Ich wohne in einem Dorf mit landwirtschaftlicher Umgebung, wo man sich teilweise persönlich kennt.
Nachdem ich mich überwunden hatte, die Wohnung auch mal im Rock zu verlassen, war ich dann auch bereit, mal die eine oder andere Besorgung im Rock zu erledigen.
Den Anfang machte ich mit Tanken an der innerörtlichen Tanke, ca. 500m von meiner Wohnung entfernt.
Dann kamen Bankbesuch, Arzt und Einkaufen in mehreren Supermärkten hier im Ort dran.
Wenn es überhaupt eine Reaktion gab, dann immer nur im positiven Sinn, z.B. "Warum auch nicht" und "Jeder, wie er mag".
Meine eine Nachbarin sagte: "Du kannst anziehen was du willst - das ist ja nur ein Stück Stoff".
Sogar meine hier im Ort lebenden Eltern konnte ich seit Weihnachten im Rock/Kleid besuchen.
Am Anfang waren sie nicht gerade erfreut darüber, nach dem Motto "Was sollen denn die Anderen denken", aber ich konnte zumindest meine Mutter mit Bildern hier aus dem Forum überzeugen.
Sogar im Hospiz in Braunschweig habe ich sie im Rock oder Kleid besuchen können, bis sie leider im Juni dort verstarb.
Ich habe auch noch ein Foto, auf dem ich dort im Strickkleid mit ihr zu sehen bin, das hatte meine jüngere Schwester gemacht.
Mein Vater lehnt das auch heute noch ab, aber ich habe ihm klargemacht, dass ich selbst über mein Leben und mein Aussehen entscheide - jetzt duldet er es stillschweigend.
Durch die positiven Reaktionen bin ich dabei geblieben und es ist für mich und meine Umgebung normal und alltäglich geworden.
Die Nachbarn würden nun sicher nach dem Grund fragen, wenn ich irgendwann mal wieder in Hosen erscheinen sollte

LG, Matze