So unterschiedlich sind die Ansichten:
Ich meine, dass wir davon abkommen müssen, als Bevölkerung immer nur Strafen und Verbote für die Bevölkerung zu fordern.
Es ist die Frage, wie weit und Strafen und Verbote reichen und Wirkung haben, denn wie alle Grenzen, regen sie zum Überschreiten an. Das ist ganz natürlich. Ohne Überschreiten von Grenzen, kein Fortschritt. Dabei ist nur die Frage, WELCHE Grenzen überschritten werden.
Für mich ist es wichtiger, bei allen Menschen aufgrund von transparenten Informationen Einsicht zu erzeugen.
Wissen ist nicht alles. Am wirkungsvollsten ist Erfahrung. Die machen wir gerade, es ist die Frage, ob dieses der richtige Zeitpunkt ist. Es ist sicher nie zu spät, eine Erfahrung zu machen, wenn denn entsprechende Zielführende Konsequenzen gezogen werden.
Mit 'zielführend' meine ich, zielführend für die Gemeinschaft der Menschheit, nicht für das Konto einzelner.
Effektiver sind strengere Auflagen für die 100 größten Konzerne, die 70% der Umweltverschmutzung machen.
Ganz wichtig wäre, die Patente auf Getreide und Gemüse aufzuheben und nur noch Pflanzen zuzulassen, deren Samen man vermehren kann. Diese brauchen auch weniger Dünger und Pestizide. Deren Hersteller gehören zu den schädlichsten Umweltverschmutzern.
Da sind wir wieder bei der Einsicht und der Erfahrung. Solange Menschen meinen, sie könnten ihre eigenen egoistischen Wünsche und Interessen mit Geld erkaufen, und sich um einen feuchten Kehricht um ihre Mitmenschen kümmern, wird es noch harte Überzeugungsarbeit sein, die durch Änderung im Volk 'denen da oben' zeigt, was gelebte Verantwortung heißt.
Zuviel wird bei der Herstellung von Fertiggerichten weggeschmissen, schon aus rein optischen Gründen.
Manche Haltbarkeitsdaten sind zu kurz und führen zu Vernichtung von Lebensmitteln. Ich hatte 2 Wochen nach Ablauf noch nie verdorbenen Joghurt. Südtiroler Butter hält 3 Monate, norddeutsche 6 Wochen laut Aufdruck.
Auf manchen Fertigprodukten steht "Erst riechen, dann probieren, und genießen - vieles ist bei sachgemäßer Kühlung auch nach dem MHD voll genießbar".
Ja, Fertigprodukte sind schon gruselig. Schaut Euch mal in der ZDF Mediathek die Sendungen mit Sebastian Lege an. Je unverarbeiteter, desto besser.
Auch wenn es nicht in die Parteipolitik passt: 1981 wusste man, dass die grüne Welle in München 45% Abgase spart. Was macht man draus? Rote Welle und Staus, die die Abgase drastisch erhöhen.
Gleiches schafft man auch mit Baustellen, die zeitgleich an wichtigen Straßen und Autobahnen, die dazu zwingen, lange in Staus zu stehen, oder lange Umwege fahren zu müssen - CO2-technisch sicher genauso "erfolgreich".
Ist Diesel mit Palmöl gestreckt wirklich umweltfreundlicher? Oder steckt Gewinnstreben dahinter? Das selbe bei Benzin mit 10% Alkohol.
Generell ist Steuern erhöhen nicht nachhaltig. Das Produkt wird zwar teurer, aber nicht umweltfreundlicheroder nicht gerechter in der Herstellung entlohnt. Statt Steuern auf Flugreisen angemessenes Gehalt fürs Personal. Das bringt den selben Endpreis wie Besteuerung, aber dient den Menschen, die arbeiten und nicht nur dem Unternehmer.
Alles Dinge, die man mal näher betrachten sollte, auch weil Verbote, egal ob wirksam oder nicht, selten wieder zurückgenommen werden.
Gruß
doppelrock
Der letzte Satz ist ein sehr guter Denkanstoß, danke dafür. Alles wächst von unten nach oben. Und auch Veränderungen müssen von unten wachsen. WIR alle tragen die Verantwortung mit unserem Verhalten übernehmen.
Das hat nichts mit Rückkehr ins Mittelalter zu tun!
Entwicklung geht weiter. Die Frage ist, bedenken wir das Ende?
Ist es nicht wichtig, sich zuerst mit dem Ende und dann mit dem Anfang zu beschäftigen - ohne Blick auf den Gewinn, sondern nur auf die Kosten. Nicht den Blick auf Ge- und Verbote, sondern auf Sinn, oder Un-sinn und auch mal ein klares "Nein" zu Komfort und Wohlstand, wenn es auf Kosten von uns allen geht.