Was habe ich denn da für ein Wort geschrieben:
Unahhällige Männer
?

Gut, dass Du das trotzdem verstanden hast, Rock aktiv!

Aber:
Dann sind doch aber solche Männer selber schuld, wenn sie zu feige sind auszubrechen.
Ist man wirklich selbst schuld, welche Charakterzüge man teils durch die Gene, teils durch frühkindliche Eindrücke, teils durch spätere Erlebnisse, erworben hat?
BA-Student auch, wovon ich mich denn befreien würde, da es nichts gäbe und die Herrenmode genügend Gestaltungsmöglichkeiten bieten würde.
Wir sprachen gestern bei der Veranstaltung "Philosophie im Pumpwerk" in Siegburg über Freiheit. Da wurde ein Beispiel genannt: Ein Mann sitzt in einem Raum, aus dem er nicht heraus kann, weil die Tür abgeschlossen ist. Solange er nicht das Bedürfnis hat, den Raum zu verlassen, fühlt er sich trotzdem nicht unfrei. Aber wenn der Wunsch aufkommt, wird er sich gewahr, dass er eingesperrt ist. Das passt doch hierher, gell?
Wir tragen Röcke aus einer Grundeinstellung heraus.
Genau! Das ist die Grundeinstellung, über die sich diese bayerische Autorin lustig macht.
60 Jahre sind zwar eine kürzere Zeit, aber mir doch noch zu lang. Ich trage heute schon Röcke.
Ich auch, und ich genieße es und finde es schade, nicht schon viel früher damit angefangen zu haben. Zu lang sind die 60 Jahre doch eher für die, die gerne würden, sich aber nicht trauen und dadurch dazu beitragen, dass es vielleicht sogar länger als 60 Jahre dauert.
Du meinst sicherlich berufliche und traditionelle Rollenbilder die heute weniger gepflegt werden.
Ja, und z.B. kirchliche oder andere religiöse Feste.
Und genau darum ist die Mode konservativer geworden. Weil sich die Geschlechter in ihren Aufgabenreichen nicht mehr großartig unterscheiden, müssen oder wollen sich die Menschen desto mehr in der Kleidung unterscheiden.
Interessanter Gedanke! Ja, wir haben eine Sehnsucht nach Identität, regionale, religiöse, ehtnische, berufliche, geschlechtliche. Deswegen ist ja auch Fundamentalismus eine Erscheinung der Moderne, eine Gegenbewegung gegen zu hohe Komplexität.
Denn Rock für den Mann etablieren funktioniert daher nur an Männern, die Spaß am spielen mit den Geschlechterrollen haben. Das ist tatsächlich so. Und zudem muss ergründet werden, wie sich Traditionen verwurzeln und wie man sie neu gestaltet.
Ja, das kann man so sehen.
Diese Gedanken machen sich Modemacher nicht und darum kommt der Männerrock von den Laufstegen nicht in die breite Masse.
Das glaube ich wiederum weniger. Es sind eher die Geschäftsleute, die sich diese Gedanken erst machen, wenn man damit Geld verdienen kann. Die Modemacher sind ja eher Künstler, die sich viele Gedanken und Gefühle machen. Aber ihre Modelle sind für viele Otto-Normal-Männer zu extravagant und zu auffälig und zu teuer. Deswegen kommen sie nicht auf die Straße. Mir gefallen viele Modelle auch nicht, sondern bevorzuge "klassische" Jeansröcke.
LG, Michael