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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: cephalus am 09.12.2025 13:04
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An anderer Stelle, wohl vor ca. 1,5-2 Jahren hatte ich mal über meine Nägel, Nagelstudio und Gelnägel berichtet.
Mein Nagelproblem ist damit behoben, Nachteil bleibt der regelmäßige Besuch im Nagelstudio.
In meinem derzeitigen Studio kennen sie mich mittlerweile, vermutlich einer der wenigen, wenn nicht der einzige Stammkunde zwischen all den Kundinnen, und sie wissen, was ich will: Klar, kurz unauffällig.
Wenn habe ich bislang gelegentlich einen Kommentar für meine immer besonders gepflegten Nägel bekommen, nie für Gelnägel – das bemerkt kaum jemand.
Irgendwie kam es mir bisher immer komisch vor, als Mann in ein Nagelstudio zu gehen und dabei auch noch einen Rock zu tragen.
Nicht logisch, aber irgendwie für mich zu viel.
Heute saß mir der Schalk im Nacken, bzw. ich hatte keine Lust mich extra nochmal umzuziehen, und ich bin in einem Strickkleid ins EKZ gefahren und in mein Nagelstudio gegangen.
ALLE Nageldamen haben mich beim Reinkommen gemustert und begrüßt. In der Regel laufen die Termine sehr kommunikationsarm ab, heute war meine Nageltante von Anfang an sehr gesprächig, um innerhalb von 5 Minuten auf mein Kleid zu kommen:
Dass es mir stehen würde, gut aussähe, sehr ungewöhnlich sei, und ob ich öfters Kleider trüge.
Nach kurzer Zeit wurde die Kundin links von mir auf das Gespräch und mich aufmerksam und mischte sich zustimmend ein, während sie ihre Cateye-Nägel erhielt, die Kundin zu meiner Rechten wandte sich gefühlt entsetzt und angewidert ab.
Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.
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Hm. Was war denn das "Zuviel" für Dein Selbstbild?
Dass Du zu tief in die "Damenwelt" eingedrungen bist?
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Und trotzdem fand ich irgendwie Nägel und Kleid zusammen etwas viel für mein Selbstbild.
Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.
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Du könntest Dein Selbstbild überdenken. Ob da eventuell etwas mehr Platz für "Weibliches" sein könnte.
Könnte ich, heute war ja sogar genug Platz da ;)
Vor vielen Jahren, waren mir Rock und lange Haare schon zuviel.
Darüber bin ich weg, und es liegt nicht daran, dass jetzt nur noch ein Bruchteil der Haarmenge meinen Kopf ziert.
Aber, ich gebe zu, alles was sonst so an Ideen aus der entsprechenden Ecke aufkommt, bereitet mir als Extra erstmal Probleme, z.B. Schmuck.
Obwohl sich dadurch in meinen Augen oft ein stimmigeres Gesamtbild ergibt.
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Diese Gedanken des zu viels und das Abwägen, wie viel man anderen "zutraut", kenne ich auch.
Am konkreten Beispiel der (Finger-)Nägel:
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Rechts ist der Look, mit dem ich vor einigen Jahren angefangen habe. Nach einer Zeit reinem Klarlacks kam nur eine Schicht eines dezenten, creme-milchigen oder -rosè-farbenen Lacks wie z.B. Allure oder Mademoiselle dazu. Kenner erkennen es, die meisten nicht. Einmal kam in den Jahren nur ein "Warum glänzt dein Finger so. Hast du dich verletzt?"
Nur zweimal war ich mutiger, da auffälliger, und trug den hellgrauen Lack. Auch da sagte niemand was dazu. Weder Verwandte noch Ärzte noch sonst wer.
Ich bin schon so jemand, der stärker darauf achtet, dass ich nicht zu feminin aus dem Haus gehe. Wie auch immer man das nun definieren will. Es kann sich innerhalb der nächsten Jahre freilich noch ändern, aber momentan würde ich nicht mit neonrosanen langen Gelnägeln, Minirock und High-Heels rausgehen. Einerseits, weil es mir nicht gefällt, andererseits, weil ich denke, dass es den Prozess des "Outings" erschweren würde.
Aber konkrete Ratschläge kann und will ich niemandem geben. Standardsatz: Das muss jeder für sich selbst herausfinden.