Einem zahlreichen Publikum wurden 2 Tage lang von zahlreichen Ausstellern in ehrwürdig edlem Ambiente eines Schlosses allerlei kulinarische, edle, nützliche (und auch weniger nützliche, dafür vielleicht nur schöne) sowie luxuriöse Dinge feilgeboten. An einem der vergangenen Wochenenden hatte ich bereits einen der Aussteller auf einer anderen Veranstaltung getroffen und so hätte es sicherlich ein Wiedersehen gegeben mit dem Herrn, mit dem ich mich damals schon sehr intensiv unterhielt. An dessen Stand entstand auch jenes Foto, mit welchem ich damals meiner Geschäftsleitung davon berichtete, mit wieviel Menschen ich sehr angenehm ins Gespräch kam: ich trug meinen Kilt in „Black Watch“
Im Rahmen der Messevorbereitungen kam dann letzte Woche angesichts des Wetters und der berichteten positiven Reaktionen der Satz vom Chef:
„Wenn Sie Bock haben, können Sie auch Kilt tragen!“ Ich habe innerlich applaudiert, denn es sollte ja auch ordentlich warmes Wetter werden.

Na klar doch, nun wird auch 2 Tage lang auf der Messe Kilt getragen, denn Männer in Hosen gibt es ja überall. An die erinnert sich ja auch kaum einer nach einer solchen Messe mit vielen Ausstellern. Doch der sympathische Mann im Kilt? Den vergisst doch so schnell keiner und damit wird nicht nur die Erinnerung an mich wach, sondern auch an unsere Produkte!

Herrlich war es, nachdem ich unsern Messestand am Samstag draussen im Schatten eines alten ehrwürdigen Baumes im Schlosspark aufgebaut hatte. Die Sonne ihr Bestes gab und während ich an die nun bald an den Beinen der Anderen lästig klebenden Hosen dachte, genoss ich den zarten Wind an den meinen.
Nicht jeder weiß scheinbar, was ein
Kilt ist und er wurde einfach meist als Schottenrock bezeichnet. Naja, es ist eben ein Rock, so wie
Hoses (nicht mit Hosen verwechseln) eben Kniestrümpfe sind. Ich finde mich damit ab, da ich ja statt Hoses Strümpfe trug. ;
Mich frage gar einer, welchem Klan ich angehöre und was es für ein Muster sei. Ich sagte ihm, der Tartan nenne sich „Black Watch“ und sei von jedem tragbar. Er zweifelte weiterhin daran, denn es gäbe nur den roten mit den schwarzen Karos (Royal Steward informierte ich ihn), den jeder tragen könne und dabei machte er sein sehr ernstes Gesicht. Ich stimmte ihm lächelnd zu, dass man schon eine gewisse Adelslinie in der Familie vorweisen müsse, um den Black Watch bestellen zu dürfen worauf er nickte und trotzdem einen kritischen Gesichtsausdruck behielt. Mir wars egal, denn mich erwartete zu diesem Zeitpunkt bereits in meiner rechten Hand ein leckeres Schoko-Vanille-Softeis, welches sich in der Sommerhitze sonst tropfend über meine Hand den Weg Richtung Boden gesucht hätte. Wir wollen ja den edlen Kiesweg nicht verunreinigen und so schleckte ich mein Eis und ging gemütlich zurück zum Messestand.

Ich war übrigens der einzige Kiltträger, auch einen Mann im Rock hatte ich nicht erblicken können. Doch ich konnte viele gut gekleidete Menschen erkennen. Manchmal machen es eben die Details, mit denen ein Outfit stimmig abgerundet oder auch zerstört wird.
Neben sehr interessierten Gesprächen zu unseren Produkten kam man natürlich auch sehr oft auf den Kilt zu sprechen. Regelrechte Freude brachten manche Menschen zum Ausdruck darüber, mich so zu sehen und oft wurde ich von vorbeispazierenden Gästen - oft sogar mitten im Gespräch mit anderen Interessenten - lächelnd fotografiert. Es gab also durchweg ein positives Echo.

Es ist erstaunlich, wie leicht man Akzeptanz eines äußerst bequemen Kleidungstückes auch im geschäftlichen Bereich erreichen kann. Manche der Besucher und auch der Austeller, welchen ich zum Tag der offenen Gärten vor einigen Tagen getroffen hatte, erkannten mich wieder und waren sehr erfreut darüber, mich zu sehen und sich mit mir zu unterhalten.

Es geht nicht vordergründig im Geschäft um den Kilt, doch der Kilt kann eine hervorragende Hilfe sein: man wirkt offen und nahbar, ist irgendwie sympathisch und doch anders, jedoch zugleich sehr ansprechend gekleidet. Das interessiert viele Menschen und man kommt sehr leicht ins Gespräch.
Der Schlossherr und seine Familie, die auch der bayrischen Tradition in Sachen Kleidung angetan sind, fanden das Outfit auch toll.

Am Abend nach dem Abbau des Messestandes kehrten wir auf dem Heimweg gegen 20.00 Uhr noch zum Abendessen bei Kunden von uns ein, die ein tolles Restaurant in idyllischer Lage betreiben. Beim Betreten der Gartenterrasse erkannten mich einige der ebenfalls dort auf dem Heimweg eingekehrten Festbesucher sofort wieder und die Stimmung war sehr gut, das Essen sehr, sehr lecker. Gegen 23.00Uhr fielen wir dann müde und zufrieden nach 2 arbeitsreichen und doch schönen Messetagen ins Bett.
Bei einem Rundgang am Sonntag über das Areal des Schlossherrn mit einer Hundedame:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Hundeleine und Pflanzen in Töpfen vertragen sich schlecht, die sind schnell wie mit einem Lasso eingefangen umgeworfen, daher hier etwas auf Zug gehalten.Und gleich schoß auch nochmals der Chef ein Bild seiner Hundedame und mir vor wunderbar kontrastierenden Hintergrund:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen."Der Hund steht Ihnen gut!" und am Abend durfte sie wieder mit nach Hause fahren, doch nicht zu mir.