Ja, eben.
Entweder selbstgemacht oder Verwandtschaft im Westen, um modisch mit dem Zeitgeist des Westens mitzuhalten.
Und die Verwandtschaft im Westen schickte meistens die bereits (ab-)getragene Kleidung,
Das ist Unsinn Es wurde Neuwaren von der Westverwandtschaft verschickt. Darum ist vieles beim Zoll hängen geblieben. Und die Ossis wollten was flottes und nicht den Alte Männer Look von ihren Vätern und Opas. Mit den Wessis mitzuhalten brauchten sie nicht. Haben Sie eh nicht getroffen.
'Abgetragen' bedeutet nicht Mode der Väter und Opas. Abgetragen bedeutet zwei Jahre im Schrank, dreimal getragen, kaum Gebrauchsspuren, rein ins Paket für die Verwandten im Osten, die freun sich, haben ja eh nix gescheites anzuziehen. So damals die West-Denke. Deswegen war vieles, was aus dem Westen kam, relativ 'modern', aber dennoch nicht absolut modisch. Mit Sicherheit wurde auch Neuware verschickt von Wessis, die sich das leisten konnten/wollten.
Und 'mithalten' war nicht gemeint, sich im direkten geschmacklichen Vergleich nebeneinander zu stellen. 'Mithalten' war gemeint, so wie es da steht, 'dem Zeitgeist des Westens mitzuhalten'. Also Modeströmungen bereits aufzunehmen, ehe es der Fünfjahresplan der Genossen für den Arbeiter- und Bauernstaat vorsah.
Das passt ins Bild. Da die DDR in ihren letzten Jahren modisch gesehen in Stilfragen 10 bis 15 Jahre hinterherhinkte.
Die hinkte nicht hinterher, sie war schlicht nicht von amerikanischen Inpacts betroffen und hatte ihre eigene Mode (die an das sozialistische Arbeiter Bauern Modell angepasst wurde. ... Wenn heute jemand in Speedohosen Baden geht, müsste der ja auch für dich 15 Jahre hinterherhinken. Also über was beschwerst du dich dann?
Haha, unser Jule im Mecker-Modus. Wer sich beschwert, bist Du

Ich hatte mich gar nicht beschwert. Sondern Beobachtungen geäussert. Beobachtungen, wie sie mir persönlich aus westlicher Sicht noch in Erinnerung sind.
Und, wie man sieht, wir sind immer noch mitten im Thema:
"Herren vs. Damenshorts"!
