Interessantes Thema ... wobei mir die Aussage eines Freundes einfällt:
Digital ist in Dosen haltbar gemachte Konserve und schmeckt einfach nicht mehr!
Bei diesem Bekannten gibt es kein tragbares Musikgerät oder gar ein Autoradio, er ist überhaupt der einzige Mensch den ich kenne, der bei Musik richtig leiden kann. Ich hätte es mir nei vorstellen können, es gibt aber Menschen, die haben das absolute Gehör und die leiden wirklich, wenn Töne fehlen oder Schwingungen nicht wirklich da sind.
Das Problem an den digitalen Techniken ist die Kompression, es werden, ganz vereinfacht ausgedrückt, die Höhen und die Tiefen, die für uns Menschen eigentlich eh nicht hörbar sind, weggelassen. Es wird so ein wenig "egalisiert", Otto Normalverbraucher, so wie ich selbst auch wird das nie hören, nie hören können.
Das eigentliche Problem dahinter erklärte er mir mal anhand des MPEG Verfahrens für Video:
Wir lernen in unserem Leben auch, die allerkleinsten Details zu erkennen und wahr zu nehmen, das geschieht meist völlig unterbewusst, hilft uns aber z.B. Gefahrensituationen besser und schneller zu erkennen. Wir entwickeln soetwas wie einen "7.Sinn". Wenn jetzt aber diese ganzen Details in den Videos wegelassen werden, weil für unwichtig erachtet oder eben wie in dem Musikstück die Höhen und Tiefen beschnitten werden, können wir sie nicht mehr wahrnehmen, wir lernen sie nicht mehr kennen.
Das ist dann auch der Effekt, warum plötzlich Live Konzerte eine völlig andere Emotion erleben lassen oder eben die alte Schallplatte, die eben auch diese Spitzen der Klangfarben liefern kann.
Am leichtesten hört man das selbst als Laie bei Konzerten, wo der Künstler Live oder mit Playback singt. Beim Playback hat man, ohne zu wissen was da wirklich los ist, das Gefühl das da was fehlt ...
Davon ab, mir macht die mobile Musik Spaß und ich höre nicht wirklich Unterschiede, glaube aber trotzdem, das da vieles dran ist, denn oft genug konnte ich schon reagieren, bevor ich überhaupt gewusst habe jetzt reagieren zu müssen. Ich glaube, das kennt jeder so ein bischen und vielleicht liegt das ja wirklich an dem Erlebten, an der vielfältigen Wahrnehmung und des daraus Erfahrenem ohne das wir uns dessen wirklich bewusst sind.
Zum Schluß: Das iPad ist schon ne tolle Sache, aber nur wenn ich schon alles hab, Geld nicht wirklich ne Rolle spielt und ich ein nettes Spielzeug haben möchte. Es ist für Leute, die Musik hören, Videos schauen wollen, Bücher lesen (wobei dann das Ding die ganze Zeit in der Hand halten ist auch ätzend

) manchmal eben ne Mail schreiben wollen oder aber ausgiebig im Internet schoppen möchten.
So richtig wirklich zu gebrauchen ... da sind mir die Euros deutlich zuviel

Chrisko