Autor Thema: Modedesigner_inn  (Gelesen 33873 mal)

androgyn

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Modedesigner_inn
« am: 20.01.2015 07:39 »
Hallo,

hat von euch schon jemand mal mit dem Gedanken gespielt, Modedesiger zu werden? Oder fehlt da die gewisse Hippness dazu?

LG

Offline DesigualHarry

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #1 am: 20.01.2015 20:04 »
Hallo!

Heute würde mich diese Richtung schon sehr reizen.... Aber in meinen Jugendjahren war soetwas noch nicht in meinen Gedanken. Das Ländliche sehr Brauchtum behaftete hier bei uns in Tirol hätte einer Internationaler Karriere als Modedesigner wohl keinen Riegel vorgeschoben, wenn ein Andreas Krohntaler es auch geschafft hat... D ;D ;D Wohl aber eher die Vorstellungen der Eltern... ;D

Offline cephalus

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #2 am: 20.01.2015 20:30 »
Ich mühe mich redlich  ;)

Aber außer ein paar kreativen Ideen gehört auch eine Menge Handwerkszeug dazu, was das Wissen über Stoffe, Schnitte usw. betrifft. Nicht umsonst gibt es entsprechend Ausbildungen die bevorzugt auf einer Lehre oder einem Studium basieren.

Und, ja, stünde ich nochmals vor der Berufswahl, hätte ich nicht schon zwei Studiengänge durch, und nicht eine Familie und eine eigene Firma, ja ich würde es in Erwägung ziehen.

So bleibe ich dabei, gelegentlich etwas für den Eigenbedarf zu entwerfen, auch gerne mal für meine Frau, zu schneidern und mich immer wieder darüber zu ärgern, dass man als Normalbürger nicht die Stoffe bekommt, die man gerne hätte.
Dass es mir am "Handwerkszeug" fehlt merke ich immer wenn ich einen anderen Schnitt entwerfe, und ich immer einige Versuche brauche, bis es sitzt ::) Aber, über die Jahre bin ich besser geworden ;D

Cephalus


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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #3 am: 21.01.2015 20:07 »
In Gedanken habe ich mich durchaus mit dem Gedanken beschäftigt Modedesigner zu werden.
Allein schon weil es die Klamotten die ich mir wünsche nicht wirklich gibt.
Es geht ja nicht darum Damenmode für den Mann tragbar zu machen.
Mein Männerkörper ist anders, es gibt andere Dinge die man betonen könnte oder kaschieren, es gibt andere Bedürfnisse in Bewegungsfreiheit und der Aantomie.
Besipiele könnte man ja in der Vergangenheit finden und dabei Anleihen, aus der modernen Damen und Herrenmode nehmen.

Ich hab mal versucht Zeichnungen zu fertigen. Mein Modell war der PioneerX Mann ( die Abbildung des nackten männlichen Menschen in der Sonde ) und hab sie mit ein paar selbstentworfenen Kleidungstücken ausgestattet.
Leider sah das ganze immer irgendwie nach Putzfrau aus. Deshalb habe ich es gelassen.
Vielleicht müßte man das Ganze noch einmal anpacken, mit einem proffessionellerem Programm wie Poser neu anpacken.

Schnitte erstellen und selbst etwas nähen gehört allerdings nicht zu meinen Fähigkeiten. Deshalb bleiben meine Visonen nur Visionen.
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Offline Luan

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #4 am: 21.01.2015 22:31 »
Hier in Mainz ist sogar ein Modeschöpfer ausgezeichnet worden, so war es heute bei mir in der Zeitung zu lesen.
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

androgyn

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #5 am: 25.01.2015 14:11 »
Hallo,
danke für die vielen Antworten.
Ich hoffe es schreiben noch mehr.

Modedesign ist das beliebteste Studienfach.
- Voraussetzung ist Hochschulreife. Für eine Ausbildung ist minimum Mittere Reife wünschenswert.
- Für ein Modefachstudium werden 6 Semester benötigt.
- Es wird eine Mappe mit eigenen kreativen Ideen verlangt. Diese kommen in ein Vorauswahl mit mehreren Bewerbern.
- Danach geht es zu einem Persönlichkeits- und Eignungstest. Hier wird auf Durchhaltevermögen und handwerkliches Geschick, wie zeichnerisches/künstlerisches und gestalterisches Talent getestet.
- Während des Studiums steht je nach Universität ein mehrwöchiges wöchiges Praktikum bei verschiedenen Modefirmen an.
- Danach folgt der Abschluss mit einer Diplomarbeit eines frei wählbaren Themas inkl. einer selbstorganisierten Modenshow.

