Nun ja, was bei den Prête-a-porter-Schauen so gezeigt wird, ist vielfach nicht lltgstuglich - weder auf der Straße, noch im Büro oder beim Opernball.
Allerdings - und das ist der Unterschied zu der Herrenkollektion - wird das, was halbwegs tragbar erscheint auch sofort von den Modelabels, bishin zu H&M und Quelle (o.ä.) übernommen, angepasst und angeboten.
Bei den Herren? Fehlanzeige! Selbst wenn alle namhaften Top-Designer für die nächste Saison klassische, aber scharlachrote Herren-Anzüge propagieren würden, so fände man solche bei C&A bestenfalls in Größe 128 oder 110, aber sicher nicht in Gr. 54 - und wenn, dann bestenfalls in einem ins siennabraun-changierenden Rubinrot.

Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben:
Nicht allein die Nachfrage bestimmt das Angebot - sondern umgekehrt!
Wenn es nur Anzüge in Schwarz gibt, kaufe ich mir doch davon nicht gleich zehn Stück, sondern bestenfalls soviel, dass ich während ich den einen tragen, den anderen zur Reinigung bringen kann und ggf. einen weiteren zum Schneider.
Und darum kaufen Männer meistens nur dann Klamotten, wenn die derzeit getragenen Modell verschlissen sind. Und nicht, weil es etwas neues zu kaufen gibt.
Männer haben aber auch Glück. Frauen kann man da auch leichter manipulieren.
Denen erzählt man das eine Jahr 7/8 Hosen sind der letzte Schrei; die nächste Saison sagt man, das wäre ein NoGo und nur ganze Hosen wären okay. So schafft man sich Absatzmärkte!
Für den Mann gibt es nur die 1/1 Hose. Alles andere reden ihm schon Mutter, Freundin, Frau, Bekannte aus.
Der Mann bringt nur dann Sachen zum Rot-Kreuz-Container, wenn er weiß, dass man daraus nur noch Putzlumpen machen kann.
Doch zurück zum Ausgangsthema:
Trotz all der Misere hast Du dennoch Recht. LEIDER!
Brad Pitt oder David Beckham sind auch schon im Rock zu sehen gewesen. Reaktion? Nieder schmetternd!
Die könnten sich durchaus von Nobel-Schneidern was tolles auf den Leib zaubern lassen, aber es wird ihnen medial vom Leib gerissen.
Dennoch denke ich, dass eine größere Öffentlichkeit auch zu einer "Normalisierung" führt.
Momentan sind all diese "typisch weiblichen" Accessoires am Mann etwas ungewohnt und lassen viele Leute irritiert schauen. Aber wenn jeder zehnte Mann auch mal Rock trägt, wird keiner mehr komisch schauen.
Die Haute-Couturiers müssen wir wohl nicht belatschern - die probieren es ja!
Eher müssen wir Druck auf die Einkäufer/ Designer der großen Ketten (H&M, C&A, P&C, usw.) ausüben und auch redaktionell auf Modetitel - von GALA bishin zu den Klamottentipps in der BRAVO oder MensHealth.
3 spacige Röcke bei H&M ins Regal zu hängen, wird niemanNden hinterm Ofen hervorlocken und/ oder berkräftigen,
es doch mal zu versuchen.