Um Michael ein wenig in seinen Wortspielereien zu bremsen, verwende ich das Wort Trans* oder Transident.

Auch ich kannte in meiner Kindheit den Begriff "Trans*" oder Transidentität noch nicht, nur das Wort "Transe" (für Transvestit) war mir schon bekannt, allerdings mit negativer Bedeutung.
Ich weiss nicht, wie meine Eltern reagiert hätten, wenn ich damals (70er Jahre) gesagt hätte, dass ich mich als Mädchen fühle oder sein möchte.
Meine beiden Schwestern habe ich in meinem Inneren immer beneidet, wenn sie im Sommer ihre luftigen Röcke und Kleider getragen haben, während ich in Hosen schwitzen musste.
Hätte es damals schon das Internet mit seinen heutigen Informationsmöglichkeiten gegeben, wäre mein Leben sicher anders verlaufen.
Gerade dieses und die zunehmende Präsens dieses Themas in den Medien dürften die Gründe dafür sein, dass heute mit dem Thema so offen umgegangen werden kann.
Ich hatte keinerlei Probleme, mich am Arbeitsplatz zu outen, es gab keine negativen Reaktionen, sondern interessierte Fragen, z.B. wie ich mir mein zukünftiges Leben vorstelle oder wie weit ich gehen möchte (OP?).
Von meinen Kolleginnen bekam ich auch schon Tips in Sachen Kosmetik und Schmuck, ausserdem zeigten sie großes Interesse an meinen Fotos.
Offiziell geoutet hatte ich mich am Ostersonntag in diesem Jahr in unserer WhatsApp Famillien-Gruppe, als männlichen Rockträger kannten sie mich schon vorher.
Ich habe inzwischen damit begonnen, mein optisches Erschinungsbild und Lebensweise an meine innere Identität anzupassen und zu leben.
Auch im Nachbarschaftsumfeld und auf der Straße habe ich noch nie eine negative Reaktion bekommen, ich werde noch genauso mit Respekt behandelt wie vorher im "Männer-Modus".
Bestes Beispiel war die letzte Eigentümerversammlung, welche nach zwei Jahren "Zwangspause" im September stattfand, ich habe dort als Ramona teilgenommen.
Nach Beendigung der Versammlung fragte mich der Verwalter dann, ob ich mit Frau B. angesprochen werden möchte, was ich natürlich begrüßt habe.
Nun kennen auch die Miteigentümer mich als Ramona, die ihre Wohnungen vermietet haben und ausserhalb wohnen.
Zufällig habe ich eine Transfrau als Nachbarin, sodass ich dort die ideale Ansprechperson habe.