Hm, ich hab mir die 28-seitige Broschüre dieser Studie jetzt mal angeschaut, ohne alles gelesen zu haben.
Möglichweise spiegeln die Blöcke mit den Balkendiagramme die gestellten Fragen und die Antwortmöglichkeiten wider.
Das wären dann wohl 9 Fragen, die die Männer gestellt bekommen haben.
Wo aber sind die Fragen, die die Frauen gestellt bekamen (nur eine??) ? Wo sind die Ergebnisse von Fragebogen C, den u.a. sich als homosexuell eingestufte Männer angeboten bekamen?
Ich kann auch kaum glauben, dass eine groß publizierte Studie sich nur letztlich auf 9 inhaltliche Fragen beruft. Ich glaube eher, dass dies die Auswertung (incl. Interpretation) der Fragebögen ist, die dann in 10 Blöcken inhaltlich zusammengefasst wurden.
Dann stellt sich eben auch die Frage, wie z.B. die Handgreiflichkeit aufgefasst wurde.
Würde sie explizit so abgefragt, wie im Ergebnis zusammengefasst oder welcher Fragenkatalog stand bei diesem Themenkomplex dahinter.
Vielleicht gab es ja da drei, vier, sieben (?) Fragen zum Themenkomplex und eine z.B. so:
Stellen Sie sich vor. Sie sitzen mit Ihrer Freundin auf dem Sofa und geraten in Streit.
Im weiteren Verlauf des Streits fühlen Sie sich fortgesetzt völlig falsch verstanden von Ihrer Freundin und unter gefühlt unberechtigten Vorwürfen steht Ihre Freundin auf und will sich von Ihnen entfernen. Könnte es sein, dass Sie in diesem Moment Ihre Freundin am Unterarm anfassen, um zu signalisieren, dass Sie aktuell noch Erklärungsbedarf verspüren, um eine Chance zu erhalten, doch noch richtig verstanden zu werden?
a) niemals!
b) könnte passieren
c) schwer zu sagen
d) ist gut möglich
e) auf alle Fälle!
(Frage erdacht)
Es könnte sein, dass nur die Antwort a) bei der Auswertung als "gewaltfrei" interpretiert wird.
Und es könnte sein, dass bei allen anderen drei, vier, sieben Fragen zum Themenkomplex ebenso nur die "gewaltloseste" Antwortmöglichkeit erforderlich ist, um am Ende bei diesem Themenkomplex als nicht "gewaltbereit" zu gelten.
So interessant auch das verbreitete Ergebnis dieser Studie ist, so ziemlich wenig aussagekräftig stellen sich für mich die darin getroffenen Aussagen dar.
Mich machen die Aussagen dieser Studie nicht erschrocken. Ich glaube, da könnten es viele Angriffspunkte geben, die die Aussagekraft der Ergebnisse in Zweifel ziehen.
So müsste ich von etwa 42 % der 18- bis 35-jährigen Männer schon mal einen "Spruch" abbekommen haben, weil ich zu wenig männlich wirke:
42 Prozent sagen, dass Männer, die verweichlicht oder feminin auf sie wirken, „schon mal
einen Spruch“ von ihnen abkriegen.
(Studie)
Gut, nicht jeder dieser 42 % sagt ausgerechnet mir etwas, aber von jedem fünften davon müsste ich dann doch mal so einen abbekommen haben, das wären dann so um die 8 Prozent der Männer dieser Altersklasse, die mir einen solchen Spruch abgäben. In Wahrheit sind es gefühlt nicht mal 0,1 Promille, die das tatsächlich mir gegenüber tun.
Gemäß dieser Studie müsste ich mein Leben in einer absolut unrepräsentativen Blase verbringen!