Das ist ein sehr schönes anschauliches Beispiel, wie Menschen sich Szenarien ausmalen, wenn sie kein klares Bild von der Umgebunf vor sich haben. Ohne zu wissen, wo du genau mit der Arbeitskleidung warst und was deine Arbeit heute war, schießt mir folgendes Bild in den Kopf. Ein Pflasterstein fällt dir den Fuß, du rammst dir einen Dachnagel in den Fuß. Wenn ich das nun jemanden aus meiner Verwandtschaft erzähle, der selber Trockenbauer ist, wird der 100% die Frage stellen; Hä? Du spinnst doch. Das kann schon aus Arbeitschutzgründen nicht rechtens sein. Ist der lebensmdüde? Ich könnte mir nicht vorstellen auf Arbeit barfuß rumzulatschen. Das gleiche hatte er auch erwähnt, dass er sich nicht vorstellen könnte im Rock eine Wand zu verputzen oder aufs gerüst zu steigen, als ich sagte, dass ich in der Arbeit selbstverständlich Röcke trage. Ich weiß nicht, ob das ein Musterbeispiel ist, dazu kenne ich zu wenig Leute, mit denen ich darüber spreche. Aber anscheinend können Männer nur von Zwölf bis Mittags denken und Arbeit ist erstmal immer der erste Gedanke, warum so fast alles nicht ginge und man dann seinen Job los sei etc. Mich interessiert trotzdem, auf welcher Baustelle du barfuß rumlaufen kannst ohne auch Ärger mit der BG zu bekommen. Wenn du im Büro warst, erschließt sich mir die Arbeitshosen nicht, außer du wolltest dich nicht umziehen. Selbst in der Schwachstromindianerlehre, die ich mal aus Langerweile begonnen hatte, wurden wir mit Videos zugedröhnt, was so alles ohne Schutzbekleidung passiert wäre. In den "Aufkärungsfilmchen" ist der Elektriker restlos verbrannt, weil er 1. keine Isomatte untergelegt hatte, die Schutzblende des Helm oben hatte und sonst noch Warnhinweise missachtet hatte, als er vom Starkstromkabel gekostet hatte.

Wenn ich damals gesagt hätte, dass ich aus welchen gründen auch immer mit Überzeugung barfuß zur Baustelle gehe und Kabel verlege, hätten die mir wahrscheinlich nicht nur den Vogel gezeigt.