Hallo Gregor,
es könnte vielleicht auch damit zusammenhängen, dass du nicht nur Röcke trägst, sondern auch barfuß herumläufst. Ich könnte mir vorstellen, dass nackte Füße an sich mehr Aufsicht machen als ein Rock.
Das kann ich schlecht beurteilen, weil bei mir beides zusammenkommt. Im Moment fallen die Füße mit Sicherheit mehr auf, weil ich in der Regel einen langen Mantel anhabe, so dass man den Rock gar nicht sieht. Aber im Sommer ist der Rock natürlich sehr prominent sichtbar, vor allem, weil ich dann auch sehr feminine, bunte und luftige Röcke trage. Aber bisher hat mich noch nie jemand direkt auf den Rock angesprochen oder hätte sich gar negativ dazu geäußert. Die nackten Füße würden ja im Prinzip auch niemanden davon abhalten, sich negativ zum Rock zu äußern.
Meine Theorie ist ja ein wenig, dass sich meine einzelnen Exzentrizitäten gegenseitig legitimieren. Wenn jemand mit blanken Füßen und Nagellack herumläuft, bei dem wundert man sich auch nicht über einen Rock oder Ohrringe.

Interessanterweise bekomme ich für das "Gesamtpaket" aber nur positives Feedback.
Zum Preis: Es hat mich immer gewundert, dass es für so viele Rockträger darum geht, wie billig man zum Rock kommen kann. Für 15 Euro bekommt man vielleicht nicht die schönsten Röcke der Welt?
Einige meiner Lieblingsröcke sind aus dieser Preisklasse und die müssen sich optisch nicht verstecken. Du bekommst halt keinen Rock mit Futter oder Reißverschluß, sondern eben die Einfachvariante mit Gummizug, aber die ist sowieso meist die bessere Wahl. Der Punkt ist aber ein anderer: Das erste Ausprobieren ist eben preiswert möglich und da ist die Hemmschwelle mit Sicherheit doch niedriger, als wenn man erst einmal eine Menge Geld für einen zweifelsohne qualitativ hochwertigeren Kilt auf den Tisch legen muß.
Das Sparen passt auch mit anderen Männerhobbys schlecht zusammen. Wenn Männer Skilaufen oder Golf oder Tennis spielen, kann die Ausrüstung selten teuer genug sein, aber wenn es um Röcke handelt, ist das wichtigste Auswahlkriterium anscheinend der Preis.
Du übersiehst da ein kleines Detail: Beim Skilaufen und Golf oder Tennis kauft sich auch niemand sofort eine teure Ausrüstung. Man probiert das erst einmal mit einer Leihausrüstung aus, weil man noch nicht weiß, ob und wie man damit zurechtkommt. Beim Rock weiß man das genausowenig, aber da gibt es eben in der Regel keine Leihmöglichkeit.
Der Begriff "Hobby" will mir für das Rocktragen auch nicht so recht einleuchten, aber das mag eine individuelle Einstellung dazu sein. Für mich ist es kein Hobby, sondern einfach ganz normale Alltagskleidung.
Vielleicht wäre es leichter, Akzeptanz für den Rock (und für das Kleid noch mehr) zu erreichen, wenn er eine bessere Qualität ausstrahlte?
Jeder Einsteiger landet relativ bald bei hochwertigeren Röcken und macht dann genau das. Aber vorher geht eben jeder durch eine Phase der Orientierung und des Ausprobierens. Und häufig passiert das ja erst einmal nachts ohne Publikum, das sich für die Qualität interessieren könnte.