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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: DesigualHarry am 24.08.2025 17:23

Titel: Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: DesigualHarry am 24.08.2025 17:23
Hallo!

Wieder mal etwas zum Thema von mir.

Vor zwei Tagen fuhr ich wieder mal mit dem Zug, eine Strecke von einer Fahrtdauer von ca. 1,5 Stunden. Ich fuhr  mit der brb. Die Hinfahrt ging noch halbwegs. Aber Zurück wurden aus den 1,5 Stunden dann 3 Stunden Fahrtzeit. Während der Rückreise nach gefühlten 2 Stunden warten und fahren wie in einem Bummelzug, stand plötzlich ein Mann mittleren Alters 3 Sitzreihen vor mir auf. Seine Jeans war derart "eingerollt" dass er wohl schon mit leichten Krämpfen kämpfte. Er musste dann im Vollbesetzten Zug mehrmals von vorne bis hinten durchmarschieren, ehe es wohl anscheinend wieder halbwegs ging. Hier geht es nun nicht um die "marode Deutsche Bahn" (Original Ton vom Schaffner), auch nicht um diesen Mann.

Sondern ich erinnerte mich daran, dass es mir auch des öfteren in früheren Zeiten so ergangen ist. Damals dachte ich noch gar nicht an Röcke, und mit kurzen Hosen hatte ich ein paar schlechte Erlebnisse, weshalb ich zu dieser Zeit Sommer wie Winter in diesen schrecklichen Jeans verbringen musste.

Aber gleich darauf erinnerte ich mich dass ich jetzt ja im Rock bin und dass ich diese ganzen Probleme von früher jetzt gar nicht mehr kenne. Also ganz gute Zeiten aus diesem Blickwinkel heraus. :)

LG Harry!
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 24.08.2025 19:00
Hallo Harry,

interessante Beobachtung.
Der Kollege hatte dann wohl nicht die richtige Hose zu seiner Figur gewählt. Denn unter meinen zahlreichen Modellen ist keine einzige, die kneift oder die Familienplanung in Gefahr bringt.
Wenn man die richtige Hose zum Träger wählt, lässt sich auch eine Bahnfahrt gut aushalten.
Bei massiven Problemen kann es natürlich auch an der Figürlichkeit liegen, aber ich kenne den beobachteten Herrn nicht, deshalb reine allgemeine Spekulation...
Es muss keine Jogginghose sein, es reicht die klassische Variante, in meinem Fall nahezu immer aus der großen Abteilung mit der großen Auswahl.
Ein Rock kann natürlich noch luftiger sein, wird hier wohl nahezu jeder bestätigen können...
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 24.08.2025 22:52
Gut, dass ich normalerweise im Rock oder Kleid reise.  :)

Aber ja, es mag auch bequeme Hosen geben. Jeder, wie er mag.

Was die DB und ihr Streckennetz angeht, so werden wir noch ein paar Jahre mit Suboptimalitäten zu leben haben.

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 25.08.2025 11:06
Mal abgesehen davon, dass ich Hosen generell unbequem finde,
so sind Hosen gerade auf Reisen oder beim langen Sitzen absolut unbequem.
Michas Satz "Aber ja, es mag auch bequeme Hosen geben." würde ich eher so formulieren:
Aber ja, es mag Männer geben, die nicht merken, dass Hosen drücken und einengen.
Es darf jeder sich in jenem Maße freiwillig einengen lassen, wie er es mag.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: hirti am 25.08.2025 11:58
Ich sehe das anders.
Ich habe Jeans, die sind sehr eng, haben eine tolle Passform und sind doch super bequem.

Davon abgesehen kann es ja auch sein dass man das Gefühl eines eng anliegenden Kleidungsstückes gern mag. Ein tailliertes Lederkleid oder ein sehr körpernah geschnittenes Jeanskleid ohne Stretch sind jetzt auch nicht die Ausgeburt an Bequemlichkeit, und trotzdem trage ich sie gern.

Aber mit einem leichten Sommer-Flatterkleid kann eine enge Hose natürlich nie mithalten.

Ohne eine themenfremde Diskussion lostreten zu wollen, fasziniert mich das schlechte Image der deutschen Bahn schon sehr. Vor allem weil so viele Berichte es auch immer wieder bestätigen.
Wir in Österreich machen jetzt auch nicht so vieles besser und haben bestimmt auch nicht die ultimativen Bahn-Geheimtipps auf Lager, die wir den Deutschen nicht erzählen, aber bei uns kommt mir vor, klappt das mit der Verlässlichkeit viel besser ... was wohl eine wichtige Basis sein dürfte beim Thema "klima-vernünftiges Reisen".
(sagt jemand, der eigentlich keine Ahnung vom Bahnfahren hat, weil er nie mit der Bahn fährt, weil er die Kosten pro Kilometer für sein Auto nicht bezahlen muss)
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 25.08.2025 12:16
Ich sehe das anders.
Ich habe Jeans, die sind sehr eng, haben eine tolle Passform und sind doch super bequem.

"Jeans", "eng" und "superbequem" sind drei Elemente, die bei meinem Körperempfinden sich gegenseitig völlig ausschließen.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: cephalus am 25.08.2025 14:18
Ich sehe das anders.
Ich habe Jeans, die sind sehr eng, haben eine tolle Passform und sind doch super bequem.

Davon abgesehen kann es ja auch sein dass man das Gefühl eines eng anliegenden Kleidungsstückes gern mag. Ein tailliertes Lederkleid oder ein sehr körpernah geschnittenes Jeanskleid ohne Stretch sind jetzt auch nicht die Ausgeburt an Bequemlichkeit, und trotzdem trage ich sie gern.

Aber mit einem leichten Sommer-Flatterkleid kann eine enge Hose natürlich nie mithalten.

Ohne eine themenfremde Diskussion lostreten zu wollen, fasziniert mich das schlechte Image der deutschen Bahn schon sehr. Vor allem weil so viele Berichte es auch immer wieder bestätigen.
Wir in Österreich machen jetzt auch nicht so vieles besser und haben bestimmt auch nicht die ultimativen Bahn-Geheimtipps auf Lager, die wir den Deutschen nicht erzählen, aber bei uns kommt mir vor, klappt das mit der Verlässlichkeit viel besser ... was wohl eine wichtige Basis sein dürfte beim Thema "klima-vernünftiges Reisen".
(sagt jemand, der eigentlich keine Ahnung vom Bahnfahren hat, weil er nie mit der Bahn fährt, weil er die Kosten pro Kilometer für sein Auto nicht bezahlen muss)

Manche Kleider sind in Punkto Bequemlichkeit unschlagbar - die richtie Hose kann aber auch tadellos bequem sein.

Was das Image der Bahn betrifft, denke ich, dass natürlich nicht alles perfekt ist, das Jammern und Schimpfen sich aber in die aktuelle deutsche Stimmung eingliedert:
Alles ist schlecht, es geht bergab, Politik ist Mist, Internet ist Mist, das Wetter ist übel, die Wirtschaft bricht zusammen, die Infrastruktur brüchig und wir sind in Bälde dem Untergang geweiht - und dann fällt auch noch ein Zug aus.

Nein, die Meisten suchen für die Bestätigung iher Stimmung etwas Schlechtes.
Das findet sich schon irgendwie.
Wir arbeiten kollektiv an einer selbsterfüllenden Prophezeiung - zumindest, gefühlt, die Meisten.

Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 25.08.2025 17:11
Eigentlich sollte man doch nur über das schreiben, was man auch selbst probiert hat.
Es gibt bequeme, schmale oder enge und gut sitzende Jeans, die nicht kneifen. Meist aus elastischem Material..
Es gibt zahlreiche weite Hosenschnitte, auch aus wenig elastischen Stoffen, die selbst beim langen Sitzen nicht einengen oder kneifen.
Voraussetzung ist, dass man das passende Modell wählt und nicht zuviel Fleisch an den kritischen Stellen hat. Wenn die Oberschenkel aneinander reiben, liegt es nicht an der Hose, man sagt:"Der Mensch ist zu dick". Genauso sieht es aus, wenn man eine Hose unter einem runden Bauch mit einem Gürtel festschnallen muss und der Gürtel dann beim Sitzen drückt.

Wir haben doch alle mal gelernt: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose Schuld. Oder so ähnlich.

Auf einer längeren Bahnfahrt würde ich keinen üppigen langen Rock tragen, der hängen bleiben oder verschmutzen kann (was dort sehr wahrscheinlich ist) und keinen Bleistiftrock, der Blicke auf sich zieht, wenn er einen Hauch nach oben rutscht.
Bei Bahnfahrten muss Kleidung zweckmäßig sein und dann haben gut geschnittene Hosen in jedem Fall eine Berechtigung. Aber wer nicht will, braucht ja nicht... und schimpft lieber weiter.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 27.08.2025 10:37
Hey Leute, ich bin neulich mit 6 Verkehrsmitteln (eine Stadtbahn, zwei Züge, zwei SEV-Bussen und noch einem Zug) pünktlich auf die Minute angekommen. Aber wo das war, verrate ich ein anderes Mal.

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 27.08.2025 11:04
Ich sehe das anders.
Ich habe Jeans, die sind sehr eng, haben eine tolle Passform und sind doch super bequem.

Davon abgesehen kann es ja auch sein dass man das Gefühl eines eng anliegenden Kleidungsstückes gern mag. Ein tailliertes Lederkleid oder ein sehr körpernah geschnittenes Jeanskleid ohne Stretch sind jetzt auch nicht die Ausgeburt an Bequemlichkeit, und trotzdem trage ich sie gern.

Aber mit einem leichten Sommer-Flatterkleid kann eine enge Hose natürlich nie mithalten.

Ohne eine themenfremde Diskussion lostreten zu wollen, fasziniert mich das schlechte Image der deutschen Bahn schon sehr. Vor allem weil so viele Berichte es auch immer wieder bestätigen.
Wir in Österreich machen jetzt auch nicht so vieles besser und haben bestimmt auch nicht die ultimativen Bahn-Geheimtipps auf Lager, die wir den Deutschen nicht erzählen, aber bei uns kommt mir vor, klappt das mit der Verlässlichkeit viel besser ... was wohl eine wichtige Basis sein dürfte beim Thema "klima-vernünftiges Reisen".
(sagt jemand, der eigentlich keine Ahnung vom Bahnfahren hat, weil er nie mit der Bahn fährt, weil er die Kosten pro Kilometer für sein Auto nicht bezahlen muss)

...

Was das Image der Bahn betrifft, denke ich, dass natürlich nicht alles perfekt ist, das Jammern und Schimpfen sich aber in die aktuelle deutsche Stimmung eingliedert:
Alles ist schlecht, es geht bergab, Politik ist Mist, Internet ist Mist, das Wetter ist übel, die Wirtschaft bricht zusammen, die Infrastruktur brüchig und wir sind in Bälde dem Untergang geweiht - und dann fällt auch noch ein Zug aus.

Nein, die Meisten suchen für die Bestätigung iher Stimmung etwas Schlechtes.
Das findet sich schon irgendwie.
Wir arbeiten kollektiv an einer selbsterfüllenden Prophezeiung - zumindest, gefühlt, die Meisten.

Das ist sicher alles nur eine Stimmung, in Wirklichkeit geht es gerade steil bergauf (Ironie aus).
Statt Behauptungen über anderer Leute Befindlichkeiten schlage ich die Betrachtung von Fakten vor.
Etwa:
Zahl der vollwertigen Arbeitsplätze
Bilanzen von Im- und Export
reale Inflation
Kriminalität
Kriege und deren Ursachen und Ziele
Statistiken zur Pünktlichkeit der Bahn
Entwicklung des realen NETTO-Einkommens
und vieles mehr.

Ich weiß nicht, welche selbsterfüllende Prophezeiung du meinst, aber aufgrund der vieldiskutierten Fakten und Beobachtungen wage ich zu behaupten, dass Rock und Kleid am Mann hierzulande immer nur einen kleinen Kreis ansprechen. alles andere halte ich für eine liebenswürdige Träumerei.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirt-Man am 28.08.2025 08:52
Eigentlich kann es uns doch Egal sein, ob es Bergauf oder Bergab geht.

Viele hier haben Ihre Freiheit gefunden, alles zu tragen wann und wo sie Lust haben.
Einige sind auf dem Weg dahin, es zur Selbstverständlichkeit zu machen.
Einige haben noch Mauern im Leben, Persönliche oder Externe ist da egal.

Meine Frau hatte damals schon die ersten Weichen gestellt und meine Lebensgefährtin hat mich weiterhin sehr dabei unterstützt.
So kommt mein Umfeld (mehr oder weniger) damit klar. Aber das reicht mir.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 28.08.2025 09:35
Na, Weltuntergänge wurden schon immer prognostiziert, um es mal auf den Punkt zu bringen. Gewiss gab es schlechte Zeiten, die man nicht unbedingt wieder ähnlich erleben möchte, aber die absoluten Untergänge blieben bisher aus.
Natürlich grummelt auch schon immer allgegenwärtig das Gefühl durch die Menschen, dass früher alles besser war (dafür gibt es auch eine ganz einfache Erklärung), und dass es seit langem nur noch bergab gehe. Und dabei gibt es immer ein paar ganz lautstarke Rufer, die entweder nicht anders können, oder mit dieser Sichtweise Profit herausschlagen wollen.
Denken wir nur an die massenweise verkauften Gasmasken, als 1910 der Halley´sche Komet mit seinem Schweif am Firmament stand.

Das Bergab wurde schon immer prophezeit,
lange vor uns, als wir noch nicht geboren waren,
ebenso früher mit uns, als wir recht jung waren und ein bisschen schon die Welt geblickt hatten,
und auch jetzt mit uns, wo wir noch mehr meinen, die Welt zu verstehen.

Der Unterschied zu früher als wir noch jung waren, dass wir damals den Prophezeiungen wenig Glauben geschenkt haben und diese Unkenrufe als die Sicht von ewig Gestrigen verstanden haben ("Die Jugend von heute...!"),
heute zählen wir immer mehr zu den Gestrigen und wir stimmen allmählich in diesen Kanon ein, die Welt von früher sei die bessere gewesen.

Einzig, wenn unausweichliche neue Herausforderungen sichtbar werden, lassen sich auch die jungen eher auf diese Unkenrufe ein. Ich glaube, in solch einer Phase leben wir gerade.

Auch mit persönlichen Hochs oder Tiefs, oder gesellschaftlichen Hochs oder Tiefs, ging es bisher seit der menschlichen Idee der Geschichtsschreibung trotzdem immer weiter. Auch die nächsten Herausforderungen werden die Menschen und Gesellschaften irgendwie meistern. Manche dabei bleiben auf der Strecke. Bislang in unserer bekannten Menschheitsgeschichte ist aber jeder irgendwie über kurz oder lang auf der Strecke geblieben.

Insofern lasst uns unseren Lebtag nutzen, unsere Zukunft und die unserer Nachwelt so zu gestalten, wie wir es verantworten können. Vor allem tragen wir auch für uns selbst, ganz egoistisch betrachtet, Verantwortung und brauchen nicht zu meckern, wenn wir selbst nicht in die Pötte kommen. Unseren Lebenserfolg basteln nicht andere für uns, an dem müssen wir selber werkeln.

