Autor Thema: Pride  (Gelesen 2361 mal)

Offline GregorM

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Pride
« am: 16.08.2025 08:13 »
Heute ist Pride-Tag in Kopenhagen, und ich freue mich darüber, dass es Minoritäten möglich ist, zum Wort zu kommen und die sein, die sie sind und sich fühlt.
Werde ich mir nun Rock oder Kleid anziehen und teilnehmen? Nein. Denn ich bin nicht Teil der LGTB+ Bewegung. Wie groß auch mein Verständnis, fühle ich mich in keiner Weise ihnen zu gehören. Meine Vorliebe für Röcke hat andere Gründe, die der Bequemlichkeit, der Vielfalt und den des Andersseins.

Würde ich mich für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung irgendwo einsetzen, würde ich mich auch nicht schwarzmalen. Würde ich Sympathie für Einwanderer zeigen, würde ich mich auch nicht wie sie verkleiden oder versuchen, wie sie zu reden. Das würde ihnen auch nicht helfen, denn dann wäre ich ja nur noch einer. Ich versuche auch nicht, reicher oder intelligenter zu sein, als ich bin. Ich bin ich. Alles andere wäre eine Lüge, und ich möchte weder mich selbst noch andere belügen.

Meine Minderheit besteht aus Männern, die wie ich, nur die Hose durch einen Rock ersetzen möchten, und womöglich sich viele nicht trauen. Mein Ziel ist es, sie zu überzeugen, dass es durchaus geht. Das kann ich 364 andere Tage im Jahr tun. Genau heute wäre ich im Rock ihnen ein falsches Signal. Deshalb werde ich heute Shorts tragen und froh der LGTB+ Bewegung die Szene überlassen. Heute ist ihr Tag, und den gönne ich ihnen.
Gruß
Gregor

Offline Canda

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« Antwort #1 am: 16.08.2025 09:14 »
Moin aus dem Norden auch in Lübeck ist heute CSD angesagt ,und ich werde heute im rock dabei sein.
Das ist für mich eine der ersten ausflüge in eine Innenstadt, mal sehen wie das wird.

Offline high4all

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« Antwort #2 am: 16.08.2025 09:18 »
Da die wenigsten Mitglieder der queeren Community im Alltag Röcke oder Kleider tragen, ändere ich meine Kleidung nicht. Weder für einen Tag noch für einen Pride Monat (Juni). Aus Solidarität mit der Minderheit von Männern, die Röcke trägt. Das ganze Jahr. Selbst auf die Gefahr hin, zur queeren Community gezählt zu werden.
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Offline doppelrock

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« Antwort #3 am: 16.08.2025 10:33 »
Ist so ein Tag aus Sicht der Schwulen, Lesben und Transmenschen nötig?
Einmal im Jahr laut und bunt auftreten auf einem von einer NGO inszenierten Festival und danach wieder schweigen?
Vertritt diese "Community" überhaupt die Interessen der genannten Menschen? Viele von ihnen sagen "Nein", sie werden nur thematisiert und genutzt, um andere Ziele durchzusetzen. Manche sagen, dass sowas sogar ihrer bisher erfolgreichen Akzeptanz in der Gesellschaft schadet und Feindbilder schafft.
Persönlich finde ich, dass das Zusammenleben angenehmer ist, wenn man nicht in jedem Satz und Wortbeitrag seine Geschlechtlichkeit vornanstellen muss.
Solche Veranstaltungen sind wegen ihres ideologischen und moralischen Anspruchs mittlerweile überflüssig und können gern eingestellt werden.
Das würde die Akzeptanz von schwul, lesbisch, trans in der Gesellschaft wieder stärken.


