Die Diskussionen, die Nico am Arbeitsplatz lostritt sind fuer die Rockbewegung gut, weil er so einige Vorurteile zurechtruecken kann. Aber ich halte es fuer schwierig durch egal welches Verhalten einen Job zu bekommen, wenn es von den Normen des Unternehmens zu sehr abweicht. Da muss man schon Glueck haben, was die ethischen Prinzipien des Chefs anbelangt. Man kann da sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Es braucht Mut herauszufinden was gehen koennte, wenn der Job dranhaengt.
Ich bin der Meinung, dass in 10 Jahren Transgender in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und sich dann auch das Bewusstsein für rocktragende Männer geändert und vieles erleichtert hat.
Ich habe mal einen Bekannten aus einer meiner Seilschaften gefragt, der heute in einem mittelstaendischen Unternehmen mit etwa 800 Beschaeftigten Personalvorstand ist. Der sagt, das die Bekleidung der Mitarbeiter mit Kundenkontakt arbeitsrechtlich geregelt ist. Rock geht da gar nicht. So brauchte die Einfuehrung des Kilts fuer Busfahrer bei den Hannoverschen Verkehrbetrieben eine entsprechende Aenderung der Arbeitsvorschriften.
Was verstehst du unter Seilschaft? Hast du Quellen zu der Änderungen oder hat dir das nur dein Bekannter erzählt?
Transgender umgehen solche Regelungen durch den Nachweis entsprechender Gutachten nach Massgabe der Transsexuellengesetze. Nur dann sind sie arbeitsrechtlich geschuetzt.
Was ist mit Postgendern?

Bis vor kurzem war es noch so, dass Transsexuelle einen "Alltagstest" machen mussten, also in der Kleidung des anderen Geschlechts den Alltag bestreiten, ohne irgendwelche Operationen schon vorgenommen zu haben.
Damit sicher gegangen werden kann, dass es sich um keine Laune handelt. Und was ist mit Intersexuellen, die sich nicht angleichen lassen wollen/können? Auch nicht jede transexuelle kann asich aus medzinischen Gründen operieren lassen. Laut neuem Transexuellengestz gibt es die Kleine Lösung, wo nur der Personalstand geändert werden kann. Das bedeute ja eine Lücke in der Arbeitsvereinbarung, dass man ab da an als Frau gilt, obwohl der Phänotyp eindeutig männlich ist und somit Röcke erlaubt sind.

Darueber hinaus legt man in seinem Unternehmen Wert auf Coorporate Identity und -Design. Letzteres soll ueber einen gemeinsamen Bekleidungsstil die Verbundenheit mit der Firmenphilosophie ausdruecken.
Können sie doch machen. Die Coorporate Identity bleibt so oder so erhalten, auch wenn Männer den Firmenrock anziehen, sonst würden ja Frauen gegen die Coorporate Identity verstoßen.

Vereinfacht gesagt. Wenn Coorporate Identity sich auf die Kleiderordnung beziehen würde, müssten alle Hosen oder alle nur Röcke anziehen. Die Frage bleibt, woran ich eine Coorporate Identity bei einem Banker oder Geschäftsmann erkennen sollte. Das ist nämlich eine false flag. Ich erkenne einen Mann, der im Anzug auf der Straße rumläuft, weder seinen Berufsstand noch für welche Firma oder Bank er arbeitet. Er könnte auch ein kleiner Türklinkenputzer sein.
Leuten, die zu viel Individualismus zeigen, wird hier schnell mangelnde Teamfaehigkeit unterstellt. Das ist einer Karriere nicht foerderlich. Das Individuum soll sich den kompetitiven Zielen des Unternehmens unterordnen. Die Frage ist eben auch, ob ich nur einen Job will, oder ob ich mich beruflich weiterentwickeln will.
Ich entwickel mich lieber menschlich weiter als ein gehirnamputierter Sklave für ein Unternehmen zu sein.
In dem Zusammenhang ist mir bei meiner letzten Beschaeftigung in Dtld. aufgefallen, dass auch die Kolleginnen in Leitungsfunktionen im Sommer immer haeufiger Businessanzuege statt Rock tragen. Auch sie spiegelten so verhaltensbiologisch gesehen ihre Chefs, um Sympathie und Vertrauen zu gewinnen. Das ist die Vorraussetzung fuer jede aussertarifliche Gehaltserhoehung und mehr.
Dir nützt alles Geld der Welt nichts, was wenn du jeden Tag mit ner 3 Tage Regenwetterfresse auf Arbeit gehst. Ich kann erster nicht bestätigen. Wenn ich zu meienr Bank gehe, sehe ich die Bankangestellte im Sommer immer in Riemchensandalen und kurzem Rock oder im Kleid. Der Bankangestellte....reden wir icht darüber....ich wöllte mir keine Nase holen.

Anpassung ist oftmals der einzige Weg, um mit dem Rueckenwind vom Chef voranzukommen.
Ich bin für Rebellion und die Erhaltung der eigenen Würde.