Und so, lieber Skirt-Man, gebe ich Dir recht, dass unsere eigene Situation zunächst die wichtigste ist. Entweder wir haben schon viel erreicht und sollten uns daran zufrieden erfreuen, oder wir haben noch Ziele, dann sollten wir dran arbeiten - es macht kein anderer das für uns.

Über was Du schreibst, Skirt-Man, geht meine Sicht dann doch noch hinaus. Denn mir ist nicht nur wichtig, mich an meinem Erfolg mich zu erfreuen, mir ist auch daran gelegen, andere zu dieser Art von Freiheit (Kleidungswahl) zu motivieren. Wenn alle alles und die Zukunft nur schlecht reden und man das dann auch noch glaubt, dann traut man sich eher nicht, altbewährte Mauern zu durchbrechen.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirt-Man am 28.08.2025 11:00
....

Über was Du schreibst, Skirt-Man, geht meine Sicht dann doch noch hinaus. Denn mir ist nicht nur wichtig, mich an meinem Erfolg mich zu erfreuen, mir ist auch daran gelegen, andere zu dieser Art von Freiheit (Kleidungswahl) zu motivieren. Wenn alle alles und die Zukunft nur schlecht reden und man das dann auch noch glaubt, dann traut man sich eher nicht, altbewährte Mauern zu durchbrechen.

Gebe auch gerne die Vorteile eines Rockes weiter und wenn ich Interesse verspüre, dann hake ich auch gerne mal nach und wenn es nur mal um ausprobieren geht.
Das Motivieren klappt ja meistens schon, wenn man nur zeigt, dass es nicht schlimm ist einen Rock zu tragen.

Bin aber so egoistisch, dass es mir eigentlich egal ist, ob es andere Probieren wollen oder mit mir klar kommen.
ich fühle mich mit dieser neu gewonnen Freiheit Saugeil und das ist für mich wichtig.

Die Welt wird man nicht von Grund auf verändern, aber die eigene Einstellung auf die Welt kann man anpassen ohne sich dabei untreu zu werden.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 28.08.2025 11:21
Genau,
aber probieren, ein paar Menschen die Idee zu geben, dass es nicht schlimm ist, als Mann einen Rock zu tragen, das finde ich schon gut, ohne die Welt von grundauf revolutionieren zu wollen.

Und genau, einfach nur zu zeigen, dass es geht, ist fast überzeugender, als verbal irgendwem einen Rock aufdrängen zu wollen.

Und dass man sich mit der eigenen Freiheit saugeil fühlt, kann man auch ausstrahlen, und bei manchen ihre grundlegende Ablehnung nehmen oder zumindest mindern. Das ist subtiles Missionieren. Mir jedenfalls ist recht wichtig, weit und breit nicht der einzige auf Dauer mit dieser Freiheit zu bleiben.

Schlechte Zeiten kann man meistens meistern. Das ewige Hosenproblem auch. Hängt zumeist nur von der eigenen Einstellung ab.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 28.08.2025 16:20
Eigentlich kann es uns doch Egal sein, ob es Bergauf oder Bergab geht.
...

Einen klitzekleinen Unterschied macht es schon, ob es bergauf oder bergab geht.
Bergauf bedeutet für mich: Ich kann ein gesundes Leben führen, die Menschen benehmen sich anständig zueinander, gute, hochwertige Nahrung, Energie, Wasser sind gut verfügbar, es gibt Frieden, die Wirtschaft läuft und es bleibt ein Netto übrig, von dem man leben kann.

Demgegenüber finde ich, dass es bergab geht, was die Wirtschaftszahlen belegen, die Arbeitslosenzahlen, die immer neuen Vorschriften oft ohne Sinn - dafür übergriffig, Menschen sind widerlich gegeneinander, feinden sich an, grenzen aus und hören nicht mehr zu, wenn jemand eine klitzekleine Abweichung in der Meinung hat. Für Ausgrenzung reicht schon der Verdacht auf Anderssein. Gesetze für Nahrung, Medikamente und Wasserqualität werden immer verbraucherfeindlicher, es wird immer mehr Ungesundes erlaubt und angewendet. Die Kriege dürften niemandem verborgen bleiben und das Wehrpflichtgesetz wird gerade an die Pläne angepasst. Auch Leute über 55 und Rentner dürfen im Ernstfall an die Front als Kanonenfutter für Machthaber.  Was auf dem Konto steht und was man dafür an Gegenwert bekommt, kann jeder selbst ausrechnen, sofern er das kleine 1x1 beherrscht.

Unter diesen Bedingungen braucht sich niemand wundern, wenn es Menschen gibt, die sich nicht in zigtausend täglichen Beiträgen um eher oberflächliche Themen zur Bekleidung austauschen, um dann mit immer den selben Plattitüden bedient zu werden. Zumindest ich ziehe es dann vor, einfach das zu tragen, was mir passend erscheint, ohne Auftrag und ohne Mission.

Einfach so.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirt-Man am 29.08.2025 20:37
Ich habe schon oft gelesen, dass Du sehr pessimistisch eingestellt bist.

Ich habe mich durch meine Erlebnisse nicht unterkriegen lassen, sondern habe meine Einstellung auf das Leben in einigen Punkten geändert.
So lebe ich entspannter und bewusster mein Leben.

Es gibt so vieles, über das man sich aufregt, was das eigene Leben aber gar nicht betrifft.
Wenn man das ausfiltert, dann befindet man sich überwiegend in guten Zeiten.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 30.08.2025 06:12
Was auf den einen pessimistisch wirkt, ist für den anderen realistisch. Was für den einen optimistisch wirkt, kann für den anderen völlig weltfremd sein. So unterschiedlich sind die Sichtweisen.

Ich sehe eben etwas genauer hin, sehe auch unangenehme Dinge und spreche sie aus, statt alles rosa anzumalen und in Watte zu packen. Es ist wie in der Matrix die rote statt der blauen Pille. Wenn man die einmal genommen hat und hinter die Fassaden sieht, gibt es keine Umkehr mehr.

Und wenn man Zusammenhänge gefunden hat zwischen Dingen, die andere getrennt für sich betrachten (wollen), weil es sie sonst überfordert, kann nicht einfach sagen, dass das Rausgefundene und Belegte ja auf einmal doch nur Blödsinn ist. Oder Pessimismus. Man mag es einfacher haben, wenn man oberflächlich oder denkfaul und gehorsam ist. Glücklicher ist man ganz sicher nicht.

Von daher sage ich "Man kann einen Kuhfladen polieren, es wird kein Gold draus."
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 31.08.2025 00:42
Na ja, es geht schon vieles den Bach herunter. Hier nur zwei Beispiele:
- ein Klima, das dem Leben vieler Arten, auch uns Menschen, dienlich ist. weicht einem Chaos, das vielen Arten, und vielleicht auch uns Menschen, die Zukunft raubt;
- Demokratien mit all ihren Unzulänglichkeiten weichen autokratischen Systemen, und das demokratisch eingeleitet, weil die Menschen sich von letzteren mehr Wohlstand versprechen.

Ob wir das rausreißen können, in dem wir Röcke tragen?

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 31.08.2025 01:09
2. Punkt...

mehr Wohlstand??

Ja, vordergründig gesehen sind Menschen so.
Aber mehr Wohlstand von Autokratien sich erhoffen? Wer das glaubt, geht flachen Plattitüden auf den Leim. Autokratien bündeln den Wohlstand auf noch weniger Profiteure.