Offline high4all

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« Antwort #4 am: 16.08.2025 12:09 »
Am bequemsten für die Mehrheit ist es natürlich, wenn Minderheiten von der Bildfläche verschwinden. So wie es früher einmal war. Als noch alles besser war. Immer! :P

Um die Hosenträger-Mehrheit nicht zu belästigen, verzichten wir als Rockträger-Minderheit auf das Tragen von Röcken in der Öffentlichkeit, oder? :o
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Offline cephalus

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« Antwort #5 am: 16.08.2025 12:10 »
Wie weit lässt man sich beeinflussen?

Wenn zufällig eine CSD Veranstaltung in meiner Nähe ist, flüchte ich nicht, sondern erfreue mich ab bunten Treiben. Den Weg dorthin suche ich nicht. In meiner Kleidung lasse ich mich nicht beeinflussen.

Rechnet man mich dazu, ist mir das egal.

Vielleicht gehört man als Rockträger auch wirklich dazu?
Wer als Mann einen Rock trägt, ist auf jeden Fall heutzutage "gendernonconforming".
GNC - wird häufig zum queeren Spektrum gerechnet.

Möge doch jeder tun, definieren zuordnen, denken und sagen was er will - egal, das ändert für die Person die ich bin, nichts.

Offline Skirtedman

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« Antwort #6 am: 16.08.2025 12:15 »
Ein Mann, der mit seiner Kleidungsfreiheit nicht primär darüber hinausgehende Themen verbindet, aber dennoch auf familiären Widerstand stößt, verbessert seine Situation wahrscheinlich nicht, wenn die Familie mitbekommt, dass er seine Bekleidungsfreiheit anlässlich eines CSD ausgelebt habt.

Andernfalls kann man sicherlich den CSD nutzen, um das eigene Feeling im Rock unter Menschen auszuprobieren, kennenzulernen und zu genießen. Auch wird man sich dem Anblick erfreuen, verstärkt anderen Männern mit Bekleidungsfreiheiten zu begegnen, auch wenn diese damit etwas anderes ausdrücken möchten. Ja, an so einem Tag, wo CSD ist, wird man auf viele freundliche Menschen stoßen, die einem wohlwollend gegenübertreten. Solch ein CSD verbreitet eine gewisse offene Grundaura in der Stadt. Und diesen Mitnahme-Effekt zu genießen kann einem rockliebenden Mann durchaus von Vorteil sein.

Canda, genieße es einfach, einen Tag in der belebten Stadt unbeschwert zu verbringen! Natürlich wird allerdings Dein Rocktragen mit den Inhalten des CSD in Verbindung gebracht. Vielleicht hast Du und Deine Familie aber keinerlei Problem damit.

Sehr viel genussvoller aber, kann ich Dir versichern, wird ein Tag im Rock in einer Stadt sein, in der nicht gerade der Mitnahmeeffekt eines CSD schwebt. Dann kannst Du ganz Deine eigene Motivation zum Ausdruck bringen und Dich freuen, dass die meisten Menschen ebenso freundlich und offen sind.

Darum kann ich jedem empfehlen, der sich mit Rock unter die Menschen trauen möchte, ganz bewusst andere Tage im Jahr zu wählen, um mit seiner Kleidungfreiheit alleine für sich zu stehen. Hat man das einmal angefangen, will man das immer wieder, und nicht nur einmal im Jahr.
Dass Männer nur Hosen tragen, ist weder körperlich noch geistig gesund.
Wie tief muss der psychische Knacks wohl sein, dass Männer sich nicht endlich auch mehr Freiheiten gönnen!?

Offline Skirtedman

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« Antwort #7 am: 16.08.2025 13:08 »
Rechnet man mich dazu, ist mir das egal.

Im Einzelfall mag mir das egal sein.
Im Generellen aber eher doch nicht, will ich doch auch andere Männer dazu inspirieren, sich nicht an die ewige Hose festzuklammern. Da ist eine Einschätzung als "queer" eher nicht förderlich.

Vielleicht gehört man als Rockträger auch wirklich dazu?
Wer als Mann einen Rock trägt, ist auf jeden Fall heutzutage "gendernonconforming".
GNC - wird häufig zum queeren Spektrum gerechnet.

