Aber ein Mann, der Rock statt Hose und dies ohne Zusatzlabel trägt, mag von manchen Männern mit Zusatzlabels auch als kontraproduktiv wahrgenommen werden.
Und dazu müssen die "Zusatzlabels" nicht mal tiefgreifend sein, dass sich jemand gestört vorkommt:
Ich hatte vor längerer Zeit mal ein Gespräch mit einem Crossdresser (in dem Sinn, dass er in entsprechender Kleidung gerne als Frau wahrgenommen und behandelt werden möchte) der sich beklagte, dass sein Hauptdarstellungsmittel, die Kleidung, an Wirkung verlöre, wenn Männer, wie ich, daherkämen, ein Kleid oder einen Rock trügen und als Mann gesehen werden wollen.
Das konnte ich nachvollziehen, wird aber bei mir nichts ändern.
Die Leute müssten einfach lernen alle offen und be- oder verurteilungsfrei zu akzeptieren und wenn es erforderlich ist, auch mal nachzufragen.
Ich weiß, eine Utopie 
Genau das ist ein Problem der 'anderen Seite'.
Jetzt wird unsere Welt offener und toleranter, und es wagen sich Menschen,
> wie z.B. Crossdresser
> Männer, die einfach nur Röcke tragen wollen
in die Öffentlichkeit.
Und was passiert?
Genau das erwähnte:
Der Crossdresser beklagt sich, daß der Mann im Rock ihm die Show stiehlt, weil der Mann im Rock als Mann wahrgenommen werden will und der Crossdresser aber eher als Frau, weit weg vom Mann.
Wenn ich es recht überlege, Crossdresser sind doch meistens Männer, die Frauenkleidung tragen und dann eben als solche wahrgenommen werden will. Warum eigentlich?
Wieviele Frauen tragen Männerkleidung und werden und wollen trotzdem als Frau wahrgenommen.
Wahrscheinlich gibt es nur geringste Anteile Frauen, die Männerkleidung tragen und als Mann wahrgenommen werden wollen, oder vielleicht müssen, wegen beruflichen Konsequenzen und Wünschen (Bsp. Filme wie YENTL, oder MANN KANN, FRAU AUCH)
Ich denke, ein Großteil der Menschen, die einfach tragen, was sie möchten, ohne sich ins andere Geschlecht zu verbiegen und genau das auch durch ihr Verhalten kundtun, werden durch ihr Verhalten den anderen Menschen vermitteln:
"Ich trage was ich will, weil ICH es will und um deine Meinung habe ich dich nicht gebeten, bevor du dich nicht mal genau im Spiegel angesehen hast, also mach' mir ein Kompliment, oder geh' weiter."
Das mag erst einmal hart klingen, aber was geht mich an, was der/die andere denkt?
Die schlimmste Variante karikiere ich hiermit:
Ein Mensch läuft mit einem großen Koffer voller unterschiedlicher Kleidung durch die Straßen und fragt jeden, der ihm entgegenkommt, "kann ich diese Kleidung tragen, oder meinst du, ich solle etwas anderes tragen?" Und je nach Antwort zieht er sich dann schnell um, usw. usw.
Ich möchte einfach nur ausdrücken "Das bin ich".
Und ein Nachbar sagte mir neulich "wenn Du jetzt im Anzug mit Krawatte vor mir stehen würdest, bekäme ich ein ungutes Gefühl, ob mit Dir alles in Ordnung ist."
Ich laufe in kurzen und langen Röcken, ebenso wie in übergroßen Tarnhosen, in Aladdinhosen, oder im Kilt, oder im Blaumann durch die Gegend. Eigentlich sehen mich die Leute immer in unterschiedlicher Kleidung.
Aber damit haben sie es auch schwer, mich in eine fest definierte Schublade zu stecken, außer in die 'Schublade für liebenswerte Verrückte'.
Ich stelle mir vor, daß das die Menschen genau das abwechselnde brauchen, um in ihren Köpfen nicht in den Bequemlichkeitsmodus zu verfallen.
Mir fiel neulich ein alter Spruch in die Hände:
Lächele, denn du kannst sie nicht alle töten,
Aber vielleicht so verwirren, daß sie vor einen Bus laufen.