Wenn man das überstanden hat, heißt es im Gespräch bleiben und sich mit seinen Werken von anderen abheben.

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #6 am: 29.01.2015 10:47 »
Heutzutage muss man für fast alles was interessant ist eine Hochschulreife mitbringen.

Aber wir wollen ja nicht ernsthaft im Modeberiech arbeiten, sondern nur mehr Kleidungsmöglcihkeiten haben.
Da wir so weinige sind, und in der Öffentlichkeit nicht sichtbar sind wird es die Modeindustrie kaum interessieren welche Kleider wir gerne hätten, und ws sich daraus machen liese.
Dies bleibt leider uns ganz alleine überlassen.
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androgyn

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #7 am: 29.01.2015 11:50 »
Aber wir wollen ja nicht ernsthaft im Modeberiech arbeiten, sondern nur mehr Kleidungsmöglcihkeiten haben.
Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Lagerefld ist auch Modedesigner geworden, weil er die damalige Mode grausam fand.

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #8 am: 30.01.2015 15:02 »
Es ist etwas sehr schwierig sich im fortgesetzten Alter (48) noch einmal ernsthaft mit dem Gedanken auseinander zu setzen tatsächlich Modedesigner zu werden. Vor allem wenn man keine akademische Vorbildung hat und bisher hauptsächlich in der Elektrotechnik gearbeitet hat.

Da bedürfte es einem großzügigem Polster an finanzieller Freiheit, das bei mir leider nicht vorhanden ist. Wäre es nicht so, hätte ich das möglicherweise schon vor 20 Jahren umgesetzt.  Ich denke, das geht vielen von euch ebenso.
Wir sind in unseren Leben, den Weichen die uns gestellt wurden, die wir selbst gestellt haben und den daraus enstandenen Möglichkeiten weitgehend gefangen.

Was bleibt ist der Wunsch nach anderer Kleidung und nach mehr Möglichkeiten sich zu kleiden.
Ich hätte ja durchaus Ideen zu alternativer Männerkleidung für verschiedene Lebensbereiche.
Design-Anleihen dazu würde ich aus der Vergangenheit und aus der Damenmode entnehmen.Die Kleidung sollte aber dem modernen Leben und der männlichen Anatomie entsprechen und mit modernen Stoffen umgesetzt sein. Nur wie sollte ich diese umsetzten? Und wenn ich sie umgesetzt hätte, wer würde diese neue Kleidung dann kaufen?
Wer wollte sie dann im Alltag tragen?

Leider ist der Markt ja sehr klein.



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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #9 am: 30.01.2015 15:03 »
Vielleicht sollten wir hier ja mal eine Art Design Wettbewerb starten.
Wo, sonst wenn nicht hier?
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Offline Ben

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #10 am: 30.01.2015 18:19 »
Schneider ist immer noch ein klassischer Ausbildungsberuf.

androgyn

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #11 am: 30.01.2015 18:47 »
Schneider ist immer noch ein klassischer Ausbildungsberuf.
Schneider ist aber kein Modedesignerberuf. Und oft wird für Firmen geschneidert, die eine klare Vorstellung von ihrer Firmenphilosophie haben, wie sie nach außen getragen werden soll. Siehe DB, Lufthansa, Adidas usw. Die meisten Schneider sind Angestellte und müssen gemäß Kundenauftrag nähen. Da bleibt nicht viel Freiraum für eigene abgedrehte Kreationen. Auch wenn man eine kleine Schneiderei hätte, kommen meist Kunden aus der "konservativen" Ecke, die das Gewohnte bevorzugen.

Offline cephalus

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #12 am: 30.01.2015 19:48 »
Hi Zwurg,

man kann immer, wenn man wirklich will...
Zuerst sollte man aber klären, was man wirklich will.

1.Sich selbst etwas kreativer kleiden, eigene Sachen entwerfen  und evtl. selbst machen?
2.Oder darüber hinaus im kleinen Rahmen auch für andere etwas entwerfen?
3.Vielleicht sogar kleine Serien vermarkten?
4.Oder am großen Rad der Mode drehen?

