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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: Holger Haehle am 26.01.2017 17:55

Titel: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Holger Haehle am 26.01.2017 17:55
Männermode war mal verschwenderisch geschnitten. Es gab Pluderhosen und Petticoat breeches. Es gab formale Kleidung mit kurzen Röcken und bunten Strumpfhosen.

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Kleidung zeigte mit Stolz die Standeszugehörigkeit und den Wohlstand mit kostbaren Verzierungen und Brokat. Soldaten zogen manchmal bunt wie ein Papagei in den Krieg. Rote Uniformen wurden bevorzugt. Der Feind sollte sehen, mit wem er sich anlegte. Wie Hähne präsentierten sich Männer, um zu imponieren und sich wichtig zu machen. Natürlich gehörten auch hohe Blockabsätze zum Männer-Outfit. Extrem trieb es der Adel im Barock und Rokoko mit Langhaarperücken, gepuderten Gesichtern, Rouge und Schönheitspflästerchen. Und das haben sie nicht bei den Frauen abgeguckt. Männer waren die Stilikonen, nicht die Frauen, weswegen der Eindruck, sie seien effeminiert, falsch sein muss. Wir neigen halt zu dem Fehler, andere Zeiten aus dem Bauch heraus auf Basis der Prägungen durch die eigene Epoche zu beurteilen.

Heute sieht Männergarderobe total anders aus. Sie ist eher schlicht, dunkel, asketisch, sachlich, funktionell. Und mit dem Siegeszug der Sansculotten der Franz. Revolution wurden Röcke für Männer endgültig zum Tabu, weil sie zum Zeichen der Geschlechterhierarchie ausgebaut wurden. Aufwendige Kleider und später Korsetts wurden „a powerful coercive apparatus in the control of women, and … was instrumental, indeed crucial, in the maintenance of hetero-patriarchal dominance“ (Leigh Summers, Bound to Please, 10).

Der zurückhaltende, dunkle Bekleidungsstil für Männer hält bis heute an. Der Stil und die Absicht dahinter wir in der Anthropologie und Psychologie als Great Masculine Renunciation (GMR) definiert. Bereits 1930 schrieb J.C. Flügel: “… men wear monotonous clothing in order to emphasize their seriousness, while women have their essential frivolity forced on them by means of dress they were expected to wear.“

Wenn heute gesagt wird: Farbe ist unseriös und unmännlich, genauso wie weite oder sehr kurze Hosen; und Röcke gehen bei Männern gar nicht, dann zeigt das die Stimmung unserer Zeit, die von der GMR geprägt ist. Dieser Blick auf die Dinge spiegelt mal wieder eine soziokulturelle Sichtweise, die frei von Biologie ist, denn sonst hätten Männer zu anderen Zeiten nicht anders leben können.

Röcke, Strumpfhosen, High Heels, bunte Farben und sogar Make-up (wie das Rokoko und Matriarchate zeigen) sind, je nach Ausführung, historisch belegte männliche Attribute.

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Matriarchat: Mann der Woodabe (Niger) schminkt sich für die Braut

Mit Gender bending können sie wieder Einzug in unser Leben halten, denn aktuell werden sie allein von Frauen genutzt. Wir müssen nur das stillschweigende Übereinkommen mit dem GMR aufkündigen. Natürlich kann Mann auch im bunten Rock seriös, ernsthaft und verantwortlich sein. Zwischen uns und dem Rock steht nur der Mob und ein Vorurteil.
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: high4all am 26.01.2017 18:16
In Bornholms Forsvarsmuseum gesehen:

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Ein rotes Cape eines Soldaten aus dem 19.Jahrhundert

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Und ein roter Mantel.

Ähnliche Teile finden sich mittlerweile als zivile Kleidungsstücke in der Damenabteilung.

