Oktoberfeste gibt es inzwischen so viele wie Rüben auf dem Acker.
Manchmal sind die so klein, dass ein Geschäft einen Klapp-Pavillon vor seiner Eingangstür aufbaut und drei Stunden mit artgerechter Musi beschallt und ein bestenfalls bayerisches Bier ausschenkt.
Ich habe lange Zeit da einen Bogen drumrum gemacht, nachdem mir unser heimisches Oktoberfest zu kommerziell wurde und ich mich damit jahrezehntelang gar nicht mehr beschäftigt hatte. Ich hab mich vor zwei Jahren verändert, also gehe ich da inzwischen durchaus mal gerne hin, mache aber den Kommerz nur in sehr begrenztem Maße mit.
Demzufolge schlage ich da auch nicht zünftig auf. Sondern ich habe da mittlerweile so drei, vier Outfits im Sinn, die ich dafür einsetzen kann - die aber vordergründig nicht nach Alpentracht aussehen. Solch ein Gewand ist mir bislang zu teuer und mir stand bisher auch keines.
Eine gute Bekannte wollte mit mir mal shoppen gehen, um eine Lösung irgendwo zwischen Dirndl und meinen Outfits zu finden. Das werde ich nächste Woche bei einem Dorf-Oktoberfest von ihr wieder breit aufs Brot geschmiert bekommen, denn ich habe das nämlich geknickt wegen allgemeinem Kaufstopp, den ich mir wegen Platzproblemen und ausreichend großem Fundus auferlegt habe.
Insofern erinnere ich mich, was meine Mutter manchmal in den 70ern getragen hat, wenn wir in den Bergen im Urlaub waren: Kein Dirndl, sondern etwas, was man nur ansatzweise als Tracht interpretieren könnte. Und sowas reicht vollkommen für mich.
Ich hab trotzdem meinen Spaß!