Lieber Marcel,
so rein physikalisch sind Farben nur Lichtbrechungen, aber kulturell können sie ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. So war Gelb in China lange Zeit dem Kaiserhaus vorbehalten. Wenn sonst jemand ein gelbes Kleidungsstück trug, war das ein Grenzübertritt. Wenn in Indonesien ein Mann einen Sarong mit Blumenmuster trägt, ist das ein Grenzübertritt zum Weiblichen, in Polynesien dagegen nicht. In unserer hiesigen und heutigen Gesellschaft ist rosa feminin besetzt, ein Rock auch, ein rosa Rock erst recht. Das bedeutet aber nicht, dass man die Grenze nicht überschreiten darf und auch nicht, dass die Grenze für immer und alle Zeit existieren wird.
LG,
Michael
Ja, das tolle an Lichtbrechnung/Reflektion/Absorption zur Erzeugung von "Farben" ist, dass man
Licht braucht!
Nicht jeder ist so be- oder auch
erleuchtet, daher kleiden sich manche nur grau (im Sinne von
Eintönig), weil sie auch nur in Schattierungen von"Grau" (oder gar schwarz/weiß ohne Berücksichtigung der Abstufungen dazuwischen) denken

Du hast es richtig gesagt:
es bedeutet nicht, dass man Grenzen nicht mal überschreiten soll und es muss auch nicht immer so bleiben. Warum? Weil diese Grenzen bezüglich der Kleidung nur in den Köpfen existieren und sich größtenteils aus den Sehgewohnheiten manifestiert haben. Ich habe festgestellt: mit einem Jeansrock kann man sehr gut damit beginnen, die Sehgewohnheiten aufzubrechen, denn Jeans ist häufig im Straßenbild vorhanden und wird daher am wenigsten als "anders" empfunden.
Ich trug beispielsweise meist im öffentlichen Raum im Sommer Jeansröcke, daher habe ich auch verschiedene in blau, schwarz oder weiß, andere Farben kamen später hinzu. Ein normal blauer oder schwarzer
Jeansrock ist auch unauffälliger als ein Klit.