GNC... aha, neues Wort, neue Schublade...! Hatte ich doch gerade "gn" kennengelernt, das mir als Ersatz zu "m/w/d" begegnet ist.

Mag sein, dass andere Menschen einen männlichen Rockträger als "queer" ansehen. Das kann ich nur begrenzt beeinflussen.
Ich selbst sehe mich aber nicht als "queer", genausowenig wie eine Frau in Hosen automatisch "queer" sein muss.

Es ist halt schade, dass alles, was aus der engen Männlichkeits-Schablone herausfällt, gerne als Symbol der Queerness benutzt wird. So leicht, wie man als Mann als "queer" aufgefasst werden kann, so schwer haben es Frauen, ihre Queerness zum Ausdruck zu bringen. Und so wie Hosen an Frauen nicht als "queer" aufgefasst werden, sollen Röcke oder Kleider an Männern ebenfalls nicht als "queer" aufgefasst werden. Diesen Gedanken aber muss man erst einmal unter die Leute bringen; deswegen ist es mir nicht so völlig egal, für "queer" gehalten zu werden - auch wenn ich von Kopf bis Fuß mich in Dinge hülle, die es so derzeit nur in den Damenabteilungen erhältlich gibt.

Wie sehr man doch wieder in die "queere" Ecke - die an sich ja nicht verwerflich ist - verortet wird, hat mir jener Umstand gezeigt:

Aus oben besagten Gründen meide ich sonst das CSD-Umfeld. Letzes Jahr aber hielt ich mich ganztags gut sichtbar in der Stadt auf. Und einen Kilometer beim CSD-Umzug bin ich auch mitgelaufen - es war eine gruppendynamische Entscheidung, der ich mich nur ungern entziehen wollte. Tage und Wochen später wurde ich darauf "von den Leuten" angesprochen.

Und in den letzten Wochen rund um den diesjährigen, hiesigen CSD ging das wieder los; all die Jahre zuvor war das nie ein Thema. Das vom letzten Jahr hat sich wohl rumgesprochen. Auch von jenen Leuten, denen ich schon vor vielen Jahren ihre Fragen nach meiner Motivation beantwortet hatte und denen meine Motivation eigentlich längst geläufig gewesen sein musste.

Einmal rund um den CSD wahrgenommen worden - und schon fällt man aus der engen Männlichkeits-Schablone wieder endgültig raus, in die man sich über die Jahre hinweg mühsam einzupassen versucht hat. Oder anders ausgedrückt: die ursprüngliche Idee, ein Mann könne auch ohne "queer" etwas anderes als Hosen tragen, wurde mit einem Fingerschnipps ad acta gelegt und mühelos durch "ach, doch queer!"  ersetzt.

Nochmal: Im Einzelfall ist mir egal, für queer gehalten zu werden, aber die Botschaft, Mann muss keine Hosen tragen, ist mir wichtiger.

Gerade gestern: Was habe ich genossen, im schwingenden Kleid bei 35 Grad und spät abends noch immer 27 Grad luftig bekleidet zu sein. Für eine gewisse Weile war ich unter anderen Männern (ausschließlich Männer, fast alle jung), von denen ich niemanden kannte, alleine. In dieser kleinen Weile hatte ich Zeit zum Nachdenken. Ich fühlte mich körperlich sauwohl. Keiner der Männer schien auch nur im Geringsten ein Problem mit mir zu haben, also hätte ich mich demnach auch sozial wohl fühlen können. Dennoch fühlte ich mich emotional bedrückt. Ja, das war wieder einer jener Momente, wo ich zutiefst bedaure, wie stark die Hosenbesessenheit bei Männern verbreitet ist. Bei all meiner persönlichen Freiheit, die ich durchweg genieße, stimmt mich das tieftraurig.