Ein Mann mit roter Weste aus der Barockzeit (gesehen in Bornholms Museum):
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Etwas aus der ethnographischen Abteilung von Bornholms Museum:
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Ein Kleid aus China

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Streifen waren immer modern, auch im alten Japan

Dagegen Unisex-Bademode vom Anfang des 20. Jahrhunderts:
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LG
Hajo
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Rockio am 26.01.2017 22:00
Männermode war mal verschwenderisch geschnitten. Es gab Pluderhosen und Petticoat breeches. Es gab formale Kleidung mit kurzen Röcken und bunten Strumpfhosen.

[...]
Heute sieht Männergarderobe total anders aus. Sie ist eher schlicht, dunkel, asketisch, sachlich, funktionell.

Ein sehr lesenswertes Buch dazu ist:
Barbara Vinken: Angezogen. Das Geheimnis der Mode.
Stuttgart: Klett-Cotta, 2013.


Unbedingte Leseempfehlung meinerseits
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Jo 7353 am 26.01.2017 22:25
Die heutige Geschäftsmannuniform ist aus Soldatenuniformen entstanden. Die bei Männer beliebteste Freizeithosen wurden zum Goldschürfen, einer harten körperlichen Arbeit entworfen. Das ist ein deutlicher Hinweis, was das Männerbild von heute prägt.
Ich glaube nicht daß das dem Menschen Mann gerecht wird.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 08:40
Die heutige Geschäftsmannuniform ist aus Soldatenuniformen entstanden. Die bei Männer beliebteste Freizeithosen wurden zum Goldschürfen, einer harten körperlichen Arbeit entworfen. Das ist ein deutlicher Hinweis, was das Männerbild von heute prägt.
Ich glaube nicht daß das dem Menschen Mann gerecht wird.

Gruß,
Jo

Das war doch der Herr Levi Strauss, der die vonr Dir gemeinten Blue Jeans entworfen hat, oder Jo?  Meines Wissens gehen diese Hosen aber noch auf Hafenarbeiterhosen aus Nimes zurück, woher der Name "Denimes" kommt. Nur waren die wohl weiß, nicht blau. In den 50er Jahren wurden die Jeans in Deutschland "Nietenhosen" genannt, von den Kindern aber auch "Cowboyhosen".

Was soll man daraus schließen? Goldschürfer - Hafenarbeiter - Cowboys - Nieten ...  ;D

LG, Micha
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: high4all am 27.01.2017 09:03
Die heutige Geschäftsmannuniform ist aus Soldatenuniformen entstanden. Die bei Männer beliebteste Freizeithosen wurden zum Goldschürfen, einer harten körperlichen Arbeit entworfen. Das ist ein deutlicher Hinweis, was das Männerbild von heute prägt.
Ich glaube nicht daß das dem Menschen Mann gerecht wird.

Gruß,
Jo
Das heutige Männerbild finde ich viel zu sehr eingeengt, weil viele angeblich weibliche Eigenschaften Männern abgesprochen werden. Krasser ausgedrückt: Die Reduktion des Mannes auf sieben Hobbies (Sex + Saufen) ist eine Diskriminierung all jener Männer, die komplizierter Ticken als allgemein von Männern behauptet wird.

Für mich gibt es keinen Widerspruch zwischen Männlichkeit und Organza, Spitze, Rüschen, Blümchenmuster usw. Das Tragen von "verzierter" Kleidung ein äusseres Zeichen der Emanzipation von überkommenen Männerbildern. Das entlastet, weil ich mich nicht in Abgrenzung zu Frauen definieren muss.

LG
Hajo
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Peter am 27.01.2017 09:19
Meines Wissens gehen diese Hosen aber noch auf Hafenarbeiterhosen aus Nimes zurück, woher der Name "Denimes" kommt.

