Der einzige Punkt, der als rein weiblich anzusehen ist, ist wohl die ausgearbeitete Brustpartie. Die anderen Punkte sind eher reine Gewohnheitssache und auch teilweise in der Herrenmode wiederzufinden.
Transparente Stoffe findet man in der Herrenmode eher seltener. Jedoch dürften sowohl Kompressions-/ Stützstrümpfe dazu zählen, wie auch Netzunterhemden. Halbseidene Oberhemden gibt es eher nur bei Beate Uhse und sind auch eher was für daheim/ den Besuch im Swinger Club.
SpitzeRüschenhemden gibt es auch heute noch für den Mann. Ist aber eher was für Extrovertierte und Künstler -> z.B. Prince.
BlumenmusterKlar gibt es die! Hat man Jürgen von der Lippe schon mal in unifarbenen Hemden gesehen?
bestimmte FarbenJein. Mittlerweile kann man auch als Hetero-Mann rosa Hemden tragen. Lila gilt hingegen bei (vielen) Männern immer noch als Friedens- und Emanzenfarbe (obwohl es bei den Fashionistas schon vor Jahren trendy war). Rot und orange gelten ebenso wenig als „geschlechtszugehörig“.
Einzig bei Kleinkindern hat sich wohl mädchenrosa und bübchenblau in den Köpfen festgesetzt.
"Wie heißt denn der Junge?"
"Annemarie"
"Der ist aber süß."
"Das ist kein ER, sondern eine SIE!"
"Ach und warum liegt SIE in einem blauen Kinderwagen?"
VerarbeitungJein. Klar, so eine Latzhose mit Zollstocktasche ist natürlich robuster verarbeitet als ein luftiges Sommerkleid. Aber eine Tuchhose zum Anzug ist nicht wirklich widerstandsfähiger als das Kleid oder der vergleichbare Rock zum Kostüm.
nackte Hautpartien (würde ich noch um bauchfrei ergänzen)
Auch hier: jein! Nackte Schultern sind beim Mann begrenzt akzeptiert. Gilt mit ausgeprägten Muskeln als prollig; ohne Muskeln als albern.
Ebenso bei offenen Schuhen oder kurzen Hosen hängt dem Manne oft das Image nach, dass solch ungepflegte (und ungebräunte) Körperteile nicht nackt gezeigt werden sollten.
Da gilt eher der Ekel der Damen als Begründung und weniger die "feminine Ausstrahlung" des behaarten Primaten für das "NOGO".
ausgearbeitete BrustpartieJA.
Betonung der Taille durch den SchnittGibt es durchaus. Alleine die Sackos im Normalschnitt, weisen eine Taillierung auf; manche Oberhemden sind auch „slimfit“ geschnitten. Jedoch taucht es bei Freizeitkleidung kaum auf.
"Schatz, das sieht unmöglich aus, wenn Du das Hemd in die Hose steckst!"
Schuhe mit AbsatzJein. Kommt immer drauf an. Ein Cowboystiefel mit 5cm Absatz wird u.U. weniger „feminin“ wahr genommen, wie ein Pumps mit gleicher Absatzhöhe.
Nach derzeitiger Mode, ist jedoch alles mit mehr als 3,5cm verdächtig und gilt bis 5cm als Schummelschuh (-> Nicholas Sarkozy, Tom Cruise); darüber hinaus als „weibisch“ – selbst wenn es sich dabei um speziell für Männer entworfene Heels (z.B. von Rad Hourani/ Rick Owens) handelt. Wobei dies eben auch eine Bildungs- und Gewohnheitssache ist.
feine SchuheEher nein. Wobei man bei manchen halbgebildeten Kiddies schon für Verwunderung sorgt, wenn man strahlend geputzt Schuhe trägt; geschweige denn Lackschuhe. Aber das muss man der Sneaker-Turnschuh-Generation eben nachsehen. Sie kennt es einfach nicht besser/ anders.