Insofern stimme ich Gregor ganz besonders in dem Punkt zu: Als Minderheit der rocktragenden Männer stehe ich für meine kleine Gruppe ein. Meine Vermutung ist, die Gruppe ist eigentlich viel größer, nur es trauen sich ganz viele nicht. Und mit der Etikette "Queerness" wird man die wenigsten davon befreien können.

Möge doch jeder tun, definieren zuordnen, denken und sagen was er will - egal, das ändert für die Person die ich bin, nichts.

Das ist richtig. Aber dennoch möchte ich nicht dauerhaft als absoluter Exot dastehen, genausowenig wie Frauen als Exotinnen dastehen, wenn sie sich in Hosen kleiden. Daher ist mir meine zueigene Botschaft eher wichtig, als was die Leute denken.
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Offline cephalus

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« Antwort #8 am: 16.08.2025 15:17 »
Hallo Wolfgang,
für einen Exoten wurde ich schon immer gehalten, in vielerlei Hinsicht - lange bevor ich es gewagt habe, öffentlich Röcke zu tragen.
Damit kann ich leben, um nicht zu sagen, ich strebe nicht nach Normalität.

Hemmend bei den Röcken war bei mir, und vermutlich auch bei vielen anderen, die latente Angst vor Ablehnung, Ausschluß oder Krtik. All das hat sich nicht bewahrheitet. Je weiter ich mich aus meiner Komforzone herausgewagt habe, wie z.B. in der Reha, desto mehr wurde mir bewusst, dass diese alten Befürchtungen obsolet sind.

Ich hatte, zuletzt in der Reha, viele intensivere Gespräche mit neuen Menschen zu vielen Themen. Ob mich jemand davon in irgendeiner Weise zu queer verortet oder nicht, weiß ich nicht, hatte aber auch keinerlei Auswirkung.

Im Generellen aber eher doch nicht, will ich doch auch andere Männer dazu inspirieren, sich nicht an die ewige Hose festzuklammern. Da ist eine Einschätzung als "queer" eher nicht förderlich.

Das basiert auf deinem Sendungsbewusstsein  ;)
Ich könnte nicht sagen, was für wen und was förderlich ist, aber was andere Männer tun, ist deren "freier" Wille im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten - den werde und will ich nicht beeinflussen.


GNC... aha, neues Wort, neue Schublade...!

So neu auch nicht ;D

Es ist halt schade, dass alles, was aus der engen Männlichkeits-Schablone herausfällt, gerne als Symbol der Queerness benutzt wird.

Ich finde es insgesamt bedauerlich, dass wir über den Begiffsbereich queer noch nicht hinweg sind, dass es immer noch eine Selbst- oder Fremdverortung von Menschen gibt, ob man irgendwas im Spektrum LGBTQ* ist, oder nicht.
MMn bleibt als Essenz "Mensch" übrig und es sollte egal sein, wer sich wie gibt, geben möchte, wer welche Beziehungen oder Erscheinungsformen bevorzugt.
Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse und wir sollte für uns und alle anderen lernen und akzeptieren, dass ein Mensch nie wirklich in eine Kategorie passt und sie auch überflüssig ist.
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Offline Skirt-Man

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« Antwort #9 am: 16.08.2025 17:32 »
Moin

An dem was Doppelrock schreibt, ist bestimmt ein Fünktchen Wahrheit dran.
Durch dieses ganze in die Öffentlichkeit rücken und sagen: "Ihr müsst." Reagieren viele mit Ablehnung.

Ich würde jetzt auch nicht extra meine Kleidung an so einem Tag anders wählen. Meine Bekleidungswahl hängt nur von meine Laune und der Aktivität ab.

Einige die da mitlaufen, wissen wahrscheinlich auch nicht mal, was der CSD bedeutet.

Offline doppelrock

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« Antwort #10 am: 16.08.2025 17:38 »
Da die wenigsten Mitglieder der queeren Community im Alltag Röcke oder Kleider tragen, ändere ich meine Kleidung nicht. Weder für einen Tag noch für einen Pride Monat (Juni). Aus Solidarität mit der Minderheit von Männern, die Röcke trägt. Das ganze Jahr. Selbst auf die Gefahr hin, zur queeren Community gezählt zu werden.

