Hallo Tine,
Ein sehr wichtiger Punkt, den Du da andeutest.
Ich nehme mal mich als Beispiel und gehe davon aus, dass es auch auf andere Männer zutrifft, die sich mit Mode beschäftigen.
Mir reicht die beschränkte Auswahl in der Herrenmode einfach nicht aus, um mich in dem Stil zu kleiden, wie ich es haben möchte. Deshalb erweitere ich meine Palette mit Elementen aus der Damenabteilung.
Wenn ich das erfolgreich umsetzen will, muss ich bei der Auswahl und Kombination sehr sorgfältig vorgehen, damit alles in Punkto Farbe/Schnitt/Accessoires so zusammenpasst, damit das Gesamtbild vorzeigbar ist und in keinster Weise meine Männlichkeit einbüsst. Schliesslich will ich ja immer noch als Mann erkennbar bleiben.
Ich richte mich auch nach keinen Vorbildern - sondern rein nach mir selbst, den ich muss am besten wissen, ob es gut rüberkommt, eben "geschmackvoll".

wenn ich mich im Spiegel betrachte. Kleidung ist und bleibt nun mal typenabhängig.
Ich richte mich daher nach Kleidungsstücken, die möglichst wenig feminine Details haben und deshalb als unisex durchgehen können. Von der Farbauswahl orientiere ich mich auch nach der Damenmode, deren Farben sind einfach vielfältiger und frischer.
Ein Beispiel: Wenn ich sage, ich trage Ballerinas, denkt jeder zunächst an diese Rotkäppchenschuhe aus Billigmaterial vom Discounter. In Wirklichkeit trage ich die schlichten sportlichen Modelle mit Schürung, die eigentlich nichts anders sind als Turnschuhe mit weitem Ausschnitt.
Es gibt auch tolle Herrenkleidung - die man aber meist nicht in herkömmlichen Geschäften findet. Ebay ist deshalb die Quelle der Wahl, da kann ich mir den Artikel in aller Ruhe angucken und mir durch den Kopf gehen lasse, was dazu past. Meist habe ich das komplette Outfit schon im Kopf, und muss nur die entsprechenden Teile zusammensuchen.
Und dann noch die Sache mit der Passform: Warum soll ich zu den schlabbrigen Cargoshorts greifen, wenn es doch viel besser passende Damenshorts gibt. Kann doch nicht sein, dass ich schlecht passende Herrenkleidung tragen muss, nur um der Norm gerecht zu werden. Dasselbe bei Sandalen. In Römersandalen habe ich einen 1000x besseren Laufkomfort als in diesen "Autoreifen mit Spanngurten" bzw. "Altherrenlatschen passend zum Rollator"
Kurz: Weil man als Mann zu schnell in eine Fetisch/Schwulen-Schublade gesteckt, muss man bei ungewöhnlichen Outfits besonderes Augenmerk legen, dass es passt. Man sieht im Web von Designern zwar genug Beispiele von Männern in femininerer Kleidung, aber das sind für mich eher abschreckende Beispiele, wie man es NICHT machen sollte - weil es in meinen Augen nicht strassentauglich, sondern lächerlich aussieht - eben einfach übertrieben. Zumindest nach meinem Geschmack.
Wollte das mal als Erklärung erläutern.
LG
teerpirat