Der Artikel beschreibt die Spitze des Eisbergs, und die ist auf dem Meer schwer zu sehen.
Für mich hat sich aber jede Menge bereits getan: Vergleiche ich die Reaktionen auf nicht geschlechtskonforme oder ungewöhnliche Kleidung, von Leuten die jetzt so um die 20 sind, mit denen von Leuten im gleichen Alter vor 20 Jahren (oh Mann, bin ich echt so alt

, hat sich hier viel positiv entwickelt.
Mittlerweile ist es normal und komplett akzeptiert, sich nicht komplett an die Geschlechterrollen zu halten.
Zudem habe ich den Eindruck, dass im Zuge der Corona-Krise die "echte" Auswahl eher konservativer wird - so als würde man nichts riskieren wollen und nur die Teile in den Laden stellen, von denen man weiß, dass man sie in jedem Fall verkauft. Auch deswegen bin ich gespannt, was davon wir wirklich zu sehen kriegen.
Wenn wir aus dieser allgemein eher düster wahrgenommen Phase herauskommen, werden viele das Bedürfnis haben, lebensfroh vieles verpatzte nachholen zu wollen.
Vermutlich stimmt beides.
Vor einiger Zeit habe ich mal einen Artikel gelesen, der sich mit Rocklängen und Farben beschäftigte.
Es ist ziemlich nachvollziehbar, dass die Röcke kürzer wurden und die Farben leuchtender wenn eine wirtschaftliche Durststrecke überwunden war und die Menschen wieder Hoffnung schöpften.
Ich bin mir relativ sicher, dass ein ähnlicher Effekt auch nach der, auf Corona folgenden, Wirtschaftskrise stattfinden wird.
Ob es dann auch wieder die Röcke und die Damengarderobe sind, oder sich auch was bei den Männern entwickelt, liegt mit an uns.
Ich habe jetzt seit einem Jahr kein Stadtzentrum und keinen Einzelhandel (Lebensmittel ausgenommen) mehr betreten und bin schon gespannt, wie sich Läden und Angebot entwickelt haben werden, wenn ich das nächste Mal, nach der Maskenpflicht, dort sein werde. Spannend...