Punkt 4. erfordert wohl einiges an Können, Glück, Verbindungen und Zeit.
Alles andere kann man sich selbst beibringen, neben dem Beruf als Hobby betreiben und vielleicht ein bisschen was zum Kauf anbieten, in einem Webshop, bei etsy, Dawanda oder vielleicht in einem kleinen kreativen Modeladen?

Natürlich kostet es Zeit, viiiiele Fehlversuche und Geduld. Bei mir hat es zwar Jahre gedauert, aber mittlerweile sieht man meinen Kreationen an der Verarbeitung nicht mehr an, dass sie nicht von der Stange sind – es kommt nur manchmal die Frage wo man sowas kaufen kann.

Für mich habe ich beschlossen, nur meine Familie und primär mich selbst zu versorgen, weil ich einfach Spaß will, und mir  die reine (Serien-)Produktion keine Freude bereitet  und sie auch nicht wirklich gewinnbringend erscheint.
Außerdem sehe ich mich derzeit nicht in der Lage Schnitte an Größen zu adaptieren, die ich nicht live zum Anpassen zur Verfügung habe.

Wenn Du nicht hoch hinaus willst, reicht ein Stück Stoff, eine Nähmaschine, eine gute Idee ein paar Kleidungsstücke zum zerlegen (mal ansehen wie was gemacht wird und um eine Idee von Schnittführung zu bekommen und viel Geduld.
Gefallen muss es dann auch nur Dir und sonst niemanden.

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #13 am: 30.01.2015 20:31 »
Hallo Caphalus,

Du hast sicher recht, dass man etwas erreichen kann wenn man wirklich will.

Ich trage nun seit Anfang 2002 zuweilen Röcke in der Öffentlichkeit und war früher regelmäßiges Mitglied des Münchner Männerrockstammtisches. Nach der den euphorischen Anfangsjahren glaubte ich ein Pionier einer stetig größer werdenden Bewegeung zu sein.

Dies hat sich zeimlich gewandelt.

Der Stammtisch kommt heute nur noch einmal im Jahr zusammen und dann hocken wir vielleicht zu dritt da wo früher manchmal 20 Männer saßen.

Ich trage heute weit weniger Rock als früher, und fühle mich auch nicht mehr wie ein pionier sondern eher wie ein Freak.

Trotzdem der Wunsch kreativere kleidung zu tragen und mehr Wahlmöglichkeiten zu haben bleibt.

Von daher kommt für mich eigentlich nur noch Punkt Nr.1 in Frage, wenn ich nach der Arbeit die Kraft dazu aufbringe.
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androgyn

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Re: Modedesigner_inn
« Antwort #14 am: 30.01.2015 21:25 »
Dies hat sich zeimlich gewandelt.

Der Stammtisch kommt heute nur noch einmal im Jahr zusammen und dann hocken wir vielleicht zu dritt da wo früher manchmal 20 Männer saßen.

Ich trage heute weit weniger Rock als früher, und fühle mich auch nicht mehr wie ein pionier sondern eher wie ein Freak.
Dann bist du schon näher an der Ursache, als alle anderen, warum dies so weit gekommen ist und kannst es besser erläutern, warum du dich eher als Freak fühlst. Brauchst du eine rocktragende Peergroup?  (oh gott, wir schweifen wieder ab).

Von daher kommt für mich eigentlich nur noch Punkt Nr.1 in Frage, wenn ich nach der Arbeit die Kraft dazu aufbringe.
Ich merke gerade. wie stark der Misststand ist.
Da ersehnt man sich den Feierabend um nochmal 3 oder 4 Stunden einen Rock tragen zu "dürfen".
"Die Kraft zu finden" macht den Misstand der Männer überdeutlich. Hier muss schnellstens eine Reform der Gleichtstellung her. Überall wo es keinen Sinn hat, auf Arbeits/Hygieneschutz, muss auf das Recht Rock in der Arbeit bestanden werden. Besonders, wenn Frauen im Sommer im Rock zur Arbeit kommen dürfen.
Das Bestehen auf Dresscode bei Männern ist nicht haltbar, denn die Hose kann durch einen knielangen schlichten Rock eingetauscht werden. Auch wenn mir schon einer gesagt hatte: "Ich hab wichtigeres zu tun und nicht die Zeit für diesen Gleichberechtigungsunsinn. Dafür ist mir meine Karriere zu wichtig, als  dass ich mich lächerlich mache". Jaja, so sind die meisten Männer. Darum wird das nichts. Frauen würden alle Hebel in Bewegung setzen.


 

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