Menschen wollen in Wahrheit Autokratien, weil sie überfordert sind, das richtige der Wahlmöglichkeiten für ihr Leben herauszufinden - Reizüberflutung sag ich nur, und das beziehe ich längst nicht nur auf mediale Dimensionen, sondern auch auf z.B. Globalisierung. Unscheinbare Tierchen verbreiten sich weltweit durch die Globalisierung und richten enorme Schäden an, weil die Gleichgewicht haltenden Gegenspieler nicht überall gleichermaßen sich verbreiten. Die Tierchen sind keine Reizüberflutung, aber Schäden. Der geliebte Austausch von Waren weltweit - Geiz ist geil! - und Kulturen - Döner macht schöner - überfordert aber die Reize. Bei Reizüberflutung fährt das Hirn Achterbahn. Auch das macht ernorme Schäden. Wen das überfordert, wünscht sich klare Ansagen, was gut und was falsch ist - Orientierung eben. Und Autokratien bieten das - und versprechen, alles wird besser. Besser wirds halt nur für ein paar, denen die Überforderten dankbar an den Lippen kleben.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 31.08.2025 10:40
Lieber Wolfgang,

ich will keineswegs monokausal argumentieren. Reizüberflutung ist auch ein Grund für Unwohlsein. Und es mag sein, dass sich manche Menschen eine Lösung des Problems in autokratischen Monokulturen erhoffen.

Mein Argument der Angst vor schwindendem Wohlstand bezieht sich aber auf die Argumentation der Rechtspopulisten, die eben immer wieder den Rückschritt der Wirtschaft anführen. Von der Wirtschaft erhoffen sich die meisten Menschen aber Wohlstand. In den USA gibt es anscheinend auch immer mehr Antidemokraten, weil sie sehen, dass die VR China deshalb wirtschaftlich stärker sei, weil sie keine Demokratie ist. Und so wollen sie lieber eine autokratische USA, die da mithalten kann, als eine demokratische, die das nicht kann. Über Jahrzehnte befürworteten sie die Demokratie, weil sie im Gleichschritt mit dem Kapitalismus wirtschaftlich stärker war als der autokratische Ostblock. Es ging demnach vielen Amerikaner:innen nicht in erster Linie um Demokratie, sondern um Wohlstand. Und die Argumente meiner trumpistischen Verwandtschaft in den USA geht auch in diese Richtung: Das Leben unter Trump sei billiger als unter Biden. Dafür opfern sie dann gerne Demokratie, Natur- und Umweltschutz, Rechte von Indigenen und Migrant:innen, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und Verbündeten usw.

Aber ja, Du hast Recht hiermit:
Zitat
Aber mehr Wohlstand von Autokratien sich erhoffen? Wer das glaubt, geht flachen Plattitüden auf den Leim. Autokratien bündeln den Wohlstand auf noch weniger Profiteure.

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 31.08.2025 13:25
Da es sinnlos ist, auf verquere Beiträge, die Ursache und Folge, Demokraten und Antidemokraten, Verantwortung von Regierenden und Opposition nicht auseinander halten wollen, lieber mal zurück zum Thema.

Wenn wir Männer vom Rocktragen überzeugen oder begeistern wollen, gelingt das nur ohne Belehrung und doppelsaures Moralin. Das schreckt verständlicherweise fast jeden ab und wird als extreme Spaßbremse empfunden.

Die Berichte im Forum zeigen, dass die Leute am besten ankommen, die den Rock mit guter Laune, Frohsinn und Leichtigkeit tragen und dabei ein stimmiges Bild abgeben, weil die Kleidung einfach passt.

Zum vorbildsein gehört auch, dass man auf eigene Leistungen und Kultur, die man weiterträgt, stolz sein darf. Schließlich sind wir historisch betrachtet im Land der Dichter und Denker, der Forscher, Konstrukteure, Ingenieure, Freigeister mit sehr vielen regionalen Besonderheiten und Traditionen zusätzlich. Jetzt kommt das große ABER: So seit etwa 30 Jahren ist sichtbar, dass man uns Wissen, Selbstdenken, Neugier, Tradition, Geselligkeit und Humor aberziehen möchte durch immer neue Verbote und Vorschriften, zuletzt unter Cancel Culture.
Wer jetzt seine Vergangenheit leugnet, hat keine Basis, auf der er eine Zukunft aufbauen kann. Willkommen in der Sackgasse.
Wie will man kulturellen Austauschfördern mit Menschen, die hier ankommen und auch bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren, wenn diese ihre eigene Herkunft leugnet, sich von Machthabern in Einzelpersonen spalten lässt und somit überhaupt kein Verständnis haben kann, was Kultur und Tradition für Menschen aus anderen Teilen der Welt bedeuten kann?
Mit dem, was mittlerweile in Selbsthass gipfelt, kann man nur Ablehnung erzeugen. Und braucht sich dann nicht wundern, wenn man sich ins Abseits befördert.

Weil ich fest damit rechne, dass jetzt wieder das Schwarz-Weiß-Geplärre ertönt: Nein, Keinen kultischen Hype von dem einen oder dem anderen, einfach mit Liebe und Hausverstand Kultur und regionales pflegen und weiter leben lassen. Nur wer selbst hinter der eigenen Kultur steht, kann auch von anderen Kulturen akzeptiert werden. Wer sich in voreilendem Gehorsam extremen auswärtigen Regeln unterwirft, ohne einen Hauch von Selbstbewusstsein, wird von genau diesen Leuten nicht geschätzt, sondern als Fußabtreter benutzt.

Und dann, wenn die Menschen hinter einer gemeinsamen Sache stehen, nicht nur Phrasen indie Luft rufen, kann es wieder aufwärts gehen. Nicht nur als Placebo-Statistik, sondern tatsächlich. Verlangt allerdings Umdenken und Mitmachen.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: DesigualHarry am 31.08.2025 20:31
Hallo!

Aus meiner Sicht lebe ich in unglaublich Spannenden Zeiten. Es war noch nie so leicht auf einer globaleren Ebene die Auswirkungen der kosmischen Gesetzte live mitzuverfolgen. Diese ganzen Erkenntnisse machen mich frei von Angst, egal ob Klima, Putin, Trump oder die Grünen. Da sie alle auf einer sehr niedrigen menschlichen Ebene aus agieren, ist es ein Leichtes sie als Harmlos zu bezeichnen.

Die Welt da draussen ist reine Illusion des Geistes. Der Betrachter entscheidet was er sehen will, und verändert durch die Weitergabe seiner Betrachtungsweise die Welt. Aber dem kann ich mich jederzeit entziehen.

Lg Harry!
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 31.08.2025 22:31
Da es sinnlos ist, auf verquere Beiträge, die Ursache und Folge, Demokraten und Antidemokraten, Verantwortung von Regierenden und Opposition nicht auseinander halten wollen, lieber mal zurück zum Thema.
Ich denke, Doppelrock, dass Du damit wieder mich meinst, aber darin finde ich mich absolut nicht wieder. Verquere Beiträge kommen eher von Dir, seit Corona-Zeiten.

Die Berichte im Forum zeigen, dass die Leute am besten ankommen, die den Rock mit guter Laune, Frohsinn und Leichtigkeit tragen und dabei ein stimmiges Bild abgeben, weil die Kleidung einfach passt.
Damit fühle ich mich dagegen sehr gemeint.


