Hallo Rockfan....
Klasse von Dir diesen Link gesetzt zu haben. Derartiges ermöglicht den Blick über Tellerränder.
Der Beitrag von Sandrina datiert erstaunlicherweise erst vom 16.10.2009. Sie zitiert anerkannte Stardesigner, die Mehr und Mehr den Rock und das Kleid am Mann an den Mann bringen wollen und stellt sich die Frage, ob sie etwa zu intolerant sei? Ich sage JA.
In ihrem Artikel gesteht sie wenig später jedem zu, das zu tragen, was ihm gefällt. Sie geht noch weiter, indem sie sich als studierte Modedesignerin bezeichnet, die Nichts dagegen einzuwenden hätte und keine Randgruppe diskriminieren will. Ja was denn nun?
Und wie kommt sie auf die absurde Idee, der rock- und kleidtragende Mann gehöre in diesen sich flott verändernden Zeiten zu einer „Randgruppe“? Gerade auch dann, wenn weltweit die Stardesigner den Rock und das Kleid für den Mann über den Laufsteg bringen.
Sie stellt die Frage, ob die Wirtschaftskrise daran Schuld hätte, dass die Stardesigner sich neue Märkte mit dem Rock und Kleid am Mann erschließen wollen? Sie kommt nicht auf die Idee, dass dieser neue Modetrend verstärkt von Männern nachgefragt wird. Stattdessen kritisiert eine m.M.n. unbedeutende, studierte Modedesignerin dreist die seit zig Jahren anerkannten Modeschöpfer. Es ist m.A.n. gerade von einer Modedesignerin töricht, Werturteile über die Nachfrage von Männern zu einem völlig anderen Modestil abzugeben.
Recht hat sie, dass es nur ein klein wenig Kreativität erfordert, um aus allem Dagewesenen mit Mut etwas grundsätzlich Neues, Großartiges und Individuelles zu machen. Stardesigner tun dies, unbedeutende Modedesigner werden unbedeutend bleiben.
Der Rock, oder das Kleid am Mann – bisher als Synonym für Weiblichkeit - ist eine
innovative Men's Fashion mit zunehmender Bedeutung. Kleidung auf der Grundlage von gesellschaftlich tradierten Geschlechterstereotypen weichen auf. Modebewusste Männer testen zunehmend ihre Individualität in der Kleidung analog den Möglichkeiten der Damenmode aus. Es geht also um völlig neue Modeoptionen für Männer.
Gerade hier im Rockforum wird das deutlich. Denn es wird nachgefragt, was im Männeroutfit für eine Öffentlichkeit zusammenpassen könnte? Die Unsicherheiten sind noch gewaltig. Gerade das aber belegt den Wunsch einer individuellen Stilfindung in der Männermode jedes Einzelnen. Der Nachholbedarf ist gewaltig.
Das Problem ist derzeit lediglich noch, dass die Anbieter dieser Männermodetrends in ihren Variationen – analog der Damenkleidung – dem noch zu wenig Rechnung tragen.
Daher verwundert es nicht, wenn Männer sich in den Frauenabteilungen der Modehäuser bedienen müssen, wenn sie für sich einen eigenen Stil finden wollen. Zudem sind aufgrund der Massenproduktion der Damenmode diese deutlich günstiger, als spezielle Männerröcke, oder Männerkleider. Der Witz ist, dass die Hersteller für diesen durchaus weltweit gewünschten Männermodetrend ohne höhere Produktionskosten ganz einfach bereits vorhandene Schnittmuster für Röcke und Kleider als „Unisex“ gestalten könnten.
Also eine Art Verschmelzung der neuesten Stile.
Die leidigen Themata Transvestit, Crossdress, Damenwäscheträger, Homosexualität- als Schubladendenken - im Zusammenhang mit einer neuen Männermodevielfalt wird m.A.n. zunehmend unbedeutend. Jungens wollen Modealternativen in Anlehnung an die Mädchenmode nicht, weil sie Mädchen sein wollen. Sie wollen sich nun endlich lediglich die Vielfalt in Stil und auch Beschaffenheit des Materials erschließen. Vermutlich war das schon lange so. Es führte aber in der Vergangenheit zu den Schubladendenken zu Transvestit, Crossdresser, Damenwäscheträger… usw., als eine gesellschaftlich nicht akzeptable Abartigkeit. Vielleicht wollten Männer aber schon immer eine gewisse Modegleichberechtigung?
Auch in der Damenmode wurde eine ähnliche Hetzjagd zur Hose an der Frau betrieben, wie nun der Rock oder das Kleid am Mann. Diese Hetzjagd in der Damenmode hat sich seit langem in Luft aufgelöst. Insbesondere gab es keine, oder kaum, gesellschaftlich negativ besetzen Begriffsdefinitionen zu Frauen, die die Männermode adaptiert hatten.
Männer wollen heute ihren eigenen Lebensstil mit eigenem neuem sozialem Status. Ein Neuzeitgeist, der auch in der Männermode zum Ausdruck kommen muss. Die steigende Gruppe von Männern, die sich nicht mehr in ein überkommenes Männerbild pressen lassen will, nimmt zu.
Der Anzugtragende Mann als potentieller Ernährer einer Familie mit hohem Einkommen und schmückendem Sozialprestige mag von vielen Frauen nach wie vor gerne gesehen werden. Mein Eindruck ist, dass Männer nicht mehr diesen von der Damenwelt gerne gewünschten Funktionen entsprechen wollen. Sie wollen frei sein von einseitig nachteilig geprägten gesellschaftlichen Normen der Vergangenheit. Auch in ihrer Mode.
Beste Grüße
Skirt
P.S. Irgendwie schade, dass der Freund von Sandrina anscheinend die Heels heimlich tragen muss. Er sollte es offiziell tun. Sie muss ihn nicht dazu zwingen. Er tut es mit Freude einfach, weil er eine studierte, aufgeschlossene Modedesignern als Freundin hat. Oder sollte ich mich da irren ?
