So ganz verständlich kommt mir der Bericht nicht vor. Warum tritt der dritte mit unmittelbarer Gewalt in das geschehen, nachdem anscheinend die ersten zwei abgelassen haben? Irgendwie gibt das keine schlüssige Handlungsfolge. Nun, von mir wurde vor kurzem etwas recht belangloses im Lokalteil einer Zeitung berichtet. Ich habe gestaunt, wieviel Fehler die Reporterin, die mich interviewt hat, in den Bericht reinbrachte. Wenigstens war alles harmlos. Hier wurde wohl ähnlich genau berichtet oder viellericht fürs Verständnis wichtige Kleinigkeiten weggelassen.
Sicher kann man wohl sagen, daß die Verteidigung mit dem Messer eine schlechte Idee war. Sie hat nicht nur nicht funktioniert, sondern wahrscheinlich auch die Gewaltbereitschaft der anderen erhöht, denn nun fühlten sie sich angegriffen. Was aber geholfen hätte, kann ich nicht sagen. Allerdings mahnt dies zur Vorsicht, insbesondere mit Gegenangriffen, da diese die Gewalt exkalieren lassen können.
Der erwähnte Krimi bestätigt nur die Patriachatsvorstellung. Erst der böse Mann der die arme beruflich abhängige Frau zu Hungern zwingt, als wären wir Männe von Hungerstecken begeistert. (Warum findet man die in den Modemagazinen, die kaum einen Mann interessieren, aber nicht in Pornoheftchen?) Wahrscheinlich sollten wir Mitleid mit der armen Täterin haben, die sich nur mit Mord, der fatalerweise verboten ist, wehren kann. Dann zieht sie die ihre Verachtung der Weiblichkeit ihm nach dem Mord symbolisch per Frauenkleidung als Demütigung an. Daß ihre Handlung ihre eigene Weiblichkeitsverachtung zeigt, die sie auf ihn projeziert, fällt wohl vorwiegend nur dem auf, der kapiert hat, daß Frauenkleidung was angenehmes und schönes ist. Folglich muß ein Mann, der sich freiwillig mit sowas "demütigt" pervers sein. Geschichten vom Patriachat sind nun mal auch mit vielen Unstimmigkeiten sehr beliebt. So ein Krimi ist nur Fiktion, beinflußt aber möglicherweise das Gesellschaftsbild.
Gruß,
Jo