Zum vorbildsein gehört auch, dass man auf eigene Leistungen und Kultur, die man weiterträgt, stolz sein darf. Schließlich sind wir historisch betrachtet im Land der Dichter und Denker, der Forscher, Konstrukteure, Ingenieure, Freigeister mit sehr vielen regionalen Besonderheiten und Traditionen zusätzlich. Jetzt kommt das große ABER: So seit etwa 30 Jahren ist sichtbar, dass man uns Wissen, Selbstdenken, Neugier, Tradition, Geselligkeit und Humor aberziehen möchte durch immer neue Verbote und Vorschriften, zuletzt unter Cancel Culture.
Wer jetzt seine Vergangenheit leugnet, hat keine Basis, auf der er eine Zukunft aufbauen kann. Willkommen in der Sackgasse.
Wie will man kulturellen Austauschfördern mit Menschen, die hier ankommen und auch bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren, wenn diese ihre eigene Herkunft leugnet, sich von Machthabern in Einzelpersonen spalten lässt und somit überhaupt kein Verständnis haben kann, was Kultur und Tradition für Menschen aus anderen Teilen der Welt bedeuten kann?
Mit dem, was mittlerweile in Selbsthass gipfelt, kann man nur Ablehnung erzeugen. Und braucht sich dann nicht wundern, wenn man sich ins Abseits befördert.

Ich habe mich heute mir einem Reservesoldaten unterhalten. Und wir merkten, dass wir in wichtigen Fragen übereinstimmten. So sahen wir beide die Notwendigkeit, dass eine Gesellschaft ihre Freiheit notfalls (!) auch verteidigen können muss, dass man aber am besten das übt, was man hofft, die anwenden zu müssen. Und wir stimmten darin überein, dass manchmal die Verteidigung der Demokratie vorgeschoben wird, um in Wahrheit wirtschaftliche Interessen zu verteidigen.
Wir sprachen über die unterschiedlichen Bedeutungen und Interpretationen von Schwarz-rot-gold und stimmten darüber ein, diese Farben für ein demokratisches Deutschland zu interpretieren.

Seine - also weniger die individuelle, als die kollektive des Kollektivs, zu dem man gehört - Vergangenheit nicht zu leugnen, bedeutet auch, die negativen Seiten dieser Vergangenheit wahrzunehmen, nicht zu leugnen und sie aufzuarbeiten. Trump z.B. geht derzeit den Weg, die Vergangenheit der euroamerikanischen Vergangenheit zu verherrlichen und Universitäten und Museen anzuweisen, die negativen Seiten zu verschweigen. Das ist das Gegenteil von Annahme der Vergangenheit, wie sie wirklich war.


Weil ich fest damit rechne, dass jetzt wieder das Schwarz-Weiß-Geplärre ertönt: Nein, Keinen kultischen Hype von dem einen oder dem anderen, einfach mit Liebe und Hausverstand Kultur und regionales pflegen und weiter leben lassen. Nur wer selbst hinter der eigenen Kultur steht, kann auch von anderen Kulturen akzeptiert werden. Wer sich in voreilendem Gehorsam extremen auswärtigen Regeln unterwirft, ohne einen Hauch von Selbstbewusstsein, wird von genau diesen Leuten nicht geschätzt, sondern als Fußabtreter benutzt.

Es geht mir gerade nicht um ein Schwarz-weiß-Denken, sondern um eine differenzierende und perspektivenbewusste Betrachtung. Das Schwarz-weiß-Denken sehe ich eher bei denen, die ihre eigene Kultur als die allerbeste ansehen und anderen aufdrängen oder die ausgrenzen wollen, die sich ihr nicht anpassen. Und was diese ihre eigene Kultur nennen, ist eine bestimmte Sichtweise dieser Kultur. So gab es für solche polnischer Nationalität nie Kollaborateure mit Nazi-Deutschland, so gab es für solche amerikanischer Nationalität keine Verbrechen der Sklaverei und keinen Diebstahl an Land gegenüber den Ureinwohnern Amerikas, so ist für solche indischer Nationalität der Hinduismus die einzige wahre Religion, die alle anderen in sich einschließt, aber auf einer niedrigeren Ebene, so ist für solche muslimischen Glaubens der Islam die einzig wahre Religion und für solche christlichen Glaubens das Christentum, aber da auch nur das Christentum der je eigenen Konfession, da ist für solche deutscher Nationalität der Völkermord an den Nama und den Hereros und die Schoah nur eine Lüge usw. usf.   

Und dann, wenn die Menschen hinter einer gemeinsamen Sache stehen, nicht nur Phrasen indie Luft rufen, kann es wieder aufwärts gehen. Nicht nur als Placebo-Statistik, sondern tatsächlich. Verlangt allerdings Umdenken und Mitmachen.

Ja, mit dieser Idee bin ich aufgewachsen und sie bestimmt mein Denken von klein auf. Aber derzeit weht starker Wind in die entgegengesetzte Richtung.

So, jetzt habe ich schon wieder mit einem anonymen Phantom diskutiert. Zielgruppe sind aber eigentlich Ihr anderen, die ich nicht einfach so dieser Propaganda überlassen möchte.

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 31.08.2025 22:37
Hallo!

Aus meiner Sicht lebe ich in unglaublich Spannenden Zeiten. Es war noch nie so leicht auf einer globaleren Ebene die Auswirkungen der kosmischen Gesetzte live mitzuverfolgen. Diese ganzen Erkenntnisse machen mich frei von Angst, egal ob Klima, Putin, Trump oder die Grünen. Da sie alle auf einer sehr niedrigen menschlichen Ebene aus agieren, ist es ein Leichtes sie als Harmlos zu bezeichnen.

Die Welt da draussen ist reine Illusion des Geistes. Der Betrachter entscheidet was er sehen will, und verändert durch die Weitergabe seiner Betrachtungsweise die Welt. Aber dem kann ich mich jederzeit entziehen.

Lg Harry!

Prima für Dich, lieber Harry!

Aber wie unterscheidest Du Konstruktivismus von Solipsismus? Oder ist beides für Dich dasselbe?

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: doppelrock am 01.09.2025 02:19
Da es sinnlos ist, auf verquere Beiträge, die Ursache und Folge, Demokraten und Antidemokraten, Verantwortung von Regierenden und Opposition nicht auseinander halten wollen, lieber mal zurück zum Thema.
Ich denke, Doppelrock, dass Du damit wieder mich meinst, aber darin finde ich mich absolut nicht wieder. Verquere Beiträge kommen eher von Dir, seit Corona-Zeiten.

Die Berichte im Forum zeigen, dass die Leute am besten ankommen, die den Rock mit guter Laune, Frohsinn und Leichtigkeit tragen und dabei ein stimmiges Bild abgeben, weil die Kleidung einfach passt.
Damit fühle ich mich dagegen sehr gemeint.


Zum vorbildsein gehört auch, dass man auf eigene Leistungen und Kultur, die man weiterträgt, stolz sein darf. Schließlich sind wir historisch betrachtet im Land der Dichter und Denker, der Forscher, Konstrukteure, Ingenieure, Freigeister mit sehr vielen regionalen Besonderheiten und Traditionen zusätzlich. Jetzt kommt das große ABER: So seit etwa 30 Jahren ist sichtbar, dass man uns Wissen, Selbstdenken, Neugier, Tradition, Geselligkeit und Humor aberziehen möchte durch immer neue Verbote und Vorschriften, zuletzt unter Cancel Culture.
Wer jetzt seine Vergangenheit leugnet, hat keine Basis, auf der er eine Zukunft aufbauen kann. Willkommen in der Sackgasse.
Wie will man kulturellen Austauschfördern mit Menschen, die hier ankommen und auch bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren, wenn diese ihre eigene Herkunft leugnet, sich von Machthabern in Einzelpersonen spalten lässt und somit überhaupt kein Verständnis haben kann, was Kultur und Tradition für Menschen aus anderen Teilen der Welt bedeuten kann?
Mit dem, was mittlerweile in Selbsthass gipfelt, kann man nur Ablehnung erzeugen. Und braucht sich dann nicht wundern, wenn man sich ins Abseits befördert.

