und es jetzt noch tun, doch ihr werft einen Stein nach dem anderen ins Wasser und träumt davon, wie schön es doch hätte sein können.... Wollt ihr das? Aufgeben, nur weil ihr lange gewartet habt?
Sicher ist nun mehr Mut nötig, mehr Selbstvertrauen und vielleicht auch etwas Hilfe, doch es ist noch nicht zu spät. Der Junge im Kilt macht einfach etwas richtig: frühzeitig im Leben den Anker lichten, die Möwen um sich herum kreischen lassen und lossegeln, die Welt zu entdecken! Segeln lernt man in der Praxis, nicht in der Theorie! Also los, der Wind steht heute günstig, egal aus welcher Richtung er bläst!
Euer Mut und euer Selbstvertrauen (Vertrauen in sich selbst und seine Fähigkeiten, auch die Fähigkeit, an Aufgaben zu wachsen) werden mit jeder zurückgelegten Seemeile größer. Nehmt euch ein Beispiel an den Jungen im Kilt, der mittlerweile das Steuer seines Schiffes (sein Leben) schon ganz gut beherrscht.
Wenn also ich als Vogtlander das erkannt habe, obwohl ich nicht direkt am Meer lebe, könnt ihr es doch auch!