Hallo high4all,
Dem Hohelied auf Atheisten muss ich wiedersprechen. Auch Gläubige hinterfragen die Religionen und kommen unter Umständen zu dem Schluss, dass nicht die Religion wichtig ist, sondern die Beziehung zu Gott. Lebendiges Christ sein ist keine Religion.
Gläubige, die ihre Religion kritisch und objektiv hinterfragen, sind erfahrungsgemäß danach meist Atheisten.

Das Problem ist, dass das Glaubenssystem die Grenzen vorgibt, innerhalb derer der Gläubige es hinterfragen darf, so dass es gar nicht zum Verlust des Glaubenssystems kommen kann. Ob lebendiges Christsein nun eine Religion ist oder nicht, hängt davon ab, was man unter "Religion" versteht. Ich spreche deshalb lieber von Glaubenssystemen.
Religiös bin ich übrigens nicht, dazu bin ich zu sehr (Geo-)Wissenschaftler.
Du glaubst doch an Gott, du glaubst an die Bibel, du hast also ein Glaubenssystem. Oder habe ich das falsch interpretiert? Was ist denn für dich der Unterschied zu "religiös"?
Und Du bildest Dir ein, objektiv zu sein. Dabei unterliegst Du genauso dieser Selbsttäuschung, die Du anderen vorwirfst.
Ich stehe außerhalb eines Glaubenssystems, halte alle Möglichkeiten offen und lasse Beweise in jeder Hinsicht zu. So gesehen bin ich im Rahmen meiner Möglichkeiten objektiv. Sollte mir jemand den nachvollziehbaren Beweis für die Existenz des biblischen Gottes zeigen, werde ich ihn problemlos in mein Weltbild aufnehmen.
Da Christ sein (s.o.) kein Glaubenssystem im Sinne einer Religion ist, habe ich keine einfachen Antworten auf sämtliche Fragen des Lebens. Und viele Dinge, die passieren, kann ich nicht erklären.
Was ist Christ sein denn dann?
Die Antworten auf die Fragen des Lebens ergeben sich, wenn man genügend großen Abstand davon hat.

quote author=Barefoot-Joe link=topic=5634.msg75152#msg75152 date=1465904848]
Glaubenssysteme sind immer nachteilig, aber das merkt jeder irgendwann.
Das ist zu pauschal und entspringt Deiner subjektiven Sichtweise.
[/quote]
Deine Antwort entspringt deiner subjektiven Sichtweise meiner objektiven Sichtweise.
Ich verstehe, dass dir das zu pauschal vorkommt, weil du einen anderen Kontext hast als ich. Ich kann das erklären, aber da stoßen wir auf das Problem, das auch die Theisten haben: Ich kann dir keine Beweise liefern und du müsstest mir das einfach glauben. Deshalb versuche ich das erst gar nicht. Vielleicht so viel: Du hast den Satz vermutlich auf die physische Lebenszeit bezogen. Mein Kontext beinhaltet auch das Leben danach.