Eigentlich wollte ich grade kurz etwas über mich und meinen Erfahrungen in Partnerschaften berichten. Also mache ich das jetzt.
Es war absehbar, dass das der letzte Tag mit meiner Ex-Ex-Ex-...-...-...-Freundin sein wird. Ich hatte keine so wirkliche Lust mehr mit ihr. Sie kannte mich nur in Hosen. Wir hatten eigentlich einen schönen Tag, da erwähnte ich mal mittendrin, dass ich durchaus 'Röcke tragen würde' (tat ich ja schon, aber sie bekam das in den wenigen Monaten unserer Beziehung nicht mit). Am Abend der unausweichlichen Aussprache (mein Schlussmachen) hat sie mir meine Aussage, ich 'würde durchaus Röcke tragen' aufs Brot geschmiert. Und sie verdächtigte mich noch, ich wollte Stöckelschuhe anziehn und mich als Frau verkleiden. Nun, das hat das Schlussmachen erleichtert

Im Ernst, wir hatten wirklich nicht sonderlich zusammengepasst. Sie war angehende Businessfrau, ich eher technischer Lebenskünstler. Da prallten Charaktere aufeinander.
Aber seitdem und seit ein paar netten Erfahrungen mit Frauen, hab ich mir anschließend schnell geschworen, ich will niemals mehr einer Freundin erklären müssen, dass ich Röcke trage(n würde, möchte oder tue). Sie sollte das also von Anfang an schon beim/vorm Kennenlernen mitkriegen.
Da ich damals noch in vielen Situationen durchaus Hosen trug, ging ich aber zumindest auf die Rolle im Rock. Nicht viel später erledigten sich die Hosen ohnehin immer mehr bei mir.
Insofern kann ich zu Deinem Thema, Lutz, im Grunde nur Theoretisches beitragen. Denn alle meine künftigen Freundinnen wussten von Anfang an, woran sie waren.
Natürlich gab es (und wird es vielleicht geben) immer mal wieder Themen, wo es aneckte. Der einen war dies zu weiblich, der anderen jenes. Die eine wollte, dass ich am besten nur lange Röcke trage, die andere wollte keine langen Röcke an mir sehen. Die eine fühlte sich von Blicken immer wieder mal verfolgt (Typ graue Maus, ´tschuldigung), die andere sah sich zurückgesetzt, weil ich wegen der Beispiellosigkeit (war noch vor Internet) modisch in freiem Raum schweben konnte, ohne Modediktat (sie war mehr der Typ altmodisch und sah sich persönlich dem modischen Druck ausgesetzt).
Ja, vielfach auch Gründe, die viel über die Frauen aussagen, weil da oftmals eine ganz besondere Note mitspielt, wo deren Selbstvertrauen verletzlich war.
Kaum jemand hat ein allseits stählerndes Selbstvertrauen. Aber darum geht es ja nicht.
Es geht darum, einen für beide Partner gangbaren Weg zu finden, so dass beide immer noch glücklich mit dem anderen sein können. Insofern sind Problemlösungen sehr individuell.
In meiner jetzigen Situation bin ich auf einem sehr freien Niveau in meiner Partnerschaft angekommen. Da halte ich Sachen zurück, die schön, mir aber nicht fundamental wichtig sind, und ich denke, ihr würde das nicht gefallen, da hat sie dann aber fast immer gesagt: "Sehr schön". Seltenst kam da mal was wie "zu weiblich" (ja, bei Schuhen mal). Und einmal kam: "Naja, du bist ja auch mal unterwegs, wo ich nicht dabei bin", also in dem Sinne 'bitte nicht anziehen, wenn ich dabei bin'.
Insofern gibt es nicht wirklich etwas, was ich mit meiner jetzigen Freundin aushandeln müsste in Bezug auf Kleidung. In Bezug auf anderes schon. Und zwar mehr als bei allen zuvor. Dafür finden wir aber in den meisten Dingen sehr schnell zu Kompromissen bzw. einer Lösung.
Und dafür wünsche ich Dir für Dich viel Erfolg!
Gruß
Wolfgang