Zu etwas Ernsterem - leider im Zusammenhang mit Potsdam:
Am vergangenen Sonntag wurde in Potsdam ein Deutscher äthiopischer Abstammung Opfer eines womöglich rassistisch motivierten Gewaltverbrechens, dieser ringt jetzt mit dem Tod.
Der 1. FFC Turbine Potsdam stellt daher das nächste Bundesliga-Heimspiel am Sonntag unter das Motto: Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit! Je 1 EUR pro Eintrittskarte kommen dem Opfer zugute, wer nicht anwesend sein kann. Aber lest erst einmal selbst:
http://www.ffc-turbine.de/farbebekennen.phpWir sind Brandenburg! Wer mit uns hier in Brandenburg leben will, den heißen wir willkommen. Wer uns hier in Brandenburg besuchen will, dem öffnen wir unsere Türen und unsere Herzen. – 1.FFC Turbine Potsdam unterzeichnet Aufruf des Brandenburger Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit
Turbine Potsdam bekennt Farbe
„Wir spielen am Sonntag gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“
Am Morgen des 16. April 2006 wurde ein deutscher Staatsbürger äthiopischer Herkunft in der Stadt Potsdam Opfer eines ebenso brutalen wie menschenverachtenden und verbrecherischen Überfalls.
Mit Bestürzung und tiefer Betroffenheit hat der 1.FFC Turbine Potsdam dieses Ereignis vernommen. Das 37 Jahre alte Opfer schwebt in Lebensgefahr. Wir hoffen sehr, dass das Opfer die Kraft hat, den Weg in das Leben zurück zu finden.
Der Schrecken, den dieses abscheuliche Verbrechen verbreitete, darf uns nicht sprach- und teilnahmslos machen. Deshalb bekennen wir Farbe.
Seit vielen Jahren wird beim 1.FFC Turbine Potsdam tagtäglich eine multikulturelle Gemeinschaft gelebt, in der Spielerinnen verschiedenster Hautfarbe, Nationalität und Religion trainieren, spielen und miteinander leben.
Wir sind bestürzt, dass es Not tut, hervorzuheben, was Normalität sein muss – ein gemeinsames und friedliches Miteinander aller Menschen, egal welcher Hautfarbe, Nationalität oder Religion. Wir setzen uns für dieses Miteinander auch in Potsdam ein.
Der 1.FFC Turbine Potsdam schließt sich dem Aufruf des Brandenburger Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit an und ruft alle Potsdamer und Potsdamerinnen, alle Fans, Zuschauer und Sympathisanten des Vereins ebenfalls dazu auf.
Potsdam ist eine multikulturelle Stadt, in der viele verschiedene Kulturen friedlich und im positiven Miteinander zusammenleben. Potsdam ist weltoffen und tolerant. Und so soll und wird es auch bleiben.
Um unserer Aussage Ausdruck zu verleihen, wird das am kommenden Sonntag, den 23.April 2006, 11 Uhr, stattfindende Meisterschafts-Spitzenspiel des 1.FFC Turbine Potsdam gegen den FCR Duisburg 2001 unter dem Motto „Gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“ stattfinden.
Wir möchten unserer Anteilnahme für das Opfer und seiner Familie Ausdruck verleihen und werden deshalb als Zeichen unserer Solidarität von jeder am Sonntag verkauften Eintrittskarte 1 Euro für die Familie des Opfers spenden, die nicht nur um Ehemann und Vater bangen muss, sondern auch absehbar hohe Kosten für Krankenhaus, Rehabilitation, Unterstützung der Familie und Rechtsbeistand zu tragen hat.
Günter Baaske, Präsident des 1.FFC Turbine Potsdam: „Es gibt in Potsdam keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Auch wir wollen zeigen - Potsdam ist anders. Potsdam ist eine Stadt der Weltoffenheit, der Toleranz und der Mitmenschlichkeit. Wir haben Spielerinnen aus dem Ausland, die zu uns kommen, um für den 1.FFC Turbine Potsdam zu spielen. Es darf nicht sein, dass diese Spielerinnen sich Sorgen machen müssen, nachts nicht allein auf die Straße gehen zu können. “
Bernd Schröder, Cheftrainer des 1.FFC Turbine Potsdam: „Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von jeglicher Tendenz der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus. Wie bekannt ist, sind wir offen für alle aktiven und passiven Mitglieder des Vereins, unabhängig von Nationalität und Hautfarbe.“
Als Botschafter der Stadt Potsdam über die Landesgrenzen hinaus und in Europa setzen wir uns für ein lebenswertes, friedliches, multikulturelles und gewaltfreies Zusammenleben aller Menschen ein.
Der 1.FFC Turbine Potsdam fordert die große Potsdamer Sportfamilie dazu auf, sich unserem Aufruf anzuschließen und ebenso zu verfahren.
Desweiteren fordern wir alle Potsdamer, alle Fans und Zuschauer auf, Farbe zu bekennen und zu zeigen, was Potsdam tatsächlich ist – eine weltoffene, tolerante, mitmenschliche und vor allem, eine friedliche multikulturelle Stadt.
Spenden für die Familie des Opfers können auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden:
Stichwort Löwenherz
Kto-Inhaber: Brandenburg gegen Rechts e. V.
Kto: 35020 19755
Blz: 160 500 00
Mittelbrandenburgische Sparkasse
Unterzeichnet von
Günter Baaske, Präsident 1.FFC Turbine Potsdam
Bernd Schröder, Cheftrainer 1.FFC Turbine Potsdam
für den 1.FFC Turbine Potsdam
Siehe dazu auch:
http://www.aktionsbuendnis.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=254550