Ich habe mich heute mir einem Reservesoldaten unterhalten. Und wir merkten, dass wir in wichtigen Fragen übereinstimmten. So sahen wir beide die Notwendigkeit, dass eine Gesellschaft ihre Freiheit notfalls (!) auch verteidigen können muss, dass man aber am besten das übt, was man hofft, die anwenden zu müssen. Und wir stimmten darin überein, dass manchmal die Verteidigung der Demokratie vorgeschoben wird, um in Wahrheit wirtschaftliche Interessen zu verteidigen.
Wir sprachen über die unterschiedlichen Bedeutungen und Interpretationen von Schwarz-rot-gold und stimmten darüber ein, diese Farben für ein demokratisches Deutschland zu interpretieren.

Seine - also weniger die individuelle, als die kollektive des Kollektivs, zu dem man gehört - Vergangenheit nicht zu leugnen, bedeutet auch, die negativen Seiten dieser Vergangenheit wahrzunehmen, nicht zu leugnen und sie aufzuarbeiten. Trump z.B. geht derzeit den Weg, die Vergangenheit der euroamerikanischen Vergangenheit zu verherrlichen und Universitäten und Museen anzuweisen, die negativen Seiten zu verschweigen. Das ist das Gegenteil von Annahme der Vergangenheit, wie sie wirklich war.


Weil ich fest damit rechne, dass jetzt wieder das Schwarz-Weiß-Geplärre ertönt: Nein, Keinen kultischen Hype von dem einen oder dem anderen, einfach mit Liebe und Hausverstand Kultur und regionales pflegen und weiter leben lassen. Nur wer selbst hinter der eigenen Kultur steht, kann auch von anderen Kulturen akzeptiert werden. Wer sich in voreilendem Gehorsam extremen auswärtigen Regeln unterwirft, ohne einen Hauch von Selbstbewusstsein, wird von genau diesen Leuten nicht geschätzt, sondern als Fußabtreter benutzt.

Es geht mir gerade nicht um ein Schwarz-weiß-Denken, sondern um eine differenzierende und perspektivenbewusste Betrachtung. Das Schwarz-weiß-Denken sehe ich eher bei denen, die ihre eigene Kultur als die allerbeste ansehen und anderen aufdrängen oder die ausgrenzen wollen, die sich ihr nicht anpassen. Und was diese ihre eigene Kultur nennen, ist eine bestimmte Sichtweise dieser Kultur. So gab es für solche polnischer Nationalität nie Kollaborateure mit Nazi-Deutschland, so gab es für solche amerikanischer Nationalität keine Verbrechen der Sklaverei und keinen Diebstahl an Land gegenüber den Ureinwohnern Amerikas, so ist für solche indischer Nationalität der Hinduismus die einzige wahre Religion, die alle anderen in sich einschließt, aber auf einer niedrigeren Ebene, so ist für solche muslimischen Glaubens der Islam die einzig wahre Religion und für solche christlichen Glaubens das Christentum, aber da auch nur das Christentum der je eigenen Konfession, da ist für solche deutscher Nationalität der Völkermord an den Nama und den Hereros und die Schoah nur eine Lüge usw. usf.   

Und dann, wenn die Menschen hinter einer gemeinsamen Sache stehen, nicht nur Phrasen indie Luft rufen, kann es wieder aufwärts gehen. Nicht nur als Placebo-Statistik, sondern tatsächlich. Verlangt allerdings Umdenken und Mitmachen.

Ja, mit dieser Idee bin ich aufgewachsen und sie bestimmt mein Denken von klein auf. Aber derzeit weht starker Wind in die entgegengesetzte Richtung.

So, jetzt habe ich schon wieder mit einem anonymen Phantom diskutiert. Zielgruppe sind aber eigentlich Ihr anderen, die ich nicht einfach so dieser Propaganda überlassen möchte.

LG, Micha

Doch, lieber MAS, mit den verqueren Beiträgen meine ich deine Aussagen zu "Klima" und "Demokratie".
Denn selbst das IPCC sagt, dass vom CO2 96% NICHT vom Menschen gemacht sind, also natürlich.
Und das Thema Politik scheint dir weiterhin fremd zu sein, weil du immer noch den Regierenden in ihren spalterischen, ihre Macht erhaltenden Ideologien folgst ohne tatsächliche Zusammenhänge sehen zu wollen. Die vor wenigen Tagen genannten Begriffe scheinst du auch weiterhin nicht auseinanderhalten zu wollen, denn du vermischst sie weiterhin.

Zu meinen Aussagen über C empfehle ich dir die RKI-Files, freigeklagte Protokolle direkt aus dem RKI, die die Richtigkeit meiner Aussagen belegen. Das RKI ist das Robert Koch-Institut und direkt dem Gesundheitsministerium unterstellt. Deren Protokolle sollten ausreichend authentisch sein, oder? Dazu kannst du dir den Datenanalyst Tom Lausen oder Dr. Sabine Stebel anhören. Sie arbeiten unpolitisch und faktenorientiert, widersprechen somit aber auch Mainstream und Ideologen. Dafür sind sie in der Quellenangabe sehr exakt und nachprüfbar. Zusätzlich kannst du dir die Wirkweise von mRNA und LNP von Vanessa Schmidt-Krüger erklären lassen. Sie hat schon für 5 Jahren auf Risiken hingewiesen, die jetzt so langsam in der Öffentlichkeit auftauchen, weil sie sich aufgrund der Häufigkeit nicht mehr verschweigen lassen. Allerdings ist das Ausland da schon viel weiter als wir.

Zum Thema Krieg dürfte es einen riesigen Unterschied machen, ob man das Land an seinen Grenzen verteidigen oder zusammen mit einem Militärbündnis (oder allein) andere Länder angreifen will, um dort einen Regime-Change aus machtpolitischen oder materiellen Interessen zu erzielen. Solche Feinheiten werden heute kaum unterschieden. Gerade in den Regierungsparteien nicht.

Live im Rock habe ich dich noch nicht erlebt, so kann ich nicht sagen, ob du da eine positive Ausstrahlung hast oder ob du da auch eher durch und durch Dozent bist. Manche Bilder finde ich nicht unbedingt positiv, schweige aber lieber dazu. Vielleicht klappt es mal mit einem realen Treffen und die voneinander gewonnenen Eindrücke sind ganz andere als die durch das Geschriebene.

Gruß
doppelrock
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Mann im Rock am 06.11.2025 13:45
Viele hier haben Ihre Freiheit gefunden, alles zu tragen wann und wo sie Lust haben.
Einige sind auf dem Weg dahin, es zur Selbstverständlichkeit zu machen.
Einige haben noch Mauern im Leben, Persönliche oder Externe ist da egal.

Ich greife mal ein Stichwort von dir auf, und zwar Selbstverständlichkeit.

Früher war ich mal sehr aktiv in diesem Forum wie auch in anderen sozialen Netzwerken, hab mich aber vor ein paar Jahren total zurückgezogen. Warum? Weil ich nicht mehr übers Rocktragen diskutieren muss, sondern es einfach tue. Ich mach mir keine Gedanken, was andere denken könnten. Am Anfang war es meine Absicht, einen Rock genau mit derselben Mentalität draußen zu tragen wie eine Jeans. Diese Absicht habe ich für mich erreicht.

Es ist auch nicht mein Bedürfnis, andere Männer von den Vorteilen eines Rocks zu überzeugen. Ich überzeuge ja auch niemanden vom Tragen einer Jeans. Es ist mir vollkommen egal, was andere anziehen.

Für mich ist das Tragen eines Rocks heute völlig normal und selbstverständlich. Nichts worüber ich noch reden müsste.

Lg Matthias




Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: cephalus am 06.11.2025 16:22
Hallo Matthias,

Am Anfang war es meine Absicht, einen Rock genau mit derselben Mentalität draußen zu tragen wie eine Jeans. Diese Absicht habe ich für mich erreicht.

ich glaube diesen Level haben die wenigsten erreicht.

