Hallo AsiaHarry!
Nur, was bringt mir das, wenn es inzwischen tausende solcher Bücher gibt, die den Mann heutzutage so schlecht wegkommen lassen, wenn nicht mal die Autoren dieser sinnlosen Zeilen selber bereit sind irgendetwas daran zu änderen?
Ach, was bin ich nicht schon auf tausenden dieser "Experten" in den weiten des Internets gestossen. Jeder faselt irgendwas von Individualität und diesen ganzen Schwachsinn, und präsentiert sich selber dabei als ganz angepasstes Männliches Lebewesen im Anzug.
Und immer dann wieder diese Studien... Mann was willst eigentlich?... willst du immer ein Soldat in Uniform bleiben?...
Ich lese viele Bücher. Und ich empfehle selten welche. Dieses ist herausragend, außergewöhnlich. Schlichtweg allein deswegen schon, weil der Autor eben nicht den Mann schlecht wegkommen lässt. Wenn man das Buch liest, kriegt man schon mit, dass er sich selber von vielen männertypischen Eigenheiten löst oder lösen möchte. Lies einfach mal die Rezensionen bei Amazon zu dem Buch. Ich stimme den meisten zu.
Grundsätzlich geht es dem Autor um emotionale Emanzipation des Mannes. Wie ich schon mehrfach anführte, muss diese emotionale Emanzipation der erste Schritt sein, wenn sich irgendwas bei den Männern ändern soll, auch modisch. Denn Mode ist Ausdruck emotionalen Empfindens und kann nicht losgelöst vom Innenleben betrachtet werden. Die triste Mode für den Mann drückt sehr gut aus, wo sich Männer heute emotional befinden -- auch wenn es vielen vielleicht schwerfallen wird zu glauben, dass Frauen so emotional sind, wie ihre Kleidung ausdrückt.
Ich vermute aber, auch schon vor der Lektüre dieses Buches, dass vielen Männern ihre emotionale Leere oder Unbeholfenheit nicht bewusst ist. Oder sie sich ihrer Gefühle schämen, weil sie sie als 'unmännlich' betrachten. Die Gründe sind zahlreich und auch da nachzulesen. Diese verschlossene Gefühlswelt ist gemäß dem Autor eine der Hauptursachen für viele männertypische Probleme und Unzufriedenheiten, und ich neige dazu, ihm zuzustimmen, da das skizzierte Bild schlüssig ist und meinen Erfahrungen entspricht.
Lustigerweise führt er einem mit den ersten Zeilen schon in seine Motivation ein, selber ein Buch über die Männerpsyche zu schreiben, da er beim Blättern in einem einschlägigen Ratgeber lesen musste, dass Männer gefühllose, sexbessenene, selbstsüchtige Rüpel. Und er das so nicht stehen lassen wollte.
Wie so ein Buch helfen kann? Wenn sich genug Männer damit auseinandersetzen und anschließend mit ihrer Gefühlswelt, verschiebt sich der Anspruch der Männer an sich selbst. Sie werden bessere Vorbilder für Jungen, die sich dann nicht mehr von der Emotionalität der Frauen und Mädchen distanzieren müssen. Klar ist der Effekt gering. Aber besser als überhaupt keine Bewegung. Und man kann, wenn man das Buch gelesen und für gut befunden hat, es weiterempfehlen. So wie ich das jetzt mache.
LG
Masin