Du glaubst wohl auch übers Wasser laufen zu können, ohne nass zu werden, was?
Natürlich kann ich das! Dafür wurden Stege und Brücken ja gebaut, dass man nicht nass wird, wenn man über das Wasser geht, es überquert.

Ich bin einer, der diese Wege erkennt und geht, während Du am Ufer stehst und permanent meckerst, dass man einen vorgegeben Weg gehen soll. Du suchst permanent nach
Deinem Weg und bleibst dabei einsam stehen. Suchst permanent nach einer Variante, abzuweichen und meckerst herum, wenn Du keinen anderen leicht gehbaren Weg für Dich entdeckst. Dann betätigst Du Dich, indem Du beginnst, vorhandene Brücken zu zerstören.
Religionen, geneinsame Interessen und Ziele können Menschen einen, Menschen verbinden, ohne sie gleich zu machen. Gemeinsamkeiten schaffen die Möglichkeit, gemeinsame Ziele und Ziele eines jeden Einzelnen leichter und schneller zu erreichen. So kann man eben im Leben auch gemeinsam mit anderen eine Brücke bauen und nutzen, um ein reißendes Wasser zu überqueren, selbst wenn man danach wieder auf der anderen Seite des Flusses in schöner Landschaft eigene Wege gehen möchte und dieses auch kann. Man muss sich dabei nicht von anderen trennen und maulen, dass diese einen anderen Weg einschlagen, der sie vieleicht an schöne Orte führt, sondern man kann sich bedanken, dass man mit ihnen ein Stück des Weges gemeinsam gehen konnte und es angenehmer ist, als sich immer
allein gegen alles im Leben durchzuschlagen.
An wen oder was Du hier glaubst, ist mir herzlich egal, denn es Dein eigener Weg, den Du im Leben gehst. Wer dabei permanent im Dornengestrüpp wandert, braucht sich über seine eigenen Verletzungen und ein mühsames Vorankommen nicht wundern.
Ich nutze lieber Wege und Brücken, die existieren, um schneller und wesentlich besser voranzukommen, ohne dabei meine Ziele aus den Augen zu verlieren.
Nicht immer ist der direkte Weg der bessere, denn Du kannst einen reißenden Fluss versuchen, zu durchschwimmen und wirst mitgerissen, irgendwo flussabwärts angespült und stellst fest: Du bist nicht auf die anderen Seite angelangt, sondern nur Flussabwärts getrieben worden. Deinen Ziel nicht ein Stück näher gekommen, hast Dich verausgabt und warst im Gefahr. Nun hast Du einen Ausgangspunkt erreicht, der Dich noch weiter von der Brücke entfernt hat. Es ist nun noch einsamer und kraftaufwändiger, einen guten Weg über das Wasser wiederzufinden. Ich hingegen überquerte ohne nass zu werden die Brücke, betrachtete den gefährlichen Fluss von oben und stehe nun längst auf der anderen Seite, kann die vor mir liegende schöne Landschaft genießen und durchwandern. Ich komme wesentlich kräfteschonender voran und kann meine Kraft den Dingen widmen, die mich auf meinem Lebensweg voranbringen und dort verweilen, wo es schön ist.

So glaubt der eine fest daran, dass alles Sch..ße ist im Leben und man permanent auf diese verletzenden Dornen in der Hecke hinweisen müsse. Während andere hingegen erkennen: man tritt einfach mal aus der Dornenhecke heraus und schon kann man ganz andere Dinge erleben und Wege finden, die in schöne Landschaften führen. Man lernt Weggefährten kennen, die einen manchmal nur ein Stück des Weges oder vielleicht sogar das ganze Leben begleiten.
In einer Dornenhecke am Ufer des Flusses zu sitzen und darüber zu meckern, andere gar noch dafür zu verurteilen dass sie auf ihrem Lebensweg eine gemeinschaftlich gebaute Brücke auch gemeinsam zu benutzen, zeugt nicht gerade von Weitsicht, noch weniger von Intelligenz. Dieses Verhalten ist für mich keine weitere Beachtung Wert, den mancher erkennt seine Chancen nicht einmal, wenn Sie direkt vor ihm liegen - nein, er beschwert sich noch darüber, dass Chancen plötzlich da sind und man dabei wieder etwas negatives finden könnte, wenn man sie nutzt. Such nach dem Haken und Du wirst ihn finden. Während ich eine Haken nutze, um ein daran befestigtes Seil zu werfen, am nächsten Ziel einzuhaken und es als Hilfe für mein Vorankommen nutze, nutzt Du den Haken und das Seil, um Dich zu verankern, dann zu Meckern, dass es alles Sch..ße ist und Du nicht vorankommst.
So kann man vieles Glauben oder permanent gegen alles sein. Es bringt wenig, sich gegen den Glauben anderer aufzulehnen, denn im Grunde ist egal, was jemand glaubt. Wichtig ist eher, wie er sich verhält und was er tut. Wenn ich mich anderen gegenüber aufgeschlossen verhalte, werde ich als Mensch viel leichter akzeptiert. Ob ich dann in Hose, Kilt oder Rock einen anderen gegenübertrete, ist egal, solange ich bereit bin, ihm die Hand zu reichen und zu fragen, ob wir nicht ein Stück gemeinsamen Weges gehen möchten, statt nebeneinander herzulaufen und darüber sich aufzuregen, dass er da ist und die selbe Brücke nimmt wie ich. Vielleicht trennen sich unsere Wege wieder und wir haben uns kennengelernt. Es bleibt ein Erlebnis, welches ein bereicherndes Gefühl zurücklässt, oder er bleibt ein Weggefährte, welchen wir nicht kennengelernt hätten, wenn wir uns darüber aufgeregt hätten, dass er da ist, wo wir gerade sind.
Alles im Leben bietet auch irgendwo eine Chance. Man muss auch daran glauben, dass man auf Grund seiner eigenen Intelligenz diese finden und nutzen kann. So kann man mit Intelligenz am Ufer eines Flusses sein, eine Brücke finden oder – falls keine da ist - gemeinsam mit anderen eine errichten, weil man ein gemeinsames Ziel hat und erkannte: es geht besser, wenn man sich zusammentut. Wer die Fähigkeit hat, Holz zu fällen, freut sich über die Anwesenheit des Zimmermannes, der es verbinden kann. So wird schnell eine Brücke daraus und ein dritter kann für sie Speisen zubereiten, damit sie nicht an Kräften verlieren, während gebaut wird. Ist die Brücke fertig, können alle drei den Fluss gemeinsam überqueren, was vielleicht allein keiner geschafft hätte. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ein Problem gelöst und ein gemeinsames Stück des Weges gegangen werden konnte.