Auch wenn ich zu manchen Wetterbedingungen fast ausschließlich Röcke und Kleider trage, und auch im übrigen Jahr keine Bedenken habe, etwas Einröhriges zu tragen, wenn mir der Sinn danach ist, bin ich mir des Rocks und seiner Besonderheit, meistens bewusst.
Eie Hose ist anders, da fällt kein gelegentlicher Blick nach unten, oder es dreht sich jemamd heimlich um.

Allerdings ist das auch gut so wie es ist:
Würde ich einen Rock mit der selben Wurstigkeit tragen, wie eie verbeulte Jeans, ginge mir ein guter Teil des Reizes verloren.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Lars am 06.11.2025 19:19
Es ist mir vollkommen egal, was andere anziehen.

So geht es mir auch ... mir ist es schlicht egal, was andere anziehen.
Wobei ... schick und elegant gekleidete Menschen erfreuen mich schon. Grad jetzt im Herbst und grad bei den Frauen erblickt man hier im großen Städchen schon hin und wieder sehr elegante Outfits.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 06.11.2025 20:00
Meistens ziehe ich auch morgens einfach ganz selbstverständlich meinen Rock an und bewege mich, ohne daran zu denken, in der Öffentlichkeit.
Aber manchmal kommt dann doch das Nachdenken und ich empfinde das Besondere daran. Und genieße es.

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: JJSW am 06.11.2025 20:21
Für mich ist das Tragen eines Rocks heute völlig normal und selbstverständlich. Nichts worüber ich noch reden müsste.

Lg Matthias

Hallo Matthias

Und trotzdem finde ich es schön, das Du heute darüber geredet, bzw. geschrieben hast.

Ich kann mich noch genau an Deinen letzten Beitrag (https://www.rockmode.de/index.php?topic=8155.msg135536#msg135536) vom 21.12.2020 erinnern, wo Du meinen Text zitiert und geantwortet hast.
Seitdem ist viel Zeit vergangen.

Auch für mich ist das Rock tragen inzwischen selbstverständlich. Die einzigen Gedanken sind nur noch, wähle ich jetzt diesen oder jenen Rock oder doch ein Kleid?

Klar ist mir auch egal, was andere anziehen, aber doch sehe ich es ähnlich wie Lars und freue mich, wenn ich einen Mensch sehe, der irgendwie besonders schick oder einfach anders oder außergewöhnlich gekleidet ist und sich vom 0815-Jedermann-Standard abhebt.
Selbst wenn es an mir nicht gefallen würde, aber er einfach sein eigenes Ding macht.

Würde ich einen Rock mit der selben Wurstigkeit tragen, wie eine verbeulte Jeans, ginge mir ein guter Teil des Reizes verloren.

Das ist bei mir etwas anders. Eine verbeulte Jeans ziehe ich nur noch zur Arbeit an, wo ich mir meinen Rock nicht einsauen will.
Ansonsten wird für mich selbst der schnödeste Alltag durchs Rock tragen zu etwas Besonderem. Und das beinahe jeden Tag.
Denn für mich mag das inzwischen selbstverständlich sein. Und doch ist es außergewöhnlich, wenn ich die ganzen anderen Männer in ihren Hosen sehe.

Zu Beginn meines Röcke tragens, half mir das Forum und die schreibenden Mitglieder, meine Unsicherheiten abzulegen und die Selbstsicherheit zu erlangen, die ich heute habe.

Inzwischen trage ich so selbstverständlich Rock, das ich das Forum eigentlich auch nicht mehr bräuchte.
(Aus vielen Diskussionen die mir nichts nutzen und nur nerven und Zeit fressen, gelingt es mir, mich inwischen recht gut herauszuhalten)

Und doch bleibe ich im Forum, da es dort doch Mitglieder gibt, die ich sehr schätze, es haben sich Freundschaften entwickelt und diesen davon bin ich bei verschiedenen Treffen persönlich begegnet.

Auch wenn das Interesse an Treffen in den letzten Jahren leider nachgelassen hat.

Grüße
Jürgen
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 06.11.2025 22:29
Ja, Matthias, auch von mir herzlichen Dank für Deinen kurzen Beitrag.

Mir gehts ein bisschen ähnlich wie Jürgen, aber nicht ganz so wie Micha.

Ja, Röcke und Kleider zu tragen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit, und ich glaube, ich trage sie auch ganz souverän und ganz selbstverständlich. Aber mir ist auch immer bewusst, dass ich "im Stadtbild" eine große Ausnahme bin. Und wie Jürgen, wenn ich von all den anderen Männern in Hosen umgeben bin, drängt sich mir unwillkürlich der Gedanke auf: "Was die alles verpassen".

So alltäglich wie Rock oder Kleid in meinem Leben auch ist, so alltäglich werde ich daran erinnert, dass es für all die anderen Menschen nicht so selbstverständlich ist, Rock oder Kleid an sich bzw. an einem Mann zu sehen.

Und drum bin ich auch begeistert - für manche vielleicht 'zu begeistert' - mit hier im Forum, um meine Lebensfreude zu teilen, die ich mit meiner Rock-Selbstverständlichkeit gefunden habe ("gute Zeiten"). Aber auch den Männern, die hier mit einem gewissen Interesse am Rock versammelt sind, Mut zu machen, die wunderbare Kleidungsfreiheit auch mehr zu ihrer Selbstverständlichkeit zu machen.

Indes ist es mir auch nicht völlig egal, was andere anhaben. Von der Sache her zwar ja. Aber ich erfreue mich, wenn ich Menschen sehe, die nach meinem Geschmack schön gekleidet sind. Das müssen nicht immer aufwendige Styles sein. Auch schnell übergeworfene Kleidungsstücke für den Alltag, wenn die irgendwie Ästhetik und augenfällige Formensprache ausstrahlen, wenn sie Zufriedenheit ausstrahlen. Das vermisse ich bei doch recht zahlreichen Menschen, bei einigen Frauen, bei aber sehr viel mehr Männern, bilde ich mir ein. Ich wünschte, es gäbe mehr Männer, die Zufriedenheit ausstrahlen. Auf mich wirken die meisten, dass sie eine innerliche Verbissenheit ausstrahlen. Ich glaube, mehr Wahlfreiheit im Rollenbild ergäbe zufriedenere Männer. Auch deswegen ist mir nicht völlig wurscht, ob die anderen Männer auf ewig in ihren Hosen bleiben.
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 06.11.2025 22:32
Ja, Matthias, auch von mir herzlichen Dank für Deinen kurzen Beitrag.

Mir gehts ein bisschen ähnlich wie Jürgen, aber nicht wie Micha.

Was unterscheidet Deiner Meinung nach, wie es uns beiden geht, Wolfgang?

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 06.11.2025 22:56
Dir ist es - so wie es sich liest - sehr viel selbstverständlicher, Rock oder Kleid zu tragen. Und währenddessen nicht immer wieder darüber zu reflektieren.

Jürgen - so wie es sich liest - reflektiert sehr viel häufiger darüber.

So geht es mir auch. Ich werde im Alltag auch immer wieder bewusst daran erinnert, dass ich mich von all den anderen unterscheide. Zwar genieße ich die Tatsache des Sich-Unterscheidens, weil ich froh bin, nicht wie die anderen so festgelegt zu sein. Doch ist mir diese Tatsache immer präsent im Hirn. Zuhause oder in Arbeit versunken, geht das vielleicht mal unter. Aber unter Menschen tritt das Wissen darum mir immer wieder ins Bewusstsein.

Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 06.11.2025 23:50
Ah so! Danke für diesen Hinweis! Ich hatte nämlich genau den umgekehrten Eindruck.

Sagen wir es mal so:
Einerseits gibt es bei uns den Wunsch, Röcke, oder was auch immer wir tragen wollen, ganz selbstverständlich zu tragen, ohne das das von wem auch immer als unnormal wahrgenommen oder ein Problem daraus gemacht würde.
Andererseits wollen wir aber auch über das Leben nachdenken, also reflektieren und nicht gedankenlos durchs Leben wandeln.
Und nochmal andererseits wollen wir auch gerne was Besonderes sein und leisten, sei es als Pioniere, sei es als Individuen, sei es als Querdenker (im Sinne vor der Vereinnahmung des Wortes durch die Rechtspopulisten), sei es als Lebenskünstler oder als was auch immer.

Das passt natürlich nicht einfach so zusammen. Ich fühle mich jedenfalls zwischen diesen Wünschen hin und her gezogen.

Geht es Dir, geht es Euch auch so ähnlich?

LG, Micha
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: Skirtedman am 07.11.2025 01:48

Das passt natürlich nicht einfach so zusammen. Ich fühle mich jedenfalls zwischen diesen Wünschen hin und her gezogen.

Geht es Dir, geht es Euch auch so ähnlich?

Nnnein!
Jjjjaa, wenn es um 'ähnlich' geht.
Aber nein bei Deinem Wunsch 2. Ich will nicht immer reflektieren. Aber dennoch tue ich das immer, je nachdem, wieviel Priorität ich ihm einräume es sich einräumt. Naja, Nachdenken ist ja sehr von Vorteil. Aber Nachdenken kann ich gar nicht abstellen. Das läuft immer mit, mal still, mal leise, mal laut, mal aktiv mit Interesse. Aber Nachdenken hat oft nichts mit Willen oder Wünschen zu tun, es ist einfach da. Immer da. Und es kreist sich um alles, was mir in den Sinn kommt. Und oft weit jenseits meiner Kleidungsvorlieben.

Also Dein Wunsch 2, den klammere ich in diesem Bezug aus. Unter Menschen drängt es sich situativ mit der Kleidung in den Vordergrund. Ohne direkte Interaktion mit Menschen, auch nicht nur durch bloße Anwesenheit, übernehmen häufig andere Themen das Denkzepter.

Aber Wunsch 3, etwas Besonderes sein, Vorreiter oder so. Nein, diesen Wunsch hege ich auch nicht.
Zwar ist es schon so, etwas Besonderes zu sein, vielleicht auch Vorreiter. Das ergibt sich ganz automatisch. Wenn ich das nicht mache, wer macht es sonst für mich?
Daraus ergibt sich automatisch Wunsch 3a. Auf andere abzufärben, dass sie sich auch die Freiheiten gönnen, nehmen. Vielleicht beherrscht mich dieser Wunsch nicht den ganzen Tag unter Menschen oder am Forum. Aber oftmals ja, weil ich den Genuss auch anderen wünsche. Und weil ich alleine etwas Besonderes bleibe, aber wenn andere auch auf den Geschmack kommen, reduziert sich meine Besonderheit. Und ja, daran ist mir gelegen. Das ist fast Wunsch 3b. Oder besser sogar 1a.

Wunsch 1, ohne Probleme... naja, das hab ich ja so ziemlich vollständig. Von wem auch immer als normal wahrgenommen werden... naja, das wünschte ich mir. Und mein Gefühl sagt: weitestgehend klappt das auch. Denke ich. Und drum ist Wunsch 1a, also identisch mit oben Wunsch 3b bei mir, wenn ich unter Menschen bin, beständig da, andere auch zum Mitmachen zu animieren. Je mehr Männer Rock tragen oder Kleid, desto normaler werde auch ich wahrgenommen.

Man muss lernen sich davon freizumachen, zu überlegen, was andere nun konkret über Dich denken. Hab ich die Situation im Bus oder Zug vor Augen, so kann ich mein Hirn darauf konzentrieren, was Person X oder Y, die Dich gerade sieht, oder Einsteigen oder Rumlaufen gesehen hat, nun von Dir denkt. Ist Deine Botschaft bei dieser Person angekommen? Hat sie begriffen, was Du darstellen möchtest, wie Du Dich fühlst? Sie denkt von Dir gerade bestimmt: "So ein Depp!" und meidet angestrengt den Blickkontakt. Oder die Person regt sich innerlich auf, so geht das Abendland zugrunde. Oder nicht nur im Zug oder Bus. Auf der Straße. Beim Einkauf. Im Café.

Du kannst Dich verfolgen lassen von den Gedanken der anderen Menschen, die Du in ihre Hirne hineininterpretierst. Das ist anstrengend auf die Dauer. Das treibt Dich eher wieder heim als dass Du den Tag draussen genießt. Das musst Du abstellen. Davon musst Du Dich freimachen.

Wichtig ist, dass Du Dich freust, wie Du Dich gibst, wie Dein Erscheinungsbild ist. Dass Du Dich nicht verstecken musst. Dass Du unter Menschen sein kannst. Dass Du Dir die Freiheit gönnst. Dass Du Dich wohlfühlst. Es ist wichtiger, dass Du zeigst, dass Du Dich wohlfühlst, als dass Du grübelst, was der andere nun gerade über Dich denkt.

Dann nimmt Dich ein dahergelaufener X oder Y halt als unnormal wahr. Wenn er merkt, dass Du Dich wohlfühlst, findet er Dich vielleicht auch gar nicht mehr so merkwürdig. Vielleicht sogar bewundernswert. Vielleicht ist es ihm sogar irgendwann total egal. Dann bist Du nahe bei dem Wunsch 1, dass den andern egal ist, was Du trägst.

Und über Wunsch 3, andere zu inspirieren, kommst Du noch näher an Wunsch 1, als normal wahrgenommen zu werden.

Und dann kannst Du Dich auch dem Wunsch 2 hingeben, über das Leben nachzudenken, über wirklich wichtige Dinge, obwohl Du unter Menschen ein Rockmann bist.



So, ich habe mal die Gedanken schweifen lassen. Mit Du meinte ich irgendwann nicht mehr nur Dich, Micha, sondern jeden Leser, der sich das bis hierhin reingezogen hat. Ja, auch mich.

Ja, Micha, mir geht es auch so, also ähnlich.
Und nein Micha, mir geht es anders, aber ähnlich.

Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: JJSW am 07.11.2025 04:02
Jürgen - so wie es sich liest - reflektiert sehr viel häufiger darüber.

Echt jetzt?   ;)

Ich genieße es einfach, das zu tragen was mir gefällt.

Und nicht nur das zu tragen, was alle tragen, weil es eben alle tragen...

Gruß
Jürgen
Titel: Antw:Gute Zeiten - Schlechte Zeiten
Beitrag von: MAS am 07.11.2025 08:31
Also, lieber Wolfgang, beim Lesen Deiner vielen Möglichkeiten des Nachdenkens und Nichtnachdenkens und 3a und 3b usw. wird mir ja ganz schwindelig. So viel Differenzierung lässt in mir den Wunsch nach didaktischer Reduktion aufkommen.

Jedenfalls zeigt es mal wieder, wie komplex oder kompliziert wir Menschen sind, und sicher nicht nur Du.

Jürgen, Du willst es lieber einfach halten. Aber Wolfgang stellt bei Dir viel Reflexion fest. Reduziert auf die drei Möglichkeiten, die ich aufgezeigt habe: Wo würdest Du Dich eher verorten? Oder doch auch letztlich nirgends davon sondern in einer ganz individuellen Mischung der drei und noch weiterer Möglichkeiten?

Und wie seht Ihr anderen es?

LG, Micha