In Nîmes gibt es gar keinen Hafen...  :P

Der Name leitet sich aus einer ursprünglich französischen Webart ("serge de Nîmes") ab.
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 09:55
Organza

Wem es so geht, wie mir, und das Wort nicht kannte, kann hier nachlesen, was das ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Organza (https://de.wikipedia.org/wiki/Organza)

LG, Micha
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: MAS am 27.01.2017 10:03
Meines Wissens gehen diese Hosen aber noch auf Hafenarbeiterhosen aus Nimes zurück, woher der Name "Denimes" kommt.

In Nîmes gibt es gar keinen Hafen...  :P

Der Name leitet sich aus einer ursprünglich französischen Webart ("serge de Nîmes") ab.

Stimmt, Peter: https://de.wikipedia.org/wiki/Denim (https://de.wikipedia.org/wiki/Denim)

Die Hafenarbeiter waren in Genua: http://www.bluedegenes.de/pages/about-us (http://www.bluedegenes.de/pages/about-us)

Und hier steht der Zusammenhang:
Zitat
Das "Blau aus Genua" bzw. damals unter französischer Herrschaft "Bleu de Gênes" wurde in Amerika bald zur "Blue Jeans". Erst später versuchte man im französischen Ort Nîmes einen gleichartigen Stoff herzustellen: "De Nîmes", also Denim. Das Original aus Genua blieb aber unerreicht.
Quelle: http://www.badandbold.com/de/marken-fuer-biker/blue-de-genes.html (http://www.badandbold.com/de/marken-fuer-biker/blue-de-genes.html)

Danke, Peter!

LG, Micha
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Holger Haehle am 27.01.2017 10:08
Die heutige Geschäftsmannuniform ist aus Soldatenuniformen entstanden. Die bei Männer beliebteste Freizeithosen wurden zum Goldschürfen, einer harten körperlichen Arbeit entworfen. Das ist ein deutlicher Hinweis, was das Männerbild von heute prägt.
Ich glaube nicht daß das dem Menschen Mann gerecht wird.

Gruß,
Jo

Oder es wird eben nur einem Aspekt des Mannes gerecht, der allerdings den Menschen Mann in der Summe seiner Potenziale nicht erschöpfend erklärt.
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: GregorM am 27.01.2017 10:46
Bei uns redet die Modebranche von Jeans. Doch in der Alltagssprache heißen heißen sie noch „Cowboybukser“.

Gruß
Gregor   
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Holger Haehle am 27.01.2017 10:57
Zitat Hajo: Das heutige Männerbild finde ich viel zu sehr eingeengt, weil viele angeblich weibliche Eigenschaften Männern abgesprochen werden. Krasser ausgedrückt: Die Reduktion des Mannes auf sieben Hobbies (Sex + Saufen) ist eine Diskriminierung all jener Männer, die komplizierter Ticken als allgemein von Männern behauptet wird.

Auch ich fühle mich oft auf das Mannsein reduziert. Ich bin eben noch ein bisschen mehr als meine Geschlechtsorgane. Rollen beschneiden, indem sie uns von angeborenen Eigenschaften trennen und einem anderen Geschlecht zuordnen. Deswegen ist Gender equality mein Credo und Gender bending mein Weg.
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Jo 7353 am 27.01.2017 22:47
Das war doch der Herr Levi Strauss, der die vonr Dir gemeinten Blue Jeans entworfen hat, oder Jo?  Meines Wissens gehen diese Hosen aber noch auf Hafenarbeiterhosen aus Nimes zurück, woher der Name "Denimes" kommt. Nur waren die wohl weiß, nicht blau. In den 50er Jahren wurden die Jeans in Deutschland "Nietenhosen" genannt, von den Kindern aber auch "Cowboyhosen".

Was soll man daraus schließen? Goldschürfer - Hafenarbeiter - Cowboys - Nieten ...  ;D
Das mit den Nietenhosen hat den Grund, weil Jeans wie Regierungen sind. An den wichtigen Stellen sind Nieten.

Ganz so tief in die Jeansgeschichte bin ich nicht eingestiegen, aber das ist auch nicht wichtig. Goldschürfer, Hafenarbeiter und Cowboy habe etwas gemeinsam: harte körperliche Arbeit, wo eine gewisse Form von Schutzkleidung an den Beinen sinnvoll ist. Es sind auch keine sozial hochgeachteten Berufe.

Das heutige Männerbild finde ich viel zu sehr eingeengt, weil viele angeblich weibliche Eigenschaften Männern abgesprochen werden. Krasser ausgedrückt: Die Reduktion des Mannes auf sieben Hobbies (Sex + Saufen) ist eine Diskriminierung all jener Männer, die komplizierter Ticken als allgemein von Männern behauptet wird.
Dem schließe ich mich ebenfalls an, auch wenn meine angeblich weiblichen Vorlieben nicht ganz mit Deinen übereinstimmen.

Gruß,
Jo
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: MAS am 28.01.2017 00:26
Das war doch der Herr Levi Strauss, der die vonr Dir gemeinten Blue Jeans entworfen hat, oder Jo?  Meines Wissens gehen diese Hosen aber noch auf Hafenarbeiterhosen aus Nimes zurück, woher der Name "Denimes" kommt. Nur waren die wohl weiß, nicht blau. In den 50er Jahren wurden die Jeans in Deutschland "Nietenhosen" genannt, von den Kindern aber auch "Cowboyhosen".

Was soll man daraus schließen? Goldschürfer - Hafenarbeiter - Cowboys - Nieten ...  ;D
Das mit den Nietenhosen hat den Grund, weil Jeans wie Regierungen sind. An den wichtigen Stellen sind Nieten.

Ganz so tief in die Jeansgeschichte bin ich nicht eingestiegen, aber das ist auch nicht wichtig. Goldschürfer, Hafenarbeiter und Cowboy habe etwas gemeinsam: harte körperliche Arbeit, wo eine gewisse Form von Schutzkleidung an den Beinen sinnvoll ist. Es sind auch keine sozial hochgeachteten Berufe.

Das heutige Männerbild finde ich viel zu sehr eingeengt, weil viele angeblich weibliche Eigenschaften Männern abgesprochen werden. Krasser ausgedrückt: Die Reduktion des Mannes auf sieben Hobbies (Sex + Saufen) ist eine Diskriminierung all jener Männer, die komplizierter Ticken als allgemein von Männern behauptet wird.
Dem schließe ich mich ebenfalls an, auch wenn meine angeblich weiblichen Vorlieben nicht ganz mit Deinen übereinstimmen.

Gruß,
Jo

Nun ja, als Schreibtischarbeiter der ich großenteils bin sehe ich aber auch keinen Grund, jemanden gering zu achten, der bei der Arbeit seine Beine schützen muss. Dazu habe ich lange genug davon gelebt, dass mein Vater einer solchen Arbeit nachgegangen ist und sich beim Rangieren bei der Bahn auf dem Schotter die Knöchel kaputt gesprungen ist.

LG, Micha
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Barefoot-Joe am 28.01.2017 01:28
Hallo Holger,

Zitat
Auch ich fühle mich oft auf das Mannsein reduziert.

Das tun ja nur die anderen und auf die muss man ja nicht hören. Wobei ich bei vielen Männern den Eindruck habe, sie pflegen ganz bewußt ihre Reduktion auf die Männerklischees - warum auch immer. Möglicherweise als Berechtigung, damit sie die Frauen ebenso reduzieren können. Oder, um die Zugehörigkeit zum Rudel zu zeigen... ;) Was mir auch immer wieder auffällt, ist wie sehr die Werbung mit dieser Reduktion auf das Mannsein arbeitet. Was da an Klischees über den Bildschirm läuft, ist schon heftig, gerade im Bereich Pflegeartikel, der ja erst seit rund zehn Jahren existiert. Wobei ich in dem ganzen Sumpf auch immer mal wieder Ausnahmen entdecke. Die Vodafone "Gigashare" Werbung finde ich da bspw. klasse: https://www.youtube.com/watch?v=d9lhhAEo9ik (https://www.youtube.com/watch?v=d9lhhAEo9ik) Die bringt mich zwar nicht dazu, meinen Provider zu wechseln, aber die erzählen da eine schöne Story.

