Kürzlich weilten wir auf einer Geburtstagsfeier und da die Gastgeber einen etwas sehr verspielten und oft ungestümen mittelgroßen Hund haben (der mich scheinbar gern mag), trug ich für die paar Stunden am Abend Hosen, um auch mal mit dem Wauz herumzutollen. Um staubige/fleckige Hosen ist es nicht Schade, meine Kilts oder Röcke hingegen werden vor solchen Aktionen verschont.
Als wir vor dem Haus mit einigen Gästen in der Dämmerung saßen, kam das Gespräch auch auf Kleidung und Rock, denn eine (in Zahlen 1!) Dame, welche soeben durch das tor auf uns zu spazierte, trug einen Rock, was Bewunderung auslöste. Erfreut teilten die anderen mit, diese Dame hätte schon lange keinen mehr getragen und lobten sie für das Outfit.
Eine weitere Dame merkte an: „
Das letzte Mal habe ich einen Rock auf dem Schulanfang meines Sohnes getragen, und der ist heute 30.“ Ich fragte erstaunt und zugleich belustigt:
„Der Rock?“
„Nein, mein Sohn! Den Rock habe ich schon lange nicht mehr.“ „Da bin ich aber froh, dass es nicht umgekehrt ist!“ Alle lachten.

Ich sagte anschließend, dass ich Röcke doch viel bequemer finde, als Hosen. Jetzt wurde es erst recht lustig: mache kannten mich ja auch schon im Rock oder Kilt, doch viele nicht.
„Was? Du trägst Röcke?“ fragte die Dame, die den letzten am Schulanfang ihres Sohnes trug.
„Ja, besonders im Sommer gibt es nichts Angenehmeres.“ Meine Nichte steuerte noch bei, dass sie es total cool findet und wir schon oft gemeinsam unterwegs waren, ich dabei einen Rock oder Kilt trug. Dann kam die Unterhaltung richtig in Fahrt. Ich bekam dann aus einigen Gesprächen Verwunderung mit und auch dass es
„vielleicht gut aussieht“, „warum nicht“ , „kann man sich gar nicht vorstellen“ und
„naja, müsste man mal sehen“.. Meine Nichte hatte u.a. ein Bild auf ihrem Handy vom mir im Kilt (Sie hat mich fotografiert?

) Lächeln und Anerkennung nahm nach der Betrachtung Überhand.
Eine Dame meinte zu Ihren Mann:
„Du im Kilt, das will ich auch gerne mal sehen.“ Er schien nicht abgeneigt. Ein anderer:
„Nee, Rock zieh ich nur zum Fasching an! Da verkleide ich mich wieder komplett als Frau“ Worauf ich in die Runde warf:
„Naja, so hat´s bei mir auch mal angefangen. Als Rotkäppchen! - Dann fand ich das Tragegefühl besser als bei den Hosen und trug immer öfters welche. Den Lippenstift, Kuchen und Wein habe ich dann einfach weggelassen!“ Für Lacher kann ich gut sorgen, denn die gab es beim "Rotkäppchen" reichlich.

So widmeten wir uns dem zwischenzeitlich eingetroffenen reichlichen Essen sowie den U- und Ü-18 Getränken. Es wurde ein schöner lustiger Abend und wir unterheilten uns nun ohne weitere Vertiefung der textilen Themen. Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist! (Also nichts zerreden, wenn es geklärt ist)
Die Dame, welche im Rock zur Geburtstagsfeier erschien, ist meine Schwiegermutter. Sie war übrigens die einzige Dame im Rock, meine Frau und meine Nichte trugen jeweils ein Kleid, der Rest (ca. 35-40 Leute) in Hosen, mehr oder minder lang.