Warum ist es überhaupt wichtig, als MANN oder FRAU zu wirken? Es klingt, als unterstelle man, dass andere permanent diese 2 Schubladen bedienen müssten, bevor eine weitere Unterhaltung überhaupt stattfinden könnte. Wie es jemand einsortiert, hängt von den bisherigen Sehgewohnheiten und Erfahrungen ab. Vielleicht gibt es auch Regionen, wo Menschen in Hosen komisch angesehen werden und der Betrachtende überlegt, wo man diese Bild einsortieren soll. ich finde, dass es keine Menschen auf dieser Welt gibt, denen nicht ein passender Rock gut steht, jedoch bei vielen Hosen habe ich da so meine Zweifel.
Zum Thema "Sehgewohnheiten" habe ich bereits letztes Jahr einen Vortrag vor einigen Interessierten gehalten. Das hat vielen für den Bereich der Kleidungsmöglichkeiten die Augen geöffnet und sehr interessant war die Auswertung der Fragebögen im ersten teil des Vortrages, welche ich zu Beginn ausgeteilt hatte. Zum Ende des Vortrags habe ich nochmal mit Handzeichen abstimmen lassen zu den einzelnen Punkten "wer kann was tragen". Mehr als 90% der Kleidungsstücke waren nun vom Publikum "für Mann und Frau tragbar" angesehen. Anfangs waren es nur gut 60% der im Bogen genannten Kleidungsstücke.
Oft habe ich auf Veranstaltungen und auch im Alltag begeisterte Frauen gesehen, wenn ein Mann in Rock oder Kilt auftaucht. Die Begeisterung über den Anzugträger hält sich eher in Grenzen. Weil es ein gewohntes Bild ist. Der Anzug vermittelt scheinbar eher Distanz, Kilt oder Rock eher Offenheit. Suche ich also für einen Abend Gesprächspartner/-innen, kann ich Anzug tragen und komme auch ins Gespräch, sofern ich möchte. Komme ich im Kilt oder Rock zur Party, wird es ein definitiv kurzweiliger Abend mit vielen tollen Gesprächspartnern/-innen. Und man erinnert sich an mich, "Aaah, Hallo Sie, wir haben uns doch diesen Sommer bei Herrn von Namensbekannt getroffen. Wie geht es Ihnen?" oder "Ja, Sie waren doch letztes Jahr auch schon auf dieser Messe, Schön dass sie bei uns sind!" Machen geben zu, sie warten sogar darauf, dass ich im Kilt oder Rock auftauche. Komisch, passiet im Anzug eher selten. Sehgewohnheiten also

Ob also ein Mensch Pumps, Stiefel oder sonstwas trägt, gar barfuß geht, spielt für das Geschlecht keine Rolle. Erweiterbar auf beliebige Kleidungsstücke, denn manchmal ist nicht das Kleidungsstück das Thema, sondern die Farbe?
"Rock ist ja okay, aber gelb?"

"Hä?"

"Nein Gelb steht Dir nicht.."
"Ach so.." Komisch nur: die gelbe Chino war Tage zuvor mit den braunen Loafers auch okay. Gelbe Poloshirts oder Hemden sind auch okay

, Naja, dann geht der gelbe Rock eben ein andermal mit mir raus, Hab dann den Roten genommen. Letzten Sommer eines Vormittags zu Hause genau so passiert

Dieses "typisch Mann oder typisch Frau" ist mittlerweile überholt. Ich kann neben allen anderen Dingen, welche ich kann, beispielsweise auch die Waschmaschine bedienen, kochen und Gefühle zeigen. Das darf ich auch. Dann kann ich auch Röcke tragen. Gleichberechtigung ist schließlich keine Einbahnstraße

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Also auch nur (Seh-)Gewohnheiten anderer Leute. Unbekannt, abgelehnt, Gefallen daran gefunden oder nur toleriert ist oft sogar nur regional bedingt. 2 Türen oder Städte, Länder oder gar nur einen Menschen weiter sieht es ganz anders aus. Man muss nicht jedem Gefallen, denn man lebt nicht für andere. warhscheinlich hat man sogar nur dieses eine Leben. Also machen. Heute. Jetzt. Nicht erst morgen oder gar nächstes Jahr. Wer davon träumt, etwas zu tun, soll es tun, sonst bleibt es leider nur ein Traum, der eines Tages ausgeträumt sein kann.
Tragt , was Ihr auch immer tragen wollt, solange Ihr Euch damit wohlfühlt und authetisch bleibt. Nicht Ver-kleiden, sondern "kleiden" und dabei Ihr selbst bleiben. Dann ist man wie immer, nur heute vieleicht mal anders gekleidet als gestern oder beim letzten Besuch. Macht Euch locker und verstellt Euch nicht. Der Rest kommt von selbst. Hat bei mir bisher genau so am besten funktioniert. Nicht lange grübeln und erklären - machen!