Verschwinden sie wirklich aus dem Sichtfeld, wenn man nicht 1x im Jahr eine Party inszeniert, um einen Hype darzustellen?
Dann würden ja auch die Frauen verschwinden, wenn man nicht 1x im Jahr Muttertag feiert. Oder Paare würden nur wegen Valentinstag zusammenfinden, ansonsten stirbt die Menschheit aus. Glaub ich eher nicht.

Mir ist es lieber, die Menschen, wie sie sind, das ganze Jahr aufrichtig zu wertschätzen und nicht 1x im Jahr oberflächlich Interesse vorzutäuschen Und wie gesagt, in weit mehr als 99% der Gespräche zwischen Menschen spielen Geschlechtlichkeit und sexuelle Vorlieben überhaupt keine Rolle. Es geht einfach um andere Dinge. Und wenn 2 Leute FREIWILLIG das zum Thema machen möchten - bitte sehr. Gern untereinander und ohne öffentlichen Zwang für alle und dauernd.

Wer natürlich der Denkweise unserer Staatskirchen nahesteht, wird Placebo fürs eigene Gewissen ohne einen Hauch von Nutzen für die Betroffenen bevorzugen. Eine Art Gratismut. Einmal im Jahr als Held und Wohltäter fühlen. Ohne die "Bedürftigen" zu fragen, ob sie diese Art der Aufmerksamkeit wollen oder gar ablehnen.

Offline SW Michl

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« Antwort #11 am: 16.08.2025 17:50 »
@Cephalus - letzter Absatz
Sehe ich auch so. Und außerdem:

Niemand kann ja wirklich beeinflussen, in welche Schublade man eingeordnet wird.
Manch einer wird mich als unzuverlässig einordnen, weil meine Bahn zu spät kam. Oder als arrogant, wenn ich mich gerade nicht auf mein Gegenüber einlassen kann. Ich selbst sehe das natürlich völlig anders.

Was will ich damit sagen? Das Bild, das sich Andere von uns machen können wir sowieso nicht völlig steuern. Ich versuche, das möglichst gelassen hinzunehmen. Für manche Menschen fällt ein rocktragender Mann in die Definition von queer. Na gut, dann ist das so.(Falls man sich dann näher kennenlernt wird das sowieso egal. Und sollte es dann noch zu Differenzen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung geben, könnte das sogar auch gute Gründe haben und die Chance eröffnen, neu über sich nachzudenken.)

Wenn uns also manche / viele Menschen als queer wahrnehmen, kann es vielleicht auch in unserem Interesse sein, als Vertreter dieser Randgruppe wahrnehmbar zu werden und 364 Tage im Jahr dazu beitzutragen, dass "wir queere Personen" nicht schrill und laut sein müssen sondern eigentlich ganz normal sind. Davon könnten alle profitieren. Ob wir dann in einer Parade mitlaufen wollen oder auch nicht...

Offline nasenbaer

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« Antwort #12 am: 16.08.2025 17:50 »
Ja, das war wieder einer jener Momente, wo ich zutiefst bedaure, wie stark die Hosenbesessenheit bei Männern verbreitet ist. Bei all meiner persönlichen Freiheit, die ich durchweg genieße, stimmt mich das tieftraurig.

