Lieber Michael
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß bei Deiner Wanderung und freue mich schon auf September.
Zu Straßburg:
Bei der Diskussion kann ich Dir leider keine Klarheit verschaffen. Ich blick da nicht mehr durch.
Wenn alle nur drüber diskutieren und keiner hingeht, werdet ihr nie herausbekommen, ob es dort intolerant zugeht oder nicht.
Ich bin in der Ortenau im Urlaub, da ist es nicht so weit.
Ich gehe mal hin, schau mir das an und dann sehe ich ja, ob mir das gefällt oder nicht. Vielleicht versteh ich auch nur Bahnhof falls keiner Deutsch kann 
Mal schauen, ob ich einen besonders femininen Rock finde, um die Toleranzschwelle zu testen. Oder wenn es sommerlich heiß wird, kann ich ja mein Kleid tragen. Aber ich glaub, ich hab nur Männerröcke, auch wenn sie mal aus der Damenabteilung stammten 
Auch ohne dieses Treffen hätte ich einen Ausflug nach Straßburg gemacht.
Was schon so spät
Jetzt aber Gute Nacht.
Grüßle
Jürgen
Lieber Jürgen,
wäre ich in der Nähe von Straßburg, würde ich auch mal spinxen gehen. Ich hatte ja an der Formulierung der Einladung, wie ich sie verstanden habe, auch gar nichts auszusetzen, bis dann hier die exklusivistische Interpretation vorgstellt und auch noch verteidigt wurde, sogar soweit. dass Feinstrümpfe und Stöckelschuhe als auf keinen Fall erlaubt erklärt wurden. Es wurde also hier im Forum viel detaillierter interpretiert, als es in der Einladung explizit formuliert war. Vielleicht ist es ja auch so, dass die Transenhasser hier im Forum nur ihre eigenen Wünsche da hinein interpretiert haben und sich ähnliche Auschließlichkeiten auch hier im Forum und in unserer Männerrockbewegung wünschen.
Weißt Du, ich kenne das Gefühl. Auch ich habe schon an Treffen teilgekommen, an denen einige Teilnehmer z.B. Spitzenkleidchen, Higheels und Ohrringe trugen. Ein hosentragender Bekannter, der ds mitgekriegt hat, sagte mal, mein Outfit sei für ihn normal, aber das andere sei gewohnungsbedürftig. Ich merkte, wie ich innerlich den Drang hatte, mich von dem femininer als ich gekleideten Teilnehmer zu distanzieren und zu betonen, dass ich ein "normaler Mann" sei. Und zugleich schämte ich mich für diesen Drang. "Gewöhnungsbedürftig" fand ich dann kein so schlechtes Wort, denn genau so wie sich viele an mich im Rock gewöhnt haben, kann man sich auch an Männer mit noch femininerem Outfit gewöhnen, bis das einem irgendwann normal vorkommt. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier.
Wenn ich in einer Einladung schreibe "Röckträger im männlichen Outfit sind willkommen" dann setze ich einen Schwerpunkt, der aber nicht heißen muss, dass andere ausgeschlossen sind. Für die Wanderung im Westerwald sind auch Rockträger im männlichen Outfit willkommen und es soll ja eine "Rockerwanderung" sein, aber ich habe einem Freund, der gerne wandert, mitgeteilt, dass auch Hosenträger willkommen sind. Und genau so sind Transvestiten, Transgender, Homosexuelle und überhaupt alle willkommen, nur muss ich das ja nicht explizit in die Einladung schreiben, sonst würde der Schwerpunkt verwässert. So hatte ich die HEJ-Einladung verstanden, bis hier die Exklusivisten ihre Interpretation vorlegten. Und ich hoffe immer noch, dass die HEJ-Kollegen wirklich so tolerant sind, wie ich es ihnen gerne zumute.
Also viel Vergnügen in Straßburg und danke für Deine Wünsche für unsere Lahnstein-Ruppertsklamm-Wanderung. Das ist übrigens eine Verwandtschaftswanderung, an der aber auch nicht verwandte Freunde teilnehmen, egal in welcher Kleidung.
LG, Michael