Zitat
Ich bin eben noch ein bisschen mehr als meine Geschlechtsorgane. Rollen beschneiden, indem sie uns von angeborenen Eigenschaften trennen und einem anderen Geschlecht zuordnen. Deswegen ist Gender equality mein Credo und Gender bending mein Weg.

Gut gebrüllt, Löwe! :) Darauf ein "Fuck gender roles!" ;)
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: high4all am 28.01.2017 08:00
Hallo Holger,

Zitat
Auch ich fühle mich oft auf das Mannsein reduziert.

Das tun ja nur die anderen und auf die muss man ja nicht hören.

Zitat
Ich bin eben noch ein bisschen mehr als meine Geschlechtsorgane. Rollen beschneiden, indem sie uns von angeborenen Eigenschaften trennen und einem anderen Geschlecht zuordnen. Deswegen ist Gender equality mein Credo und Gender bending mein Weg.

Gut gebrüllt, Löwe! :) Darauf ein "Fuck gender roles!" ;)

Das war ja mal ein richtig männlicher Spruch! ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;)

Mit dem Mannsein an sich habe ich kein Problem, schließlich bin ich einer. Was mich stört, sind die damit verbundenen, allzu engen Rollenklischees, die mir andere Leute überstülpen wollen.

Seitdem ich angefangen habe zu leben und mich nicht mehr von anderen Menschen leben lasse, ecke ich vielleicht öfter an, aber es geht mir besser. Weil mein Leben jetzt besser zu mir passt.
Titel: Re: Eigenschaften mal weiblich und mal männlich, Teil 03
Beitrag von: Barefoot-Joe am 28.01.2017 10:36
Hallo Hajo,

Zitat
Das war ja mal ein richtig männlicher Spruch! ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;)

Ja, dafür hat mein männlicher Anteil gleich mal die Ärmel hochgekrempelt. ;)

Zitat
Mit dem Mannsein an sich habe ich kein Problem, schließlich bin ich einer. Was mich stört, sind die damit verbundenen, allzu engen Rollenklischees, die mir andere Leute überstülpen wollen.

Ich habe irgendwann gemerkt, dass das ja gar nicht mein Problem ist, sondern deren Problem. Mein Problem war es, solange ich versucht hatte, in deren Klischees zu passen und es nach Möglichkeit allen Recht zu machen. Wir wollen eben von allen anerkannt werden, aber wenn wir versuchen, allen Anforderungen der anderen gerecht zu werden, bleibt ja nicht mehr viel übrig. Jeffrey Marsh hat das in einem seiner Videos auch so schön erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=Soql5q0OD24 (https://www.youtube.com/watch?v=Soql5q0OD24)

Zitat
Seitdem ich angefangen habe zu leben und mich nicht mehr von anderen Menschen leben lasse, ecke ich vielleicht öfter an, aber es geht mir besser. Weil mein Leben jetzt besser zu mir passt.

Ich habe mittlerweile gemerkt, dass ich ja gar nicht so oft anecke. Für jeden, bei dem ich anecke, gibt es mindestens einen, der das klasse findet, wenn jemand aus den Rollenklischees ausbricht. Unter dem Strich hat sich praktisch noch nie jemand negativ über den Rock geäußert, aber es gab eine ganze Menge positiver Rückmeldungen. :) Es spricht also überhaupt nichts dagegen aus seiner Box auszubrechen - außer den eigenen Ängsten. Die anderen finden das in der Regel sogar gut, weil sie sich das selbst nicht trauen.