Die Freiheit anzuziehen, was wir wollen, haben alle. Die "Hosenbesessenheit" ist allerdings längst auch bei den Frauen angekommen! Von 500 Schülern und Schülerinnen hatten höchsten 3-5 Schülerinnen Rock oder Kleid an. Auch in der Tanzschule tragen gefühlt über 80 % der Frauen Hosen. Wer Rock oder Kleid trägt gehört also eigentlich ehrlicherweise immer der Minderheit an, egal ob Mann oder Frau. Der eigentliche Unterschied ist, wie Frauen damit umgehen bzw. dass sie sich keine Gedanken darum machen, wenn sie als einzige Rock oder Kleid tragen und was andere darüber denken könnten!
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Offline Skirtedman

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« Antwort #13 am: 16.08.2025 18:16 »
MMn bleibt als Essenz "Mensch" übrig und es sollte egal sein, wer sich wie gibt, geben möchte, wer welche Beziehungen oder Erscheinungsformen bevorzugt.
Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse und wir sollte für uns und alle anderen lernen und akzeptieren, dass ein Mensch nie wirklich in eine Kategorie passt und sie auch überflüssig ist.
Jeder ist genau dieser einzigartige Mensch.


Deinen letzten Passus, cephalus, kann ich voll unterschreiben.
Dennoch ändert mit dieser Einstellung nichts an der Tatsache, dass der "freie" Wille verbreitet so frei nicht sein kann. Manchmal trauen sich Männer, mir zu sagen, dass sie selbst " diesen Mut" nicht hätten. Und wie oft lesen wir hier im Forum, dass Männer gerne mehr aus sich heraus gehen würden, aber ihr "freier" Wille das nicht zulässt. Und bisweilen lesen wir, dass eine Beziehung bedroht wäre, würde man seinen wahren Willen durchsetzen. Seltsamerweise habe ich noch nichts davon gelesen, wieviele Beziehungen in die Brüche gingen, weil die Frau mit Hosentragen anfing.

Solange die lieben Mitmenschen, die Freundin, die eigene Frau nicht Deinen oben erwähnten Passus inhaltlich verinnerlicht hat, silamge spielt es eben doch eine Rolle, als was ein Mensch verortet wird oder sich selbst verortet.
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Offline Peter58Muc

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« Antwort #14 am: 16.08.2025 20:16 »
MMn bleibt als Essenz "Mensch" übrig und es sollte egal sein, wer sich wie gibt, geben möchte, wer welche Beziehungen oder Erscheinungsformen bevorzugt.
Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse und wir sollte für uns und alle anderen lernen und akzeptieren, dass ein Mensch nie wirklich in eine Kategorie passt und sie auch überflüssig ist.
Jeder ist genau dieser einzigartige Mensch.


Deinen letzten Passus, cephalus, kann ich voll unterschreiben.
Dennoch ändert mit dieser Einstellung nichts an der Tatsache, dass der "freie" Wille verbreitet so frei nicht sein kann. Manchmal trauen sich Männer, mir zu sagen, dass sie selbst " diesen Mut" nicht hätten. Und wie oft lesen wir hier im Forum, dass Männer gerne mehr aus sich heraus gehen würden, aber ihr "freier" Wille das nicht zulässt. Und bisweilen lesen wir, dass eine Beziehung bedroht wäre, würde man seinen wahren Willen durchsetzen. Seltsamerweise habe ich noch nichts davon gelesen, wieviele Beziehungen in die Brüche gingen, weil die Frau mit Hosentragen anfing.

Solange die lieben Mitmenschen, die Freundin, die eigene Frau nicht Deinen oben erwähnten Passus inhaltlich verinnerlicht hat, silamge spielt es eben doch eine Rolle, als was ein Mensch verortet wird oder sich selbst verortet.
Da hast du als Single natürlich leichte reden, meine Frau unterstützt mich immer noch nicht , was das tragen von Röcken betrifft , weil sie nicht von anderen darauf angesprochen werden will.
Trägst du eigentlich in der Arbeit, Röcke oder Kleider ?
Du schreibst oft wie engstirnig es ist, dass die Männer sich einfach zweiröhrig bewegen, aber bei dir scheint mir das genauso geradezu zwanghaft zu sein. Es wäre doch schön, wenn man mal so, mal so unterwegs sein könnte, ohne einen Rock/Kleid tragen zu müssen